Anja Polenztal

Hohnstein – Elbsandsteingebirge 2017 Teil 2

Rathen Bastei Freitag 15.09.

Raddampfer
Eine Seefahrt die ist lustig ….

Wir durften bei Sonnenschein aufwachen und wollten dann auch alsbald aufbrechen, um in Rathen zu parken und die Bastei zu erwandern. Leider gab es ein wenig Stau an der Entsorgung, so dass die Sonne bereits wieder hinter den Wolken verschwunden war, als wir endlich loskamen. Über enge Straßen gelangten wir dann nach Rathen zu einem großen Parkplatz, der auch extra 6 Parkplätze für Wohnmobile aufwies. Leider ist Carthi mit 7,45 Metern nicht ganz so parklückentauglich, so dass wir trotz Ausnutzung des Überhangs mit den Reifen an der Endbegrenzung standen und die Schnauze noch 10 Zentimeter in die Fahrspur ragte. Aber da es dem Nachbarn ähnlich erging, beließen wir es dabei. Wir hatten auch keine andere Parkmöglichkeit gesehen. Die PKW kamen trotzdem sehr bequem an uns vorbei, so dass wir unsere Rucksäcke schnappten und zur Fähre gingen. Die Seilfähre ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Wir konnten beim Anlegemanöver am anderen Ufer noch einen der alten Raddampfer bewundern, die die Passagiere entlang der Elbe verfrachten.

Nachdem wir das jenseitige Ufer geentert hatten, begann mal wieder der Aufstieg (Rother Wanderführer Nr. 1 oder Outdooractive) Die vielen Passagiere der Fähre hatten größtenteils den selben Weg ausgesucht, so dass sich diverse Grüppchen den Berg zur Bastei hinauf quälten.

Basteibrücke
Etwas Kultur muss auch sein!

Oben an der Basteibrücke wurde es dann richtig voll, da man sich auch von oben mit Zubringerfahrzeugen und Reisebussen zur Basteibrücke begeben konnte. Das Gedränge gefiel uns nicht so gut, so dass wir versuchten uns rasch von der Menschenmenge zu lösen. Oben am Hotelparkplatz gönnten wir uns noch rasch ein Softeis, bevor es weiter in Richtung der Schwedenlöcher ging.

Beim Einstieg zu den Schwedenlöchern haben wir dann noch einmal eine längere Mittagspause eingelegt. Hier waren auch nicht mehr so viele Touristen unterwegs, was uns sehr entgegen kam.

Schwedenlöcher
Was für ein Abenteuer!

Nach dem Picknick begannen wir dann den Abstieg. Es war wirklich beeindruckend, was die Natur hier geschaffen hatte. Es ging sehr abwechslungsreich zu. Halbwegs ebene Passagen wechselten sich mit Holztreppchen und Felsen ab. Bei Sonnenschein wäre es sicherlich noch schöner, aber auch bei dem trüben Wetter konnten wir uns kaum an den Naturwundern sattsehen. Zwischendurch mussten wir Jule auch nochmals „unter den Arm klemmen“, aber außer einer kleinen Passage durfte sie dann alles andere alleine meistern. Und das tat sie dann auch mit Vorliebe. Man sah dem Hund richtig an, dass wir ihr definitiv zu langsam waren. Unten angekommen erreichten wir dann über breite Waldwege den Amselsee, der ruhig und friedlich dalag. Im Hintergrund die Felsmassive und vorne der See – irgendwie idyllisch.

Blumenkästen
Auch die künstlich angepflanzte Natur ist sehenswert.

Kurz vor Rathen begegneten wir dann noch einmal einem netten Touristenpärchen, welches wir bereits am ersten Tag am Kleinen Bärenstein getrofffen hatten. Nach kurzer Plauderei ging es dann zurück nach Rathen zur Fähre. Dort mussten wir dann eine gefühlte Ewigkeit warten, bis die Fähre ablegen konnte. Danach hatten wir noch ein wenig Millimeterarbeit zu leisten, um wieder mit der langen Carthi aus der Parklücke zu kommen. Aber dank eines guten Beifahrers ging auch das recht problemlos von statten.

Ziel unserer Fahrt war dann der Ort Hohnstein mit dem Campingplatz Entenfarm. Eigentlich nur eine kurze Tour, aber das Navi meldete eine Straßensperrung und berechnete eine Ausweichroute über Pirna. Statt 20 Minuten Fahrtzeit sollten es jetzt über 60 Minuten werden. Sehr ärgerlich.

Als wir dann aus Rathen hinaus wollten, war zunächst ein Traktor vor uns, den man auf der engen Straße nicht überholen konnte. Er war mit seinem Anhänger schlichtweg zu breit. Die PKW hinter uns trauten sich auch nicht, so dass die Kolonne im Gänsemarsch durch enge Straßen und Ortschaften zog. So konnten man zwar noch während der Schleichfahrt die Aussicht bewundern, kam aber nicht so recht voran.

Der Landwirt nutzte dann die erst beste Gelegenheit an den Rand zu fahren und alle passieren zu lassen. Bis Pirna ging es dann recht flott, nur damit wir hier wieder im Verkehrsstau standen. Die Fahrt durch die Stadt dauerte eine gefühlte Ewigkeit, so dass wir froh waren, als wir die Schnellstraße erreichten.

Nachdem wir dann nach über eineinhalb Stunden endlich auf dem Campingplatz ankamen, waren wir aufgrund diverser Serpentinen, Engstellen und tollkühn überholender Mitmenschen erledigt. Also abends geruhsam grillen und den Tag ausklingen lassen.

Hohnstein Samstag 16.09.

Auch hier hatten wir uns Brötchen fürs Frühstück und fürs Mittagspicknick vorbestellt, so dass der Tag wieder einmal sehr positiv begann.

Pilz auf Holz
Auch vermeintlich totes Holz lebt.

Unsere erste Wanderung (Rother Wanderführer Nr. 25) von diesem Platz aus ging zunächst entlang der Straße bis zum Wandereinstieg. Leider gab es weder einen richtigen Seitenraum, noch einen alternativen Weg vom Campingplatz aus. So mussten wir uns an der doch recht befahrenen Straße entlanghangeln, bis wir endlich in den Wald vordringen konnten.

 

 

 

Gunnar und Jule
Meine beiden Liebsten!

Wie sollte es anders sein, begann die Tour wieder mit einem ersten Anstieg. Langsam hatten wir das ja schon trainiert, so dass wir auf breiten Waldwegen gut voran kamen. Wir liefen grob in Richtung Hohnstein. Die Wege und Vegetation waren sehr abwechslungsreich, so dass wir eine sehr interessante Tour erleben konnten. Je näher wir an Hohnstein herankamen, desto mehr Kletterfelsen gesellten sich hinzu. Diese wurden auch rege genutzt, wie auch die vielen Wanderwege in dem Gebiet.

 

 

Gautschgrotte
Beeindruckend – die Gautschgrotte

So langsam wurde die Landschaft von den Felsen dominiert und die Anzahl der Pilzsammler nahm dramatisch ab und machte Wanderern Platz. Wir kamen noch an der Gautschgrotte vorbei, welche wir kurz besichtigten. Dann fanden wir wenige Meter weiter eine Sitzbank und machten erst einmal Mittag.

 

 

 

Brücke Hohnstein
Irgendwie malerisch

Leider begann es wieder zu nieseln, so dass wir uns zeitnah wieder auf den Weg machten und unterhalb der Burg Hohnstein das Örtchen erreichten. Unser Rückweg führte uns dann noch einmal durch Hohnstein hindurch und entlang der von oben zum Campingplatz führenden Straße zurück zum Ausgangspunkt.

Wir merkten schon die ersten Wandertouren in den Knochen und waren darum auch nicht enttäuscht, dass es heute nur 11 Kilometer waren. Im Gegenteil. Für den Sonntag hatten wir einen ersten Ruhetag geplant. Es ist ja schließlich Urlaub!

Hohnstein Sonntag 17.09.

Dieser Ruhetag war wirklich mal notwendig. Wir haben die Zeit zum Lesen, Entspannen, Sortieren der ersten Fotos und Arbeiten am Blog genutzt.

Anja und Jule
Ruhetag

Jule lag größtenteils faul in ihrem Körbchen und war nur kurz zu einem Spaziergang und einem Spielchen mit Ihrem Kong zu animieren. Sie ist die langen Touren und Anstiege ebenso wenig gewohnt wie wir. Den Faulenzertag krönten wir dann abends noch mit unserem Grillritual.

 

 

 

Hohnstein Montag, 18.09.

Frisch erholt, wollten wir eine von uns abgewandelte Tour aus dem Wanderführer (Rother Wanderführer Nr. 3) in Angriff nehmen. Wir marschierten erst über einen Umweg nach Hohnstein, um den Weg direkt an der Straße zu vermeiden.

In Hohnstein ging es dann entlang des Malerweges ins Polenztal. Beim Abstieg wurden wir von einigen defekten Brücken überrascht. Sonst hatten wir alle Wege gut in Schuss und toll beschildert vorgefunden. Die kleinen Brücken war trotz fehlender Bretter oder völlig morschem beziehungsweise fehlendem Geländer aber noch sicher zu überqueren. Und irgendwie vermittelt so etwas ja auch den Eindruck eines echten Abenteuers. Der Abstieg bis zur Gaststätte war insgesamt voll nach unserem Geschmack. Schöne schmale Wege und abwechslungsreiche Passagen.

 

Unten an der Gaststätte zum Polenztal ging es dann entlang des Flusses auf breiteren Wegen immer neben dem Flüsschen entlang. Die Stille und Ruhe neben dem bisweilen leicht gurgelnden Wasser, wenn es wieder einen kleinen Felsen hinunter floss, waren Balsam für die Seele. Wir hatten natürlich auch immer wieder super Ausblicke auf die Sandsteinformationen, die sich neben dem Fluss auftürmten.

Treppen ins Polenztal
Dieser Aufstieg war richtig anstrengend!

Dann kamen wir zu dem Punkt, wo unsere Abwandlung der Reiseroute begann. Kurz nachdem wir eine Anhöhe erklommen hatten, fing leider der Regen an, so dass wir sogar die Regensachen auspacken und die Hüllen über die Rucksäcke stülpen mussten. Gefühlt ging es fortan immer nur bergauf und die Anstrengung unter der nicht ganz so luftigen Regenkleidung ließ den Schweiß austreten. Dann kam auch noch Donner hinzu. Wir rechneten schon mit dem Schlimmsten, doch nach dreimaligen Donnergrollen wurde der Regen eher weniger als mehr.

 

Wolfsschlucht
Abenteuer!

Unser Weg führte uns dann zum Hockstein hinauf und von dort über die Wolfsschlucht wieder hinunter. Hier hieß es leider wieder – Jule auf den Arm nehmen. Die Wolfsschlucht war dabei jedoch stellenweise so eng, dass man mit Hund auf dem Arm sowohl mit Hundeschwanz, als auch Rucksack am Felsen entlangschrapte. Wir quetschten uns weiter über die enge Leiter, bis Jule endlich wieder selbst laufen konnte. Ein echtes Abenteuer. Und wir waren wieder einmal froh, dass Jule es so gut akzeptierte im Notfall getragen zu werden; und dass sie nicht noch schwerer war. Irgendwie scheint sie auch selbst gut abschätzen zu können, wann es unvermeidlich ist getragen zu werden. Dann wird sie auch ruhig. Wenn sie hingegen meint es selbst zu schaffen, dann beginnt die Zappelei. Ein guter Indikator.

 

Jule
Ist sie nicht süß?

Nach weiterem Abstieg erreichten wir wieder die Gaststätte Polenztal, diesmal von der anderen Seite her. Somit stand uns jetzt nur noch der Aufstieg bis Hohnstein bevor, den wir morgens bereits hinabgestiegen waren. Irgendwie war der Aufstieg aber deutlich beschwerlicher.

Der Regen war leider auch wieder stärker geworden und wir kämpften uns nach dem Erreichen von Hohnstein wieder entlang der Hauptstraße zum Campingplatz zurück. Am Ende standen 16,9 Kilometer auf dem GPS Gerät und wir waren alle froh trocken im Wohnmobil sitzen zu können.

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