Blick von oben

Le Tréport- Urlaub Frankreich 2017 Teil 1

Wildeshausen Mittwoch 26.04.

Unser großer Jahresurlaub stand bevor. Wir wollten mal nach Frankreich, genauer gesagt in die Normandie. Zunächst galt es die üblichen Vorbereitungen zu treffen. Wie sieht es mit den Einreisebestimmungen für den Hund aus, welche Dokumente benötigen wir selbst und die Carthi? Alles Fragen die geklärt werden wollten. Und so begannen wir bereits Wochen vor dem Urlaub alle to-do´s abzuarbeiten. Schnell zum Tierarzt und die Impfungen auffrischen, ein spezielles Halsband zur Abwehr von Insekten, nachdem die Tierärztin dies dringend angeraten hatte, besorgen. Carthis Versicherungsschutz nachlesen. Den Grundstock für die ersten Tage an Lebensmitteln und Getränken bunkern und Klamotten einräumen etc. Da kommt immer mehr zusammen, als erwartet, wenn man drei Wochen auf Tour will.

Und dann natürlich die Planung der Anreiseroute und der ersten Übernachtungen. Ab Donnerstag hatten wir beide Urlaub. So beschlossen wir bereits am Mittwoch nach der Arbeit zu starten, damit wir ein erstes Autobahnstück vorbei an Bremen meistern konnten. Verkehrsmäßig die sicherste Wahl, um den Berufsverkehr rund um Bremen zu vermeiden.

Endlich war der besagte Mittwoch gekommen und wir konnten starten. Plangemäß ging es los und wir fuhren bis nach Wildeshausen zum Stellplatz. Bereits beim Einparken begann die Tankanzeige zu leuchten. Also war für den nächsten Tag das Füttern von Carthi ganz oben auf die Prioritätenliste. Dann die Gasversorgung. Wir hatten wenig Lust auf französische Gasflaschen und herumhantieren mit Adaptern, die wir jedoch für Notfälle trotzdem immer mitführen. So wollten wir noch vor der Grenze zu den Niederlanden die Gasvorräte ergänzen. Wir nutzen das Inlands-Datenvolumen der Smartphones und fanden unweit des Stellplatzes in Wildeshausen eine geeignete Tankstelle. Gleich nebenan war dann auch die Gasversorgung möglich. Perfekt!

 

Oirschot Donnerstag 27.04.

Die eher unruhige Nacht wurde von einem leckeren Frühstück abgelöst. Danach noch schnell den Wasservorrat ergänzt und ab zur Tankstelle. Dummerweise hatten wir den Münzgeld Spender auf der Versorgungsstation vergessen. In dem kleinen Plastikutensil kann man diverse Münzen (für uns 50 Cent, sowie 1 und 2-Euro Münzen) praktisch verwahren und mittels Federmechanismus leicht entnehmen. Das sind ja die am häufigsten für Strom, Wasser und Bezahlautomaten benötigten Werte. Das Vergessen des Münzspenders fiel uns leider erst auf, als wir schon fast in Holland waren. War trotzdem ärgerlich. Dafür klappten aber die Betankung von Carthi und der Gasflaschentausch hervorragend.

Ein sehr schöner Stellplatz!
Oirschot Stellplatz

Wir begaben uns auf die Autobahn und machten zwischendurch Pausen für uns und den Hund. Dennoch schafften wir es dann noch bis nach Oirschot in den Niederlanden. Ein sehr empfehlenswerter Stellplatz direkt an einem Kanal gelegen und vom Betreiber super angelegt. Ebener Untergrund aus Schotterkies, Strom an jedem Platz und eine vorbildliche Ver- und Entsorgung. Da wir jedoch die Batterien durch die viele Fahrerei stets am Maximum hatten, verzichteten wir auf die gesonderte Stromgebühr und begaben uns nach dem Abstellen und Bezahlen lieber auf eine Erkundungstour.

 

Sint-Petrus Banden
Kirche Sint-petrus Banden

Direkt am Kanal konnten wir vorbei an der Baumschule, die wohl dem Betreiber des Stellplatzes gehört, bis zu einer Brücke wandern. Nach Überquerung des Kanals ging es am anderen Ufer zurück in Richtung Stadt. Es war ja Donnerstag und wir dachten, dass wir rasch noch etwas Frisches beim Discounter erwerben könnten. Doch irgendwie war alles wie ausgestorben. Die Erklärung fanden wir, als an einer Boutique sinngemäß angeschlagen war: „am Königinnentage geschlossen“. Also hatten wir unbewusst einen Feiertag erwischt. Also nix mit Einkaufen. Wir besichtigten noch kurz die imposante Kirche des Ortes von außen und begaben uns dann begleitet vom aufkommenden Regen zurück zur Carthi.

Le Tréport Freitag 28.04.

Nach einer diesmal sehr ruhigen und erholsamen Nacht ging es wieder auf die Bahn. Wir wollten einfach Mal losfahren und sehen, wie weit wir kommen. Belgien durchqueren und Frankreich erreichen wäre schon ein Ziel- aber man soll ja nicht hetzen.

Das Navi war vorsorglich auf Vermeidung von Mautstraßen eingestellt. Frankreich war schon in Reichweite.

Die Niederländischen Autobahnen hatten wir an diesem Brückentag leider nicht für uns alleine und so wurden wir bisweilen von übermütigen Truckern bedrängt, die offenbar keine Angst vor Blitzern und Führerscheinverlust hatten. Sei es drum. Die konnten ja überholen und taten dies dann auch im LKW Überholverbot. Aber vielleicht sehen wir das mit den Verkehrsregeln und drohenden Bußgeldern einfach zu eng.

Als wir dann während einer Pause in Belgien keinen besonders erfreulichen Eindruck vom Rastplatz erhielten, ging es weiter. Zwischendurch wurden sowohl das Navi, als auch die Stellplatz Apps auf dem Smartphone befragt. Irgendwie sagte uns kein Platz zur Übernachtung so richtig zu, so dass wir Le Tréport in Frankreich als Ziel ins Navi einspeisten.

Die weitere wilde Fahrt in Belgien blieb uns erschreckend in Erinnerung. Dauernd Autobahnkreuze. Auf einmal sechsspurig, dann zwei davon als Abbieger, die andern zwei Spuren verengten sich oder wurden zu weiteren Abbiegern. Grausam. Wohl dem, der ein Navi mit Fahrspuranzeige hat und die Nerven besitzt die vielen Spurwechsel im Kampf gegen die PKW, die ohne zu blinken plötzlich auftauchen, stressfrei zu überstehen. Dazu der großteils marode und von Schlaglöchern übersäte Straßenbelag. Mehr als ein Dutzend Male hörten wir derart laute Stöße, dass man Angst um die Achsen bekam. Durch den dichten Verkehr konnte man die Schlaglöcher aber leider auch nicht „umfahren“, so dass wir mit nur auf die massive Bauweise von Carthi hoffen konnten, um schadlos ans Urlaubsziel zu gelangen.

In Frankreich angekommen, befuhren wir noch immer ein wenig die Autobahn, bis uns das Navi kurz vor Beginn der mautpflichtigen Abschnitte herunter lotste. Dann ging es über die französischen Bundesstraßen weiter. Endlich noch einmal Zeit für eine Pause. Wir konnten kurz zur Ruhe kommen und der Hund sich einmal erleichtern bevor es weiter ging. Le Tréport war nur noch wenige Kilometer entfernt. So packten wir nochmals die restliche Motivation zusammen und fuhren weiter die oftmals schnurgeraden französischen hügeligen Straßen, bis…ja bis mal wieder der nächste Kreisverkehr kam. Witzigerweise haben wir tatsächlich die ersten drei Tage in Frankreich keine einzige Ampel auf unserer Stecke gesehen. Es gab nur die Kreisverkehre und die Fahrweise der Franzosen.

Klappte aber auch, selbst wenn die mehrspurigen Kreisverkehre für uns Norddeutsche eher ungewöhnlich waren und ein wenig mehr Konzentration abverlangen, da die inländischen Fahrer mal links und dann rechts blinken und quer über alle Spuren fuhren. Aber wir haben das so gewollt und nun mussten wir mit den Besonderheiten leben. Nach zwei bis drei Tagen wurde auch dies zur Routine und hatte seinen Schrecken verloren.

Mutig!
Gleitschirmflieger

Le Tréport tauchte auf….und wir mussten uns zunächst durch die Stadt schlängeln, um zum Stellplatz zu gelangen. Der sollte nämlich oben über der Stadt thronen. Nachdem Carthi und der Fahrer die engen Gassen und Steigungen gemeistert hatten, bot sich schon ein toller Ausblick aufs Meer. Kurz darauf kamen wir zum Stellplatz und fanden noch eine Lücke zwischen den anderen Wohnmobilen. Die Sonne schien, Gleitschirmflieger waren in der Luft und man konnte von der Klippe aus das Meer und die Stadt sehen. Für uns das Paradies. Wir waren in Frankreich angekommen!

 

Was für ein Blick!
Le Tréport

Nach der anstrengenden Fahrerei beließen wir es an diesem Tage bei kleineren Spaziergängen entlang der Küste und bis zu einem kleinen Supermarkt.

Den Weg hinunter in die Stadt und die Fahrt mit der Seilbahn wollten wir uns für den Samstag aufheben.

Nachmittags füllten sich die zwei nebeneinander liegenden Stellplätze zusehends. Wir standen in dem kleineren Bereich mit dem asphaltierten Untergrund und hatten freie Sicht bis zum Horizont.

Vorheriger Beitrag
Beilstein – Urlaub Mosel September 2016 Teil 5
Nächster Beitrag
Veules-les-Roses – Urlaub Frankreich 2017 Teil 2

Ähnliche Beiträge

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.