Pfingsten im Harz Mai 2021

Freitag 21.05.2021 Anfahrt

Das lange Pfingstwochenende nahte. In weiser Voraussicht hatten wir ja bereits zu Himmelfahrt online einen Campingplatz für Freitag bis Montag gebucht. Damit wir dort aber auch anreisen durften, war mal wieder ein offizieller Corona Test notwendig. Dieses Mal hatten wir uns für die Drive-In Station beim Buchholzer Schwimmbad entschieden. Dort wurde rasch der Abstrich genommen und man erhielt einen Zettel mit QR Code. Nachdem man dann den Platz verlassen und die Weiterfahrt angetreten hatte, konnte man nach 15 bis 20 Minuten den QR Code scannen und das Ergebnis abrufen. Das spart natürlich noch einmal etwas Zeit. Auch wenn man Gefahr läuft bei einem positiven Test umdrehen zu müssen, so war uns das – für ein vermutlich staureiches Wochenende – am liebsten.

Und so hatten wir schon ein paar Kilometer auf A1 und dann der A7 zurücklegen können, als Anja als Beifahrerin die Ergebnisse abrief, die gottlob auch negativ waren. Um Soltau herum wurde der Verkehr dann zunehmend dichter und stockender. Aber wenigstens kein kompletter Stillstand.

Mit Rücksicht auf den Hund haben wir wieder reichlich Pausen eingelegt und kamen dann abends gegen 16:30 auf dem Campingplatz bei Zorge im Südharz an.

Wir erhielten einen netten Platz und drehten dann erst einmal eine kleinere Runde mit dem Hund. Es herrschte recht frischer und böiger Wind, so dass wir dann abends nicht mehr allzu lange draußen saßen. Dies war aber auch den immer wieder aufkommenden kurzen Regenschauern geschuldet.

Bei unserer Abendrunde mit dem Hund trafen wir dann noch ein Pärchen, das mit einem Ford F150 Pickup und Dachzelt auf dem Platz stand. Eine nette Begegnung.

Samstag 22.05.2021 Wanderung auf der Grenze

Es war eine sehr stürmische und regnerische Nacht, aber an der Exkab flatterte nichts. Die Zeltbahn machte keine nervigen Geräusche und auch die Standheizung konnte den Schlaf kaum stören. Wir hatten uns wohl wieder daran gewöhnt. Morgens ging gegen 04:30 Uhr dann das erste Trillerkonzert der Vögel los. Aber danach konnten wir auch wieder einschlafen. Und so ein wenig Biolärm ist auch ein schönes Gefühl. Gerade, wenn man sich dann noch einmal im schönen warmen Bett umdrehen kann.

Nachdem wir uns genüsslich die vorbestellten wirklich frischen Bäckerbrötchen einverleibt hatten, wollten wir ein wenig wandern. Wir entschieden uns für eine Route, die vom Platz aus begann. Im weiteren Verlauf kombinierten wir dann mehrere gpx Tracks so miteinander, dass eine 11,7 Kilometer Runde daraus wurde.

Zunächst mussten auf recht breiten Forstwegen ein wenig bergan steigen. Hier merkten wir mal wieder, dass wir „Flachländer“ diese Bewegungen nicht gewohnt sind und kamen schneller außer Atem, als uns lieb war. Aber nachdem die Höhenmeter geschafft waren, öffnete sich der Blick auf eine tolle Wiese mit Hanglage. Die Natur war schon prächtig aufgeblüht und das Grün der Wiese und der Bäume war verführerisch saftig und satt.

Nach halber Umrundung der Wiese ging es für uns dann auf einem schmaleren Pfad sanft bergab, bis wir erneut einen breiten Forstweg erreichten. Hier ging es dann wieder mit sanfter Steigung langsam bergan, bis wir über einen recht bewachsenen Zuweg auf den Grenzpfad kamen.

Hier liefen wir dann tatsächlich auf dem „Kamm“ an alten Grenzmarkierungen entlang und konnten tolle Aussichten genießen. Das Wetter war zwar wechselhaft, aber wenn die Sonne die Rapsfelder in der Ferne anleuchtete, sah es noch einmal prächtiger aus. Wirklich herrlich.

Für uns ging es dann langsam in einem weiten Bogen zurück in Richtung Zorge. Auf diesem Abschnitt konnten wir noch einmal tolle Ausblicke auf die Landschaft erhaschen. Und einmal durften wir auf einen offenbar wenig genutzten Pfad durch den Naturwald laufen. Hier fand Jule dann auch endlich ein paar passende Stöckchen zum Spielen. Man, hat die eine Power und Ausdauer für ihr Alter (sie ist 10 Jahre jung).

Der Weg wand sich dann bergab Richtung der Hauptstraße. Aber wir machten dann lieber den Bogen mit leichtem erneuten Anstieg und Schleife über das Waldgebiet, so dass wir schließlich wieder am Campingplatz ankamen. Erst gegen Ende der Wanderung mussten wir ab und an ein paar Regentröpfchen ertragen. Größtenteils war es trocken und sonnig. Eine echt herrliche Runde.

Da es nun aber zu Nieseln begann, erholten wir uns erst einmal im Inneren der Büchse. Plötzlich hörten wir dann Schritte und Stimmen. Kathi und Aljosha, das Pärchen mit dem Ford F150 waren da und luden uns für den Abend zum Grillen ein. Mit Abstand natürlich. Und so konnten wir dann unseren leckeren Grillkäse, einen Teil des Vorrats vom Himmelfahrtswochenende, mit der neuen Bekanntschaft genießen. Leider hatte sich abends der Regen auf Dauerschleife gestellt, so dass wir keine Sonne mehr hatten. Aber zumindest hatten Kathi und Aljosha einen Regenschutz aufgebaut, so dass wir auch mit entsprechendem Abstand im Freien zusammen grillen konnten. Es war ein netter Abend, bei dem wir über Gott und die Welt quatschten.

Sonntag 23.05.2021 Wanderung Kyffhäuser Denkmal

Morgens verabschiedeten wir uns noch rasch von unserer Grillbekanntschaft, die direkt die Heimreise antreten musste. Bei der weiteren Morgenrunde erbrach sich Jule dann einmal, war danach aber wieder putzmunter. Also irgendwie hatten wir den Magen noch nicht im Griff. Komischer Hund. Wir probierten dann eine Tablette gegen Reiseübelkeit. Diese Möglichkeit hatten wir bereits in der Vergangenheit tierärztlich abwägen und absegnen lassen. Und nun stellte sich wieder die Frage, ob man Auto fahren sollte oder nicht. Aber weil der Hund die Probleme ja nicht direkt nach der langen Anreise hatte, war es wohl nicht nur aus das Autofahren zurückzuführen. Wir kamen aber einfach nicht auf eine Ursache oder den entscheidenden Aspekt, der Jule das Leben erleichterte. Also wollten wir es jetzt einmal tablettengestützt mit einer kleinen Autofahrt versuchen. Schließlich hatte ja auch schon in der Vergangenheit eine Autofahrt eine schlagartige Verbesserung gebracht (April 2020, als wir einen Urlaub abbrachen, und es Jule nach der Autofahrt erst wieder gut ging).

So fuhren wir dann gemächlich und ohne Hast zu einem Parkplatz bei Tilleda, um von dort einen Rundweg um das Kyffhäuser Denkmal zu bewandern. Jule hatte die Fahrt super überstanden und bei strahlendem Sonnenschein begann die Wanderung. Auf schönen schmalen Wegen ging es zunächst vorbei an Obstwiesen, bis wir dann den steileren Anstieg erreichten. In einem Hohlweg ging es bei warmen Temperaturen anstrengend bergauf bis zur Unterburg. Ab hier nahm die Anzahl weiterer Touristen merklich zu, so dass wir auf eine Besichtigung verzichteten und unseren Rundweg fortsetzten. Wir kamen dann an einem Cafe vorbei, bei dem die Menschen in Scharen anstanden. Motorräder, Pkw und Wohnmobile standen auf allen freien Flächen. Hier war wirklich was los.

Also hieß es für uns – nix wie weg und zurück in die Natur. Der Weg schlängelte sich dann im Wald leicht bergab, bis wir auf einen breiten Forstweg kamen. Dieser sollte uns dann wieder zurück zu den Obstwiesen und schließlich zum Parkplatz führen. Am Ende standen dann 8,9 Kilometer auf dem GPS. Eine gemütliche Wanderung.

Direkt neben dem Parkplatz warb ein Cafe mit Kuchen to go. Da konnten wir nicht widerstehen. Also rasch noch die süße Stärkung eingepackt und dann ging es auch zurück zum Campingplatz. Hier konnten wir das Gebäck dann bei milden Temperaturen im Freien genießen.

Gegen Abend kam dann wieder der Regen langsam auf, so dass wir unser Teelicht-Raclette innerhalb der Büchse zelebrierten.

Montag 24.05.2021 Wanderung Ravensberg und Abfahrt

Am Abreisetag ist man ja meist nicht mehr so motiviert noch großartige Touren zu unternehmen, da man ja immer auch noch die Heimfahrt im Hinterkopf hat. Aber heute hatten wir uns fest vorgenommen, den Harz noch einmal zu genießen. So fuhren wir bei Bad Sachsa zum Ravensberg, um eine weitere Wanderung aus dem Buch „Mystische Pfade“ zu laufen. Wir hatten uns extra eine leichte Tour mit nur ca. 7 Kilometern herausgesucht.

Vom Parkplatz unterhalb des Gipfels ging es mit viel Weitblick einen als Loipe beschilderten Forstweg entlang. Das Wetter war angenehm warm und trocken und wir konnten noch ein wenig „Naturbaden“. Der Rundweg war an sich sonst unspektakulär und verlief durchweg auf breiten Wegen. Aber durch die wechselnden Aussichten und das schöne Wetter konnten wir es dennoch genießen. Und am wichtigsten war, dass es dem Hund nach wie vor gut ging. Die Tabletten gegen Reiseübelkeit vertrug sie sehr gut. So entscheiden wir uns dann auch ihr heute ebenfalls wieder eine Tablette anzubieten, damit die kommende lange Rückfahrt hoffentlich stressfreier für das Tier wurde. Damit die Wirkstoffe sich richtig entfalten konnten, erhielt sie die Dosis dann zur Mittagsrast. So konnte sie Tablette und Futter noch ca. eine Stunde lang verdauen, bevor die Fahrt richtig los ging.

Nach unserer kleinen Wanderung hieß es dann Abschied vom Harz zu nehmen. Aber das war sicherlich nicht unser letzter Besuch. Bei Seesen wechselten wir wieder auf die Autobahn und fuhren dann mit den üblichen Pausen im Spritspartempo nach Hause. Ganz ohne Stau und ohne Stress für den Hund. Als ich dann daheim etwas geschlaucht von der Fahrerei auf der Terrasse saß, kam Jule direkt an und wollte toben. Die Tabletten gegen die Reiseübelkeit wirken offenbar Wunder. Das werden wir weiter beobachten. Denn der nächste Ausflug oder Urlaub kommt bestimmt.

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