Süd-Bayern – Urlaub Juni 2021 Teil 3

Ferchensee – Freitag 25.06.2021

Morgens wurden wir dann vom Rumpeln der LKWs geweckt, die große Steinbrocken auf der Ladefläche transportierten. Hier musste irgendwo ein Steinbruch sein. Also noch gemütlich frühstücken und dann weiter auf der Alpenstraße.

Ich hatte aus einer App eine interessant klingende Wanderung herausgesucht. Den Startpunkt gaben wir ins Navi ein und ließen uns zum Zielort lotsen. Wir kamen auf einmal wieder an einer Mautstation (Richtung Elmau) vorbei und entrichteten den fälligen Wegezoll, da wir noch ein gutes Stück zum Ziel vor uns hatten.

Irgendwann fiel uns dann auf, dass der Weg des Navis wohl nicht direkt zum Startpunkt der Wanderung führt. Aber da kurz darauf ein Parkplatz kam, fuhren wir hier erst einmal hin und stellten das Fahrzeug ab. Auf der Suche nach einem Parkautomaten stellte ich dann fest, dass es ein zu einem Hotel gehörender Privatparkplatz war. Also alle wieder einsteigen und weiter. Denn ein Schild wies uns zu Wanderparkplatz Elmau der nur wenige Kilometer entfernt liegen sollte.

Hier konnten wir dann ganz offiziell auf einem riesigen Schotterplatz das Auto kostenfrei abstellen. Da wir ja nun nicht zur ausgesuchten Wanderung kamen, mussten wir noch rasch umplanen. Also sollte es zum Ferchensee gehen. Ein See mit Bergpanorama war ja auch ganz vielversprechend.

Der Weg führte uns dann zunächst vorbei an dem Nobelhotel, auf dessen Parkplatz wir vorher illegal kurzzeitig hielten. Ein imposantes Gebäude für die offenbar gut betuchte Gesellschaft. Entsprechend waren auch die umliegenden Wege, die auch wir zu laufen hatten, in einem sehr gepflegten und leider nicht so naturnahen Zustand. Für uns eher langweilig.

Bis wir dann ein Bächlein querten und auf etwas schmaleren Pfaden entlang des Bachlaufes weiter vorankamen. Es war zwar immer noch ein recht breiter geschotterter Weg, aber es gab zumindest mal „Schlaglöcher“ und Pfützen. Dazu einen netten Ausblick auf wolkenverhangene Gipfel und nebenbei das Plätschern des Baches. Also doch nicht so schlecht.

Als wir dann am Ferchensee ankamen mussten wir feststellen, dass die Gaststätte an einem Freitag Ruhetag hat. Schade. Wir hatten uns auf ein Käffchen gefreut. Also kurz das Panorama genossen und Pause gemacht. Auf dem Rückweg nutzten wir dann einen etwas abgewandelten Weg, damit wir nicht auf Hin- und Rückweg die identischen Schotterwege nutzen mussten. So wollten wir ein wenig Abwechslung hineinbringen, denn die Motivation des Hundes ließ schon merklich nach.

Als wir dann wieder am Fahrzeug ankamen, waren wir alle aufgrund des schwülen Wetters etwas durchgeschwitzt. Also wollten wir die Nacht auf einem Campingplatz verbringen, damit wir mal wieder eine warme Dusche genießen konnten. Dies hieß dann aber – Corona Test machen.

Wir suchten uns eine Teststation in Garmisch-Partenkirchen heraus und fuhren dann die Mautstraße wieder Retour zur Alpenstraße. An einer Kreuzung reihte ich mich in die abbiegenden Fahrzeuge ein. Irgendwie haben die es dann so lange nicht geschafft abzubiegen, dass ich auf einmal nervös wurde. Ich hörte ein Bimmeln und erkannte, dass ich auf den Bahnschienen stand und die Schranken gerade im Begriff waren herunterzufahren. Aufgrund der Staubildung konnte ich weder vor, noch zurück. Also rasch im Gegenverkehr vorwärts und quasi auf der „Verkehrsinsel“ gehalten. Hauptsache runter von den Bahngleisen. Kurz darauf ging es vor mir dann wieder voran und wir konnten uns wieder in den laufenden Abbiegeverkehr einfädeln. Aber das hatte schon kurzfristig den Puls in die Höhe getrieben. Passiert halt schon mal.

In Garmisch-Partenkirchen fanden wir einen kostenpflichtigen Parkplatz und wurden erst einmal jede Menge Kleingeld am Automaten los. Die Teststation war dann nach kurzer Suche auch rasch gefunden. Die Wartezeit bis zur Abholung des Ergebnisses verbrachten wir dann damit die Fußgängerzone auf- und ab zu schlendern und ein Eis zu genießen. Nachdem wir das negative Testergebnis schwarz auf weiß in den Händen hielten ging es zunächst auf die wirklich sehenswerte Kesselbergstraße zwischen Kochel am See und Walchensee. Danach weiter zum Campingplatz am Hotel Waldruh bei Bad Kohlgrub. Hier hatten wir telefonisch vorgebucht und somit einen Platz gesichert. Es war ein kleiner recht enger Platz und wir waren wieder einmal froh so ein kleines Gefährt zu haben. Damit passte alles hervorragend.

Wir setzten uns rasch in den Schatten des aufgeklappten Daches und machten dann erst einmal „Siesta“. Für heute genug erlebt. Zum Kaffee holte sich Anja noch einen Latte Macchiato frisch aus dem Selbstbedienungsautomaten. Leider hatte sie den Becher zu früh herausgezogen, so dass sie nur heiße Milch hatte… Ich hingegen nutzte dann zum Abendessen die reichhaltige Bierauswahl, um mich ein wenig durchzuprobieren. Immer wieder toll, wenn auch lokale Dinge angeboten werden. Da greifen wir dann auch gerne mal zu. Abends füllte sich der Platz dann zusehends. Gut, dass wir reserviert hatten.


Hoch auf´s Hörnle – Samstag 26.06.2021

Da unsere Nachbarn abends noch länger draußen verweilten und mit mehreren Haushalten feierten, war die Nacht nicht ganz so ruhig. Aber wir waren trotzdem fit und wollten uns wieder bewegen. Rasch buchten wir noch eine zweite Nacht hinzu, denn generell gefiel uns der Platz ganz gut. Zudem wollten wir eine „Gipfelwanderung“ machen und hatten keine Lust danach noch völlig verschwitzt weiterzufahren.

Direkt vom Platz aus konnte man zum „Hörnle“ hinauflaufen. Alternativ gab es auch Laut Internet eine Gondelbahn. So jedenfalls Anja´s Lesart. Diese wollten wir dann aber notfalls nur bergab nutzen. Denn der Abstieg geht ja meistens noch mehr auf die Beine, als der Aufstieg. Während der Tour sahen wir dann aber, dass es keine Gondelbahn, sondern ein offener Sessellift war. Das konnten wir dann mit dem Hund schon gar nicht machen. Das zappelnde Bündel hätten wir nie und nimmer ruhig auf dem Schoß halten können.

Aber zunächst ging es den Schildern nach zum „Sommerweg“, der zunächst sehr sanft begann. Wir hatten direkt auch Sicht auf einige Gleitschirmflieger, die in luftigen Höhen kreisten. Leider wurde es dann zunehmend steiler und Frauchen geriet recht rasch außer Puste. Wir legten sehr viele Pausen ein… Nur Jule schien irgendwie sehr viel Energie getankt zu haben. Gerade das Stück durch bewaldetes Gebiet lief sie gerne an der Leine voraus und wurde immer ungeduldig, wenn wir eine Verschnaufpause brauchten und stehen blieben.

So kämpften wir uns etappenweise bis zur Alm und gönnten uns dort erst einmal einen Sitzplatz im Schatten. Um zu neuen Kräften zu kommen gab es eine halbe Portion Käsespätzle und Kaiserschmarrn zur Stärkung. Wobei der Kaiserschmarrn eher wie frittiertes Ei schmeckte. Aber trotzdem ganz lecker.

Danach genossen wir noch die Panoramaaussicht umgeben von den freilaufenden Kühen, die sich hier oben tummelten. Anja warte mit der kurz angeleinten Jule extra abseits. Aber anderen Hundebesitzern war das Wort „Rücksicht“ mal wieder fremd. Plötzlich lief ein Jagdhund mitten durch die Herde. Wir finden ja, dass sich so was nicht gehört. Die Kühe schienen unserer Meinung zu sein und muhten lautstark umher.

Da beschlossen wir lieber rasch die Biege zu machen und nahmen den Abstieg in Angriff. Diesmal sollte es dir „Winterweg“ werden. Abwechslung muss sein und hin und zurück dieselbe Strecke ist ja langweilig. Wir nutzen lieber „Rundwege“, wenn es möglich ist.

Zunächst ging es nun auf grobem Schotter in der prallen Sonne bergab. Jule fand die Steine nicht so toll, so dass wir versuchten sie am Rand laufen zu lassen. Aber irgendwann ging auch das nicht mehr und so musste ich Jule streckenweise tragen. Der Hund war nämlich so matschig, dass wir dachten sie wäre total kaputt und überfordert.

Als wir aber an einem Abzweig den Weg verlassen und auf einem Wiesenstück entlang geführt wurden, konnte man den Hund gar nicht mehr bändigen. Vor Freude tollte sie herum, kullerte sich den Abhang runter und verhedderte sich natürlich in der langen Leine. Also nicht kaputt, sondern nur genervt gewesen von der breiten Schotterpiste…

Den Rest des Weges lief sie dann auch wieder recht munter mit. Wir alle merkten dann auch noch den Aufstieg in den Knochen und so waren wir froh, als wir schließlich wieder am Campingplatz ankamen. Wir waren alle kaputt von der Anstrengung, der Sonne und der vielen frischen Luft. Aber auch stolz, dass wir diese Tour gemeistert hatten. Solche Anstiege haben wir ja bei uns nicht.

Endlich wieder ein Tobel! – Sonntag 27.06.2021

Nach einer diesmal ruhigen Nacht (oder lag es an unserer Erschöpfung vom Besteigen des Gipfels?) zogen wir heute weiter. Die letzte Etappe der Alpenstraße stand für uns an. In der Vergangenheit hatten wir bereits in Bad Hindelang unter anderem einen Tobel bewandert. Das wollten wir nun wiederholen.

Die kurvenreiche Straße 308 Oberjoch Passstraße (106 Kurven, Höhenunterschied 300m) war wirklich sehenswert und interessant zu fahren. Nahe des Tobels fanden wir leider keinen freien Parkplatz. Wir probierten es dann auch nahe einer Gaststätte und eines Hotels. Beide Male vergeblich. Kein Wunder an einem Sonntag bei bestem Wetter. Hier wurden nicht nur die Biker zu einer Ausfahrt ins Freie gelockt.

In Bad Hindelang hatten wir dann Glück und konnten eine kleine Parklücke ergattern. Die Sonne brannte schon wieder vom Himmel. Also rasch noch die Sonnencreme aufgetragen und dann ging es schon los zum Hirschbachtobel. Zunächst moderat auf Schotter, dann immer anspruchsvoller werdend. Genau unsere Kragenweite. An einigen ausgesetzten Stellen waren dann extra Planken gelegt oder sogar Seile zum Festhalten gespannt worden. Wirklich toll. An einem kleinen Wasserfall badeten dann auch zwei Wanderer und genossen das kühle Nass.

Für uns ging es weiter über den Kellerswandweg immer auf schmalem Pfad am Hang entlang. Von hier hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf den Ort und das gegenüberliegende Bergpanorama. Wirklich traumhaft schön!

Langsam ging es dann im Bogen durch ein bewaldetes Stück in Serpentinen bergab. Dank der schattenspendenden Bäume konnten wir hierbei auch noch die restliche Energie tanken, die wir für den Rückweg in der prallen Sonne benötigten.

Nach dieser tollen Wanderung fuhren wir dann noch den Rest der Alpenstraße bis nach Sonthofen, wo wir dank diverser Umleitungen irgendwie alle möglichen Strecken umfahren mussten und letztlich aufgaben und den Bodensee ausließen.

Da ich am 01.07. noch meinen Termin zur Corona Zweitimpfung wahrnehmen musste, hieß es nun Abschied nehmen. Wir gaben im Navi die Heimatadresse ein und fuhren erst einmal los. Der Übernachtungsplatz wurde dann erst während der Fahrt ausgesucht. Es wurde der Stellplatz Hilpoltstein am Main-Donau-Kanal. Eine Wiese, wo man direkt nahe am Kanal stehen kann. Keine Ver- oder Entsorgung. Aber wir waren ja autark.

So genossen wir den restlichen Tag noch im Schatten des Autos mit Blick auf den Kanal und die gelegentlich vorbei fahrenden Schiffe.

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