Travemünde Samstag 25.04.
Und so begab es sich, dass an einem Samstag im April eine Wanderung mit Ausgangspunkt Stellplatz Travemünde unternommen wurde. Der Tag begann leicht bedeckt und dank der findigen Frau auch mit frischen Brötchen vom Bäcker. Auf der morgendlichen Gassirunde hatte das Frauchen zunächst vergebens vor einem geschlossenen Imbiss gestanden. Auf dem weiteren Weg begegneten Ihr jedoch Anwohner mit Brötchentüten. Dadurch war es ein leichtes die Quelle der Backwaren ausfindig zu machen. Und so kam auch ich in den Genuss frischer Brötchen. Keine Selbstverständlichkeit auf einem Stellplatz.
Nach dem Frühstück ging es dann auf zur Wanderung den Ostsee Radweg entlang. Der Weg an der Steilküste, die hier und dort schon beeindruckende Abbruchkanten aufwies, war gut ausgebaut und sehr bequem zu wandern. Vereinzelt begegneten uns schon Radfahrer und andere Hundebesitzer. Jule hatte es besonders ein schwarzer Dackel angetan. Nach erstem vorsichtigem Beschnüffeln wurde der Spielmodus aktiviert und das Gehopse an der Schleppleine begann. Leider schlug Jules Übermut rasch durch, so dass die Spielaufforderungen von leichtem Kläffen begleitet wurden. Als der Dackel dies hörte war er nicht sonderlich beeindruckt oder bedroht. Das Frauchen des Dackels merkte jedoch, dass Jule ein wenig aufgedreht hatte und rief dann Ihren Hund zu sich. So machten auch wir uns wiederauf den Weg.
Es ging weiter an diversen mit Tierskulpturen verschönerten Sitzbänken entlang der Steilküste.
Wir kamen zur Hermannshöhe, wo das Lokal und die Markisen und Schirme noch geschlossen waren. Wir waren schlichtweg zu früh unterwegs. Auf dem Rückweg herrschte, trotz bedecktem Wetter, wesentlich mehr betrieb. Familien klönten fröhlich an den Tischen, Kinder schaukelten an Reifen, die an den Ästen eines alten Baumes angebracht waren. Kurzum – es herrschte Leben.
Doch zurück zur Wanderung. Wir gingen weiter bis Niendorf an der Ostsee. Als wir den Strand erreichten kam mir wieder die Idee in den Sinn einige Steine zu stapeln. Ich hatte dies bereits im Fernsehen gesehen und wollte meine eigene Geduld und Geschicklichkeit selbst auf die Probe stellen. Bereits der Erste Anlauf klappte mit drei Steinen. Im Angesicht dieses „Erfolges“ gingen wir weiter und kamen über Umwege zur Strandpromenade. Das Wetter hatte sich positiv gewandelt. Wir gingen in der Sonne umher. Es war fast schon schwül. So beschlossen wir uns an den Strand zu setzen und die Mittagspause etwas verfrüht einzulegen.
Meine Frau setze sich mit dem Hund in den Sand und ich nahm einen schönen Haufen unterschiedlichster Steine wahr. Mein Ehrgeiz aufgrund des ersten raschen Erfolges war geweckt. Ich nahm den Rucksack ab und begann die neue Stapelei. Tatsächlich gelangen mit auf Anhieb vier Steine. Da man ja aufhören soll, wenn es am schönsten ist, ging ich zurück zu Frau und Hund und das Mittagessen begann. Nach dem Essen stand der Steinhaufen noch immer regungslos in der Sonne. der Wind konnte ihm nichts anhaben. Erneut zog es mich zu den Steinen. Ein weiterer Stein fand sein Gleichgewicht auf dem filigranen Gebilde.
Ich wurde langsam übermütig und dachte, dass noch ein kleinerer Stein ebenfalls Platz hätte. Doch ich irrte mich und brachte das Gebilde mit der weiteren Belastung zum Einsturz. So musste ich noch einmal von neuem beginnen. Ich nahm extra völlig neue Steine und stellte mich der selbst gestellten Herausforderung. Letztlich konnte ich 6 Steine übereinander balancieren und dies auch fotografisch festhalten.
Ich genoss die Ruhe und Konzentration während dieser kleinen Übung und fühlte mich entspannt und zufrieden.