Arromanches-les-Bains Samstag 06.05.
Zunächst ging es für uns über enge Straßen und unübersichtliche Ortschaften bis zur Batterie Allemande bei Longues-sur-Mer. Laut unserem Reiseführer konnte man unweit der Touristeninfo dort auch direkt an der Küste frei stehen und übernachten. Als wir am besagten Ort ankamen, war sonst noch niemand dort. So stellten wir Carthi zunächst provisorisch ab, um eine kleinen Spaziergang an die Küste und die Überreste der Deutschen Batterie zu machen. Als erstes gingen wir zu dem vorgelagerten Ausguck. Dieser Bunker diente als Feuerleitzentrale für die weiter im Inland stehenden großen Kanonen. Die Aussicht auf die Küste war von dort sehr schön und es war kaum vorstellbar, dass die Kanonen bis ca. 12 Kilometer auf das offenen Meer hinaus schießen konnten.
Der Rundweg führte uns dann auch zu den Überresten der Kanonen, die in entsprechend massiven Betonbunkern vor feindlichem Beschuss geschützt dalagen. Der weitere Weg führte uns dann vorbei an der Touristinfo bis zurück zu dem Parkplatz. Zwischenzeitlich war noch ein weiteres Wohnmobil dort angekommen und hatte sich auch komplett ausgerichtet und bereits die Sat Anlage ausgefahren.
Wir machten ein kleines Verschnaufpäuschen und wanderten dann noch den Weg hinunter zur Küste. Dort fanden wir leider keinen schönen Sandstrand vor, sondern mussten uns mit Kies Untergrund begnügen. Für Jule hatte wir an diesem einsamen Plätzchen ein wenig mehr Sand zum Toben erhofft, aber auch so war es ein schöner Abstecher mit tollen Ausblicken auf die Küste.
Nachdem wir zurück am Wohnmobil waren, entschlossen wir uns dann doch noch, den offiziellen kostenfreien Stellplatz in Arromanches-les-Bains anzufahren. Dort standen wir dann zwar seeeehr beengt aber zumindest offiziell zugelassen. So kuschelig eng nebeneinander standen wir zwar noch nie, aber es war trotzdem ruhiger als gedacht. Die Markierungen schienen für die Breite von PKW ausgelegt zu sein. Zum Umtausch unserer Gasflasche musste eine Person die Klappe festhalten, da sich diese sonst nicht ohne Berührung des Nachbarn öffnen lies. Aber auch das klappte.
Das Wetter wurde leider immer trüber und leichter Nieselregen setzte ein, so dass wir nur einen kurzen Besuch im Ort vornahmen, bevor wir es uns im Wohnmobil gemütlich machten.
Quineville Sonntag 07.05.
Am Sonntag machten wir in Arromanches-les-Bains zunächst noch eine kleine Wanderung an der Steilküste entlang. Von hier hatte man einen guten Blick auf den von den Alliierte angelegten künstlichen Hafen. Noch heute waren entsprechende Wellenbrecher und Gebilde zum Festmachen der Schiffe sichtbar. Das Wetter war leider so trübe und nieselig, wie am Vortage, so dass wir die Wanderung nur mit Regenkleidung absolvieren konnten.
Nachdem wir uns trocken gelegt und die Entsorgung aufgesucht hatten, ging es weiter nach Quineville.
Dort bezogen wir den örtlichen Campingplatz da der Stellplatz aus dem Reiseführer nicht ganz nach einer legalen offiziellen Variante aussah.
Da wir schon vormittags angekommen waren, unternahmen wir nachmittags noch eine sehr schöne Strandwanderung.
Zuvor mussten wir uns jedoch aufgrund eines lokalen Hundetreffs an diversen Hunden vorbei mogeln, um dann auf die andere Seite des kleinen Hafens zu gelangen. Von dort konnte man direkt hinunter zum Strand. Da gerade Ebbe herrschte konnten wir wunderbar in dem Watt herumwandern und auch Jule einmal ein wenig Auslauf gönnen. So flitze sie lebensfroh über den Sand und über die Muscheln, bis die Zunge am Boden hing. Wir gingen ein gutes Stück im Watt parallel zum Strand und konnten auch diverse Austernschalen und Jakobsmuschelschalen bewundern. Nachdem der Startpunkt schon außer Sichtweite war, begaben wir uns ans feste Ufer und wanderten dann langsam zurück zum Campingplatz. Dabei machten wir noch einen Schlenker durch den Ort, der neben einem weiteren Museum des II. Weltkrieges nicht viel mehr zu bieten hatte.
Abends hatten wir dann das Vergnügen einen tollen Sonnenuntergang und klaren Ausblick auf den Mond bewundern zu können.
Cap de la Hague Montag 08.05.
Am nächsten Morgen ging es dann schon weiter ans Cap de la Hague. Vorbei an der Wiederaufbereitungsanlage für atomare Abfälle ging es dann in ein beschauliches kleines Dörfchen. Von dort konnte man schon den Leuchtturm am Cap erblicken. Unser Ziel war in Sichtweite. Also rasch noch die paar Kilometer in Richtung Leuchtturm, bis ca. 700 vor dem Leuchtturm und den Gebäuden linkerhand der Stellplatz auftauchte. Wir bekamen auf Anhieb einen Platz in der ersten Reihe und konnten so vom Wohnmobil aus direkt aufs Wasser schauen, den Leuchtturm, und die umspülten Felsformationen genießen. Außer dem tollen Ausblick gab es sonst nur noch Müllcontainer, aber weder Ver- noch Entsorgung oder gar Stromanschlüsse. Das war uns jedoch im Vorwege bekannt und hat auch gar nicht gestört.
Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und Baguette gingen wir dann auf Erkundungstour hinunter zum Leuchtturm. Zunächst ging es an der Straße noch etwas weiter Richtung Küste. Rechterhand lag ein PKW Parkplatz mit höhenbeschränkter Zufahrt. Einige VW Bulli mit Hubdach passten dort hindurch und hielten Picknick ab. Für Wohnmobile mit entsprechender Höhe war es jedoch zu eng.
Weiter ging es hinunter zur Hafenanlage und Richtung Leuchtturm. Als wir ankamen war der Leuchtturm in Gänze im Wasser. Später, bei Ebbe hatte man fast den Eindruck über die vielen kleinen Felsen fast trockenen Fußes zum Turm gelangen zu können. Aber das stellte sich dann bei näherer Betrachtung als optische Täuschung heraus.
Wir genossen eine Weile den Seeblick und konnten die Kraft des Meeres förmlich spüren. Für den Rückweg umrundeten wir noch kurz das Hafenbecken, dass gerade trocken gefallen war. Immer wieder boten sich tolle Ausblicke auf die Küste.
Das Wetter war ebenfalls nach unserem Geschmack. Nicht zu heiß, eine kühlende Meeresbriese und Sonnenschein. Zurück am Wohnmobil packten wir Tisch und Stühle aus und genossen die Ruhe und den Anblick. Abends konnten wir wieder unserer Grillleidenschaft und dem französischen Rotwein frönen. Ein schicker Sonnenuntergang ließ dann den tollen Tag zu Ende gehen.