Nordpfad Ostetal Samstag 11.04.2020
Nachdem wir die dringlichen Angelegenheiten geregelt hatten, wollten wir natürlich noch den Rest des langen Osterwochenendes genießen. Diesmal wollten wir im näheren Umkreis bleiben und so erinnerten wir uns an die „Nordpfade“, wo entsprechende Wandertouren aufgezeigt sind. Und so machten wir uns am Samstag morgens direkt nach dem Frühstück auf den Weg nach Granstedt, um dort den Nordpfad Ostetal zu laufen.
Vom Parkplatz ging es zunächst zu den Hügelgräbern mit Glaseinfassung, damit man seitlich in die Grabkammern schauen konnte. Wer nun spektakuläres erwartet wird enttäuscht. Wir fanden es trotzdem interessant diesen Einblick zu erhalten aber verweilten nicht zu lange hier, denn es galt heute noch 12,4 Kilometer zu wandern.
Es ging auf recht breiten Feld- und Waldwegen voran, bis man weitere Hügelgräber auf einem Acker sehen konnte. Nach einer kurzen Rast an der aufgestellten Bank wurde es dann etwas abwechslungsreicher. Auch wenn manche Wege fast ebenso breit waren, wie die vorherigen, so macht es schon eine Menge aus, wenn einige Windungen enthalten sind und man nicht schnurgerade laufen muss.
Nach einer kleinen geteerten Passage ging es dann auch noch in ein Moorgebiet, wo lediglich schöne schmale Pfade begangen werden konnten. Das Gebiet war von den typischen Gräben durchzogen, die zumeist jedoch trocken waren. Jule erschnüffelte irgendwann eine „wasserführende Stelle“ (wir hätten es Drecksbrühe genannt) und war rasch wie der Wind den Graben hinuntergestürmt – um sofort mit den Pfötchen im Moor zu versinken. Außer einem etwas irritierten und dreckigen Hund gab es aber keine Nachwirkungen. Geschwind ließ sie vom Trinkvorhaben ab und hüpfte den Hang wieder hinauf. Danach konnten wir sie endlich von unserem mitgeführten Wasser überzeugen. Wir bieten dem Hund übrigens regelmäßig etwas zu Trinken an, was sie jedoch gerne zu Gunsten vorhandener Pfützen oder anderer vermeintlich trinkbarer Quellen verschmäht. Nicht, dass der Eindruck aufkommt, dass wir das Tier leiden lassen.
Nach dem Moorgebiet ging es dann weiter über Waldwege an der Oste entlang, bis wir letztlich wieder am nun sehr vollen Parkplatz ankamen. Dort gönnten wir uns rasch noch einen frisch zubereiteten Tee, bevor wir unseren Schlafplatz nahe Bevern aufsuchten. Wir brauchten wieder mehrere Versuche, bis wir uns einig waren. Da müssen wir noch besser in unserer Vorab-Recherche werden. Aber manchmal ist weder Kartenmaterial, noch Google-Maps in der Lage korrekt wiederzugeben, ob man geschützt und möglichst ungesehen steht oder welcher Verkehr tatsächlich auf einem eigentlichen Feldweg vorherrscht.
Nach einem genüsslichen Gericht aus dem Omnia (mit Schafskäse gefüllte Paprika) ging es recht früh ins Bett. Die viele frische Luft und Bewegung waren offenbar ermüdend.
Eichholz und Franzhorn 12.04.2020 Ostersonntag
Die Nacht war zwar ruhig, doch irgendwie hatten wir die Heizung nicht richtig im Griff. Abends beim Einschlafen waren es knapp 18 Grad. Morgens beim Aufwachen hatten wir innen dann über 23 Grad. Das war etwas unschön, aber sicherlich ein Bedienfehler. Oder wir hatten den Sensor versehentlich abgedeckt oder ähnliches. Zumindest kamen wir etwas gerädert auf die Beine, um nach dem Frühstück dann mit frisch erwachten Lebensgeistern Richtung Gnarrenburg zu fahren. Von dort wollten wir den Nordpfad Eichholz und Franzhorn bewandern.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es zunächst durch einen schönen Mischwald, bis man in eine Art Moorgebiet kam. Der Weg war von Feldern und Äckern umsäumt und die Sonne brannte trotz kühlender Brise durch den frontalen Wind recht stark herunter. Das war dem Hund dann sehr rasch anzumerken. Selbst, als es auf schmaleren Pfaden weiterging tappste sie nur träge hinterher. Kurzerhand beschlossen wir die Tour abzukürzen, um den Hund nicht zu überfordern. Die alte Dame wird ja auch nicht jünger und kommt mit dem ständigen warm-kalt Wechsel vom Wetter nicht gut klar.
Also rasch wieder auf den Rückweg Richtung Wald und im Schatten weiter. Auf einem der kleinen netten Waldwege begegneten wir dann noch einem Vater und Sohn Gespann, die eigentlich den Nordpfad laufen wollten, jedoch irgendwo falsch abgebogen waren. Rasch halfen wir mit einer Wegbeschreibung aus, bevor wir den letzten rest zum Parkplatz durch den schönen Mischwald liefen.
Da unser Ausgangsparkplatz nicht recht zum verweilen einlud, suchten wir uns für die Mittagsrast ein schattiges Plätzen in der Ortschaft Brillit nahe dem Vereinsheim. Der dortige Stellplatz war abgesperrt, was aber einen Wohnmobilfahrer nicht davon abhielt dort zu verweilen. Wir suchten uns lieber eine andere Parkmöglichkeit und vesperten erst einmal.
Danach wollten wir nur noch unser Nachtlager aufsuchen und entspannen. Bereits der zweite Versuch war dann erfolgreich, so dass wir noch die Zeit fanden die Zeltbahnen der zusätzlichen Isolierung auszuprobieren. Das hatten wir bislang immer verschoben. Aber es ist natürlich besser das System vorab mal auszuprobieren, bevor man es wirklich mal rasch benötigt. Alles passte – Generalprobe bestanden. Dieses dreiteilige „Überzelt“ wird einfach in Kederschienen eingezogen, mittels Reißverschlüssen verbunden und soll dann vor allzu großen Unwettern als zusätzlicher Schutz im Regen und zusätzliche Isolierung bei Kälte dienen. Hoffen wir mal, dass wir es diesen Sommer nicht so rasch benötigen.
Da es immer noch schön warm war, probierten wir dann auch gleich noch unsere Außendusche aus und genossen beide die Erfrischung, bevor wir es und draußen in den Stühlen gemütlich machten.
Leider mussten wir recht bald feststellen, dass der Platz sehr zeckenbelastet war. Mehrfach mussten wir die lästigen Krabbeltierchen vom Hund entfernen. Als dann auch noch erste kurze Regenschauer kamen zogen wir uns ins Innere zurück und beschäftigten uns mit Abendessen und einem Filmabend auf dem Tablet.
Kempowskis Idylle 13.04.2020 Ostermontag
Nach einer angenehm ruhigen Nacht und einer erträglichen Heiztemperatur wollten wir nur eine kurze Wanderung machen, bevor es heimwärts ging. So beschlossen wir den Nordpfad Kempowskis Idylle anzugehen und in leicht verkürzter Variante zu wandern.
Das Wetter hatte sich mal wieder schlagartig umentschieden und von sonnig warm auf kalt und windig gewechselt. Ausgerüstet mit Wintermütze, Handschuhen, Fleece und Softshelljacke drüber ging es vom Wanderparkplatz aus los.
Zunächst führte die Route über Waldwege und Schotterstrecken, bis man zum Torfabbaugebiet kam, wo eine frisch geebnete Strecke über losen Sand führte. Aufgrund der windgeschützten Lage begannen wir nach und nach Kleidungsstücke abzulegen. Bei einer kurzen rast war es dann soweit. Ich wollte ohne Mütze oder Jacke weiterlaufen. Nachdem wir die Sitzbank verlassen hatten und wieder auf dem Schotterweg waren, kam dann aber wieder dieser fiese kalte Wind auf. Also rasch wieder die komplette Montur anlegen und weiter. Der Schotterweg wurde dann von einem asphaltierten Abschnitt durch die Ortschaft abgelöst, bevor wir wieder über Waldwege zurück zum Parkplatz gelangten.
Vielleicht war es auch dem Wetter geschuldet – aber die „Idylle“ im Namen konnten wir nicht recht finden.
Für uns ging es dann nur noch nach Hause. Aber unser nächster Urlaub soll schon am Freitag beginnen.