Adventure-Offroad Samstag 29.09.
Nachdem wir noch in Ruhe gefrühstückt hatten, machten wir uns gemütlich auf den Weg zur Rastanlage an der A12, bei der wir uns mit dem Tourguide und einem weiteren Teilnehmerpärchen treffen sollten. In weiser Voraussicht und in Anbetracht der diversen Baustellen auf den Autobahnen hatten wir genügend Zeit eingeplant, so dass wir sehr zeitig am Treffpunkt ankamen. Unser Guide Alex wartete bereits samt Partnerin und Kind auf uns.
Als wir so den Pickup von Alex mit der Kabine, dem Aufstelldach, seitlich angebrachter Außenküche, Markise etc. betrachteten kamen wir uns ein wenig minderwertig ausgerüstet vor. Oscar hatte zwar inzwischen geländefreundliche All Terrain Reifen bekommen. Weiteres Zubehör und Anbauteile waren jedoch nicht vorhanden. Bis auf den martialischen Bullenfänger, der bereits beim Kauf angebracht und in der Zulassung eingetragen war, wirkte Oscar noch immer wie ein normales Straßenauto. Ob wir da wohl mithalten können?
Alex nahm uns schnell alle Sorgen und wir erinnerten uns nochmals an unser Offroad Training und die Fähigkeiten vom Land Cruiser.
Nachdem auch das weitere Fahrzeug, ein Toyota HZJ mit Northstar-Kabine und elektrischem Hubdach eingetroffen war, ging es los. Zunächst bei Frankfurt an der Oder über die Grenze, dann zu einer Tankstelle in Polen zum Kraftstoff auffüllen und Geld Wechseln. Da wir noch etliches an Bargeld vorweisen konnten beschränkten wir uns auf einen Tankstopp inklusive intensiver Scheibenreinigung. Offroad hinterlässt halt auch Spuren auf dem Fahrzeug.
Danach begann die erste Offroad Fahrt im Konvoi. Wir waren mit Funkgeräten ausgestattet worden und konnten so stets die Verbindung halten, selbst wenn mal jemand außer Sichtweite gelangte. Aufgrund der Gruppengröße von insgesamt drei Fahrzeugen war dies jedoch kaum nötig.
Alex führte uns über tolle Wege und Pfade, die nochmals schönere Landschaften und Seiten Polens offenbarten, als wir vorher auf eigene Faust erkundet hatten. Wir waren nun auch noch stärker in ländlich geprägten Gebieten unterwegs und immer wieder überrascht, dass manche Pisten sogar offizielle Verbindungsstraßen zwischen zwei Ortschaften darstellen sollten. Ohne Allradfahrzeug mit entsprechender Bodenfreiheit hätte ich mir das nicht vorstellen können. Aber die Einheimischen sind entsprechend abgehärtet und so trafen wir immer mal wieder auf Fahrzeuge, wo wir uns fragten, wie die schadlos an diesen Platz gelangen konnten.
Oscar hielt super mit und so kamen wir abends an einem kleinen Privat Campingplatz an einem See bei Wysoka an. Zum besseren Kennenlernen gab es dann Abendessen in einem urigen Restaurant. Zurück am Platz mussten wir dann etwas neidisch feststellen, dass so eine Standheizung auch so seine Vorzüge hat.
Adventure-Offroad Sonntag 30.09.
Am Sonntag erwartete uns nach frostiger Nacht erst einmal ein toller nebliger Anblick über dem See. Leicht verfroren machten wir uns dann erst einmal etwas mehr Tee zum Frühstück, bevor die nächste Tour begann.
Auf schönen Offroad Strecken führte der Weg bis zu den Bunkeranlagen des Oder-Warthe-Bogens (Ostwall). Hier stand dann eine tolle 2 Stunden andauernde Führung auf dem Programm. Nachdem wir uns eine Ausstellung von Fundstücken ansehen konnten, erläuterte uns die polnische Reiseleitung auf sehr gutem Deutsch zunächst die Außenanlagen, bevor wir dann in die Bunkeranlage einsteigen durften. Die Räume und Verteidigungsanlagen wurden anschaulich und lebendig erläutert.
Dann ging es hinunter in die Tiefen der Anlage. Über Treppen ging es 30 Meter unter die Erde, wo wir dann weitere Räumlichkeiten erkunden konnten. Da nunmehr die Fledermäuse die gesamte Anlage nutzten waren einige Teile zum Schutz der Tiere gesperrt. Insgesamt waren über 30 Kilometer Anlagen inklusive Verbindungsgängen vorhanden. Wir konnten nur einen Bruchteil in der vorgegeben Zeit erkunden und bekamen beim Anblick der langen düsteren Verbindungstunnel schon ein beklemmendes Gefühl.
Nach einem anstrengenden Aufstieg über ein weiteres Treppenhaus verließen wir die Anlage an einem andern Punkt, als am Einstieg. Wir waren froh frische klare Luft atmen zu können und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen. Es war eine beeindruckende und sehr nachdenklich stimmende Führung, die uns sehr gut gefallen hat.
Zurück am Parkplatz ging es dann wieder weiter mit einer abwechslungsreichen Offroad Strecke, bis wir in der Nähe von Überresten weiterer Bunkeranlagen bei bestem Wetter eine gemeinsame Mittagspause einlegten.
Frisch gestärkt fuhren wir dann weitere Etappen, bis wir bei Goscim einen Campingplatz zur Übernachtung anfuhren. Abends ließen wir den Tag mit einem gemeinsamen Grillfest ausklingen.
Adventure-Offroad Montag 01.10.
Über Nacht hatte ein Fuchs die im Freien gelagerte hölzerne Grillzange gehörig beknabbert und zu allem Unglück noch Müllbehälter ausgeräumt. Unser freundlicher Guide Alex war jedoch früh auf den Beinen und hatte das Chaos bereits beseitigt, als der Rest der Gruppe bereit fürs Frühstück war.
Nachdem wir in Ruhe zusammengepackt hatten, stand die nächste Tour Offroad an. Wir befuhren wieder tolle Wege, konnten spektakuläre Ausblicke genießen und hatten eine abwechslungsreiche Fahrt hinter uns, als wir in Przeborowo an der Villa Drawa ankamen.
Oscar hatte auf der Fahrt einseitig die Beleuchtung eingebüßt. Es leuchtete hinten links weder das Licht, noch die Bremse. Und so begaben wir uns gemeinsam auf die Fehlersuche. Dank fachmännischer Hilfe wurde nach langer Sucherei ein abgerissenes Kabel als Fehlerquelle identifiziert. Leider konnten wir keine Reparatur vornehmen. Aber mit Provisorium brachten wir zumindest die Birne beim Bremsen zum Leuchten.
Als wir schon dachten – nun ist Feierabend, fiel noch ein brennendes Standlicht vorne auf. Neue Suche. Sicherungen überprüft etc. Keine Chance den Fehler zu finden. Also Batterien abgeklemmt. Licht war aus. Wir hofften nach „Neustart“ des Systems durch Anklemmen der Batterie diesen Zustand erhalten zu können. Weit gefehlt. Das Licht brannte gnadenlos weiter. Bis dann doch ein Bedienfehler als Ursache gefunden wurde…. Ich hatte irgendwie das Parklicht, was bei Oscar nachträglich über einen gesonderten Schalter eingebaut wurde, betätigt. Schalter aus – Licht aus. Wie einfach kann es sein?
Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass die nachträglich verbauten Schalter für Parklicht, links und rechts jeweils ein eigener Kippschalter, nur auf einem Schmierzettel rudimentär dokumentiert sind und ich bis dato nur die Variante über den Blinkerhebel kannte. Aber so lernt man sein Auto auch kennen. Es tat uns nur für unsere Mitstreiter leid, die wir versuchten mit ein wenig Schokolade zu besänftigen. Aber die waren sehr verständnisvoll und nicht nachtragend.
Nach einem Mittagessen mit Verwertung der Grillreste vom Vorabend bezogen wir unsere Zimmer in der Pension. Wir durften luxuriös in beheizten Zimmern übernachten. Danach machten wir mit unseren Hunden noch einen kleinen Spaziergang, um den Vierbeinern entsprechende Bewegung zu verschaffen.
Nach dem reichhaltigen und sehr leckeren Abendessen der Pension machten wir es uns dann vor einem prasselnden Kamin gemütlich und ließen den Abend geruhsam ausklingen.
Adventure-Offroad Dienstag 02.10.
Am Morgen erwartete uns in der Pension bereits ein üppiges Frühstück, bevor wir frisch gestärkt zu einer weiteren Offroad Tour starteten. Wieder ging es durch einmalige Landschaften und über tolle Pisten voran. Bis Alex auf einmal vor uns anhielt und leise fluchte. Zunächst konnten wir nicht sehen, was ihn so nervte, bis wir sahen, dass der linke Hinterreifen komplett die Luft verloren hatte.
Nach näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass zudem der linke vordere Reifen hörbar an Luft verlor. So konnten wir dann eine Praxisübung in Reifenflicken und schließlich Reifenwechsel gemeinsam verfolgen und tatkräftig versuchen zu unterstützen.
Der hintere Reifen konnte leider nicht mehr mittels Reifenflickset gerettet werden und so musste das Ersatzrad herhalten. Nun hieß es Daumen drücken, dass der vordere Flicken hielt. Zur Not würde eventuell sogar unser Ersatzrad von Oscar passen, aber wenn es der Flicken schafft, umso besser.
Nach Mühevoller Arbeit am Hinterrad hielt auch der vordere Reifen die Luft und es konnte weiter gehen. Wir haben da noch einmal viel gelernt und werden uns demnächst, sobald wir auch einen passenden Kompressor haben, ebenfalls ein Reifenflickset zulegen. Toll wie das funktioniert und sicher hält.
Unerschrocken führte uns Alex dann weiter über die Offroad Pisten Polens, bis wir zu einem Übernachtungsplatz an einem See kamen.
Die Beiden mit Markisen ausgestatten Profimobile bildeten durch geschicktes Parken ein großes Dach, um uns vor dem bereits eingesetzten Regen zu schützen. Dann wurde ein Abgrillen mit Resteverwertung organisiert. Jeder steuerte nochmal das bei, was er noch hatte und so wurde es ein wahrer Festschmaus und trotz des widrigen Wetters ein super Abend an einem schönen und einsam gelegenen Platz.
Mittwoch 03.10.
Der Tag des Abschiedes kam und so genossen wir noch einmal die letzten Offroad Kilometer, bis wir uns nahe der deutschen Grenzen auf polnischer Seite verabschieden mussten. Von hier fuhr jeder seiner Wege.
Wir müssen sagen, dass uns die Tour sehr gut gefallen hat. Super organisiert. Eine tolle Gruppe und so viele schöne Erlebnisse. Mit Sicherheit nicht die letzte Tour für uns mit diesem Veranstalter.
Nochmals unser ausdrücklicher Dank auch an alle Teilnehmer. Wir haben uns buchstäblich sauwohl gefühlt.
Für uns ging es zunächst über geteerte Straßen auf polnischer Seite gen Norden. Unser Ziel war die Adventure Northside auf dem Gut Basthorst bei Hamburg. Wir wollten den Weg geruhsam angehen, und so fuhren wir bei Schwedt über die Oder und dann wieder unter Vermeidung von Autobahnen bis zum Tollensesee bei Neubrandenburg, wo wir auf einem schönen Parkplatz ankamen.
Wir nutzten die schöne Umgebung, um mit Jule noch einmal einen schönen Spaziergang zum Ufer des Sees zu machen. Abends hörten wir dann immer wieder Knallgeräusche, bis uns einfiel, dass vermutlich anlässlich des Tages der Deutschen Einheit ein Feuerwerk abgebrannt wurde. Sehen konnten wir es jedoch nicht und auch der Hund geriet angesichts der Knallerei gottlob nicht in Panik.