Spanien – Jahreswechsel 2021-2022 – Teil 3 – Guadalest und Abreise aus Altea

Samstag 25.12.2021

Am heutigen Feiertag sollte es für uns nach Guadalest zum Kastell gehen. Zunächst war eine urige Anfahrt in die Bergregion notwendig. Einmal hatten wir nicht so recht aufgepasst und einen Abzweig genommen, obwohl wir geradeaus weiter gemusst hätten. Eigentlich ja kein Drama. Aber die Straße wurde zusehends schmaler und bald nur noch für ein Fahrzeug zur Zeit passierbar. Zudem verlief die Straße direkt am Abhang. Ein Blick auf das Kartenmaterial verriet, dass ein Weiterfahren einen wirklich immensen Umweg zur Folge hätte. Also umdrehen.

An einer etwas besser einsehbaren Stelle begann dann das Wenden in 20 Zügen. Anja war extra ausgestiegen, da wir bisweilen beim Rangieren fast über dem Abgrund hingen. So sah es zumindest vom Fahrersitz aus. Aber dank Anjas Einweisungen und meiner Fahrkünste gelang es uns schließlich zu wenden und wieder auf dem richtigen Weg weiter zu fahren.

In Guadalest wurden wir von einem großen Parkplatz empfangen. Die Schranken waren offen und man hatte keine Möglichkeit ein Parkticket zu erwerben. Wir schoben das auf die Nachsaison und den Feiertag. Wie sich dann später herausstellte konnte es aber auch dem Umstand geschuldet sein, dass die Anlage wegen Bauarbeiten nicht besichtigt werden konnte. Naja – wir fahren bestimmt noch einmal durch Spanien und holen das dann nach.

So blieb uns dann leider nur der kurze Abstecher in die „Oberstadt“, von wo man allerdings auch schon einen tollen Ausblick auf die Landschaft und die mit türkisfarbenem Wasser gefüllte Talsperre hatte. Und alles bei schönstem Sonnenschein!

Da es nun noch früh am Tage war, nutzten wir die Gelegenheit eine kleine Wanderung einzubauen. Direkt in Guadalest startete der Rundweg, der uns zunächst bis ans Ufer des Stausees brachte. Hier ging es dann am Südufer entlang. Bei herrlich warmen Temperaturen und Sonnenschein mussten wir dann wieder vom Ufer hinauf bis Benimantell. Das wurde dann irgendwann dank des Sonnenscheins zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Vom Ort aus ging es dann zurück zu unserem Parkplatz, der sich in der Zwischenzeit gut gefüllt hatte. Das Wetter lockte offenbar viele Ausflügler heraus.

Für den Rückweg hatten wir uns eine andere Route, als bei der Hintour ausgesucht. Es wurde aus dem Kartenmaterial zwar nicht ganz deutlich, aber eventuell konnte man am jenseitigen Ufer des Stausees über Schotterstraßen weiterkommen. Das wollten wir dann doch gleich mal ausprobieren.

Dazu mussten wir zunächst zum Ort Beniarda. Die eigentliche Abzweigung war wegen Bauarbeiten gesperrt, so dass wir der schmalen Umleitung folgten. Im Ort angekommen wurde es dann richtig eng. Die ersten zwei Kurven klappten ganz gut. Bei der dritten rechtwinkligen Abbiegung in den engen Gassen musste ich kurz zurücksetzen, kam dann aber auch weiter. Die ganze Zeit war schon ein Pkw hinter mir, der immer wieder warten musste. Dann in der Engstelle kamen noch zwei Motorräder entgegen. Der Puls stieg langsam.

Ich sollte dann geradeaus weiter, doch die parkenden Fahrzeuge verengten den Weg derart, dass ich nicht hindurch passte. Also kurz zurück und erst einmal den Pkw vorbei lassen. Dieser war dann auch wild am Gestikulieren, dass es wohl keine gute Idee sei weiter geradeaus zu fahren. Nun gut. Anja musste aussteigen und wir probten wieder einmal das Wenden auf engstem Raum. Danach dann wieder durch die engen Häuserschluchten und als wir den Ort wieder verlassen hatten fiel die Anspannung langsam wieder ab. Das war selbst für unsere kleine Karre etwas zu eng zugeparkt gewesen. Lustig – wenn man das dann daheim in aller Ruhe auf Satellitenbildern ansieht, dann wird klar, dass wir einfach nur im Ort eine andere Straße hätten nehmen müssen. Dort, wo wir gewendet hatten. Aber egal. So kamen wir halt nicht auf die begehrte Schotterpiste.

Stattdessen ließen wir uns vom Navi auf einer anderen Route durch die Berge führen. Irgendwann bogen wir dann auf kleine Wirtschaftswege zwischen Plantagen ab und landeten schließlich doch noch auf einer Schotterstrecke. Diese mündeten dann nach etlichen Kilometern wieder auf einer Teerstraße, die uns zurück nach Altea brachte. Aber wir sind immer wieder erstaunt, welche komischen Wege das Navi für uns heraussucht. Uns hat es jedenfalls gefallen.

Sonntag 26.12.2021

Heute war Anjas Geburtstag, der mit einem Bilderbuch Sonnenaufgang startete.

Es wurde dann ein absoluter Ruhetag mit Hängematte, Sonnenschein und purer Entspannung. Als Clou gab es abends einen Restaurantbesuch, in dem Fondue und Käsefondue präsentiert wurde. Zwar nicht typisch spanisch aber köstlich!

Abends dann noch das typische Mittelmeerfeeling. Einfach schön.

Montag 27.12.2021

Heute sollte es gut ausgeruht langsam durchs Landesinnere von Spanien wieder nach Hause gehen. Wir wollten dabei noch so viel Zeit wie möglich in Spanien verbringen, so dass kürzere Tagesetappen geplant waren. Als absolutes Muss waren die Wüstenregion Bardenas Reales und eine Offroad Pyrenäen Tour fester Bestandteil der Routenführung.

Doch zunächst ging es grob Richtung Alcoy. Und dort zum Parque Natural del Carrascal de la Fuente Roja. Ein Nationalpark, in dem wir eine Wanderung machen wollten. Die Zufahrt von der Stadt Alcoy bis zum Nationalpark gestaltete sich zum Ende hin mit den vielen Serpentinen als recht kurvig und steil. Da wurde uns mal wieder bewusst, wie felsig Spanien doch ist. Ein toller Kontrast zu den sanften Ebenen am Mittelmeer. Aber dadurch bisweilen auch anstrengend zu wandern. Vom Parkplatz aus genossen wir zunächst die tolle Aussicht, bevor wir uns für die mittellange der drei ausgeschilderten Wanderungen entschieden. Es gab sicherlich noch unzählige weitere, aber diese war vom Parkplatz aus gut beschildert und mit ca. 6 Kilometern auch angenehm kurz.

Zunächst mussten wir jedoch noch weiter bergan steigen, was aber aufgrund des Schotterweges recht bequem zu laufen war und keinerlei Kletterkünste bedurfte. Dann kam ein Abzweig und wir verließen den breiten Weg und konnten uns auf schmalen felsigen Pfaden leicht bergab begeben. Immer mit tollem Panorama auf eine bizarr anmutenden Ebene, wo offenbar die umgepflügten Äcker rötlich schimmernde Erde hervorbrachten. Es war ein interessantes Farbspektakel zwischen gelb, rot und rosafarbenen Tönen. Zunächst vermuteten wir so etwas wie Salzseen, von denen das Licht komisch reflektiert wurde, doch es schien sich um landwirtschaftliche Flächen zu handeln.

Zum Ende der Wanderung hin hatten wir schon diverse Höhenmeter bergab zurückgelegt, so dass nun das dicke Ende kam. Wir mussten alles wieder hinauf zum Parkplatz. Der Wanderweg führte dann zu den Serpentinen, die wir mit dem Auto hinaufgefahren waren. Um nun die Wanderer jedoch nicht auf der Straße laufen zu lassen wurde der Wanderweg einfach über Treppen geführt, die statt Serpentinen geradlinig bergauf führten. Soooooo viele Treppen. Als wir endlich den Parkplatz erreichten waren wir alle drei erschöpft. Das waren wir einfach nicht gewohnt. Und so waren wir dann froh gemütlich sitzend die Weiterfahrt aufzunehmen.

Zunächst mussten wir zurück nach Alcoy und fuhren dann durch die herrliche Schlucht des Cañón del Barranco de Onteniente. Eine beeindruckende kurvenreiche Strecke mit hoch aufragenden Felswänden und einem kleinen Flüsschen.

Für die Nacht hatten wir uns einen Stellplatz an einem Stausee bei Bellus ausgesucht. Da noch immer recht frischer Wind ging, suchten wir uns eine Möglichkeit gut ausgerichtet zu stehen. Gar nicht so einfach, denn der Platz war sehr gut besucht. Nachdem wir dann aufgebaut hatten konnten wir jedoch auch noch schön gemütlich in der Sonne sitzen und die Füße hochlegen.

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