Ausblick Rauenstein

Struppen – Elbsandsteingebirge 2017 Teil 1

Anfahrt Dienstag 12.09.

Unser zweiter Jahresurlaub 2017: Als Ziel hatten wir das Elbsandsteingebirge ausgemacht. Die Gegend versprach tolle Landschaften und abwechslungsreiche Wanderungen. Leider mussten wir in dem insgesamt drei Wochen dauernden Urlaub eine kleine Unterbrechung aufgrund eines Seminars von Anja in Hannover einplanen. Aber so konnten wir ca. zwei Wochen Elbsandsteingebirge und fast eine Woche Harz, unser Ziel nach dem Seminarbesuch in Hannover, einplanen. Am Wochenende zuvor waren wir daheim geblieben und hatten die Zeit genutzt das Wohnmobil zu packen und für den großen Urlaub auszustatten.

Wir mussten beide noch bis Dienstag einschließlich arbeiten, so dass wir am 12.09. recht spät loskamen. Als Etappenziel der spätabendlichen Fahrt war Helmstedt auserkoren. Ein günstig nähe der Autobahn gelegener und kostenfreier Stellplatz. Für unsere Zwecke der reinen Zwischenübernachtung genau richtig.

Und so begaben wir uns mal wieder auf die noch immer in sehr schlechtem Zustand befindliche A7 Richtung Süden. Besonders das Stück bei Soltau fühlt sich im Wohnmobil nach reiner Schlaglochpiste an und zerrt an den Nerven von allen Insassen. Der Hund mag die Strecke ebenfalls nicht, da das Schütteln sehr ungleichmäßig ist.

Nachdem wir diesen unschönen Teil hinter uns gebracht hatten, wollten wir kurz nach der Anschlussstelle Schwarmstedt einen Parkplatz für ein Päuschen aufsuchen. Doch die Rechnung hatten wir ohne die vielen Trucker gemacht. Der Parkplatz war gerammelt voll, so dass wir notgedrungen weiterfahren mussten. An dem nächsten Parkplatz hatten wir dann mehr Glück und konnten Jule die Pfötchen und uns die Beine vertreten lassen. Dazu ein kleines Abendessen und dann weiter.

Bei einsetzender Dunkelheit und aufkommenden Regen war dann der Übergang auf die A2 und dort wieder diverse Baustellen zu meistern. Gegen 21 Uhr kamen wir dann endlich in strömendem Regen in Helmstedt an. Der Platz war schon recht gut besucht, aber wir fanden dennoch ein nettes Plätzchen auf festem Untergrund. Wir gönnten uns allen ein wenig Verschnaufpause und einen Schlummertrunk, bis wir erschöpft in die Federn sanken. Den ganzen Tag arbeiten und dann noch relativ weit bei Nässe und Dunkelheit fahren sind halt auch anstrengend.

Struppen – kleiner Bärenstein Mittwoch 13.09.

Da wir noch nicht im „Entspannungsmodus“ waren, ging die Nacht für uns recht früh, um kurz nach sechs, zu Ende. Wir dehnten das Frühstück dann auch nicht unnötig hinaus, sondern machten uns im weiterhin strömenden Regen wieder auf die Piste. Es galt noch ein gutes Stück A2 zu befahren, um dann über die A14 und A71 nach Pirna zu gelangen. Von dort sollte es über Land bis nach Struppen gehen. Der dortige Camping- und Stellplatz sollte unser erster Ausgangspunkt für Wanderungen sein.

Wir mussten auf der Fahrt noch diverse Baustellen und enge Passagen bestehen, bis wir eine kurze Rast zum Tanken und Verschnaufen nutzen konnten. Dabei wurde noch einmal aufmunternder Tee gekocht und dann ging es weiter. Nachdem wir die Autobahnkilometer mit nur wenig stockendem Verkehr gemeistert hatten, wurden wir in Pirna ein wenig ausgebremst. Trotz der Mittagszeit unter der Woche herrschte hier sehr dichter Verkehr, der uns nur im Schritttempo vorankommen ließ. Nachdem wir das Ballungsgebiet gemeistert hatten war der Rest bis zum Stellplatz Struppen dann rasch erledigt. Wir wurden dort toll empfangen und sogleich mit Wandervorschlägen und Ausflugszielen versorgt. Nachdem wir uns auf dem Platz eingerichtet hatten, wollte wir uns auch gleich ordentlich die Beine vertreten, so dass wir die Tour zum kleinen Bärenstein in Angriff nahmen.

Straße nach Struppen
ab und an auch leider Asphalt

Der Zuweg vom Stellplatz führte zwar über geteerte, aber eigentlich unbefahrene Straßen, bis wir endlich die prächtige Natur erleben konnten.

 

 

 

 

 

Klleiner Bärenstein
Beeindruckende Felsformation!

 

 

Die Waldwege waren immer wieder von Felsformationen umgeben, bis wir letztlich zum kleinen Bärenstein kamen.

 

 

 

 

Festung Königstein
Festung Königstein

Dort führten diverse Stufen bis auf ein Aussichtsplateau, von wo wir einen tollen Panoramablick über die Landschaft hatten. Wir konnten auch die Festung Königstein aus der Ferne sehen.

 

 

 

 

Insgesamt haben wir eine Strecke von nur 7,8 Kilometern zurückgelegt, die jedoch aufgrund der Anstiege und diversen zu bewältigenden Stufen für uns Flachländer sehr anstrengend waren. Erschöpft aber glücklich machten wir es uns nach der Rückkehr dann im Wohnmobil gemütlich und gönnten uns einen leckeren Rotwein. Wieder viel geschafft an einem Tag. Anreise und eine erste Wanderung!

Struppen – Rauenstein Donnerstag 14.09.

Fliegenpilz
Sieht der nicht perfekt aus?

Endlich haben wir mal ein wenig länger schlafen können. Trotzdem war es noch rechtzeitig für die vorbestellten Brötchen zum Frühstück – ein toller Service! Das Wetter war bedeckt und mit 14 Grad geradezu ideal zum Wandern. Das erste Stück der heutigen Tour verlief wie am Vortage, bis wir dann im schönen Wald auf neue Pfade gelangten. Man sah immer wieder die Fels- und Gesteinsmassive aufragen, die die Landschaft durchzogen.

 

 

Nachdem wir sehr lange flache Wege im Wald bewanderten kamen wir dann zu einer Felsnadel. Dem Rauenstein. Jetzt hieß es erst einmal die vielen Treppenstufen zu bewältigen, die auf den Felsen hinauf führten. Aufgrund unserer mangelhaften Flachlandkondition wurden wir bereits nach kurzer Zeit von Kindern überholt, die offensichtlich einen Kletterkurs machten. Locker stapften die Kids an uns vorbei, während unsere Lungen und Beine zu protestieren begannen. Aber Aufgeben war keine Option. Kurz verschnaufen und weiter. Jule verstand dieses ewige Stehenbleiben gar nicht und wäre am liebsten mit den Kids hoch gestürmt. Eine echte Bergziege der kleine Hund.

Treppen am Rauenstein
Ich hasse Treppen … 🙂

Oben angekommen konnte man dann optional eine kleine Gaststätte besuchen, was wir allerdings ausließen, da wir genügend Proviant mitführten. Ab der Gaststätte ging es dann entlang des Kammweges. Dieser bestach durch diverse steile Treppenpassagen, die man auch als leiterartig bezeichnen konnte. Dadurch, dass die Stufen aus gelochtem Gitterrost bestanden und die Streben recht weit auseinander waren, mochten wir es Jule nicht zumuten die Leitern alle zu erklimmen. Kurzentschlossen hoben wir den Vierbeiner an und trugen das anfangs noch unwirsch zappelnde Fellbündel nach oben. Erstaunlich, dass ca. 10 Kilo Hund den Aufstieg so anstrengend machen. Das ging echt in die Beine.

 

 

Oben wurden wir dann aber mit grandiosen Ausblicken auf die herrliche Landschaft belohnt. Auf dem weiteren Kammweg gab es dann immer mal wieder Stege zwischen den Felsformationen. Da diese ebenfalls aus Stahlgittern bestanden, wollten wir den Hund eigentlich wieder tragen. Aber die kleine Maus roch den Braten und stapfte lieber mit gespreizten Pfötchen selbst über die Abgründe. Die Aussicht getragen zu werden war wohl schlimmer als die kurzfristige ungewöhnliche Krallenhaltung. Wir konnten wieder einmal nur über den Hund staunen. So ging es noch geraume Zeit weiter. Engstellen, an denen wir den Hund nochmals tragen mussten und Partien über die Felsen und weitere Brücken bestimmten den Weg.

Anja und Jule beim Rauensteine
Anja und Jule beim Rauenstein

Etwas weiter entlang des Kammweges fanden wir ein lauschiges Plätzchen, um eine Mittagsrast einzulegen. Nach der Stärkung mit Brötchen und warmen Tee ging es dann allmählich in einen normalen Wanderweg über.

Alsbald kam wir in der Ortschaft Wehlen an. Da diese leider im Tal der Elbe lag, mussten wir folglich wieder einen langen Anstieg in Richtung Naundorf absolvieren. Berge sind uns im Norden eher fremd, so dass wir wieder gehörig ins Schnaufen gerieten und noch ein Päuschen einlegen mussten.

 

Nachdem wir uns alle als Bergziegen bewiesen hatten, ging es dann zurück nach Struppen. Die ganze Tour war dann 12,7 Kilometer lang (Rother Wanderführer Elbsandsteingebirge Nr. 6, abgewandelt), hatte es aber in sich. Wir waren richtiggehend k.o. Aber das Abenteuer hat sich definitiv gelohnt.

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