Nach Überquerung der Grenze von Norwegen zu Finnland folgten ein Tankstopp, bei dem wir mal wieder in Euro zahlen konnten, eine Zeitverschiebung von einer Stunde, die unser Navi im Auto erst nach längerer Manipulation akzeptieren wollte, und ein erster Spaziergang auf finnischem Boden. Da in dieser Gegend zu dieser Zeit keine offiziellen Plätze vorhanden und offen waren, kamen wir guten Gewissens an einer Art Rastplatz zur Nachtruhe.
Die Fahrt ging dann weiter in den Norden Finnlands nach Utsjoki, wo wir 2 Nächte auf einem Campingplatz blieben, um mal wieder Wäsche zu reinigen und auch uns eine Dusche zu gönnen.
Am Ruhetag ging ich Joggen und machte noch einen Kfz Check, während Anja gearbeitet hat. Nachmittags sind wir vom Platz aus auf eine Wanderung über Stock und und Stein und einigen Höhenunterschieden aufgebrochen. Jule hat das wieder toll mitgemacht, war am Ende aber sichtlich erschöpft. So hat sie unsere nächtlichen Bemühungen Polarlichter sehen zu können auch einfach verschlafen. Da die App aber eine gute Chance prophezeit hatte, stellten wir sogar den Wecker, wurden aber aufgrund der Wolkendecke enttäuscht.
Wir sind anschließend immer dicht an der Grenze zu Norwegen entlang gefahren, bis wir an der größten finnischen Naturquelle im Kevo Nationalpark eine schöne Wanderung unternahmen. An den diversen Treppen wechselten wir uns damit ab Jule die zumeist wirklich steilen Stufen hinauf zu tragen. Also nebenbei auch noch ein wenig Gewichtstraining absolviert.
An unserem Nachtlager haben wir dann abends tatsächlich Polarlichter erblicken können. Fantastisch. Einige waren dann auch nicht so typisch grün, sonder eher weißlich mit rosanem Schleier. Da steht man auch gerne nachts noch einmal auf. Leider sind wir beide ja nicht so professionell beim Fotografieren, aber für spontane Handybilder sind die Polarlichter trotzdem gut erkennbar.
Über kleine Nebenstraßen, wo wir wieder diverse Rentiere sichten konnten, ging es bis nach Inari. Hier haben wir dann eine 6,5 km Wanderung unternommen, die diesmal aber kaum Höhenmeter aufwies, so dass Jule gut selbst laufen konnte. Auf dem Weg kamen wir noch an Stromschnellen vorbei, die für uns aber nicht so beeindruckend waren. Da hatten wir in diesem Urlaub schon imposantere gesehen. Für die Nacht verdrückten wir uns wieder in eine wirklich entlegene Ecke. Aber auf einer Gassirunde staunten wir dann doch nicht schlecht, als wir plötzlich eine Drohne hörten und sahen. Die gehörte dann aber zu einem Expeditions Lkw, der wohl einfach mal Luftaufnahmen machen wollte. Anja stand dann nachts wieder für Polarlichter auf und wurde belohnt. Diese waren aber weniger spektakulär, so dass ich mal faul liegen geblieben bin.
Für uns ging es dann wieder in Richtung russischer Grenze. Hier gab es eine alte Baumstamm Wasserrutsche zu bestaunen. Schon witzig, wie man mit einfachen Mitteln riesige Mengen Holz transportieren konnte. Und toll, dass dies auch in dieser entlegenen Ecke noch interessante Dinge zu entdecken gibt.
Auf dem Weg zu unserem Nachtlager begegneten wir trotz extremer Schotterpiste sehr vielen andern Campingfahrzeugen. Wir vermuteten, dass es irgendein Treffen gab. So stellten wir uns ganz abseits an einem kleinen Feldweg auf und hatten eine kalte aber ruhige Nacht.
Bei Temperaturen von 0,5 Grad ging es dann morgens Richtung Goldgräber Stadt. Hier waren mehrere Rundwanderungen ausgeschildert, so dass wir uns mutig für die 6 km Variante entschieden haben. Bei kalten Temperaturen aber tollem Sonnenschein lernten wir nebenbei diverse Dinge über Schützengräben, Stellungen für Geschütze und ähnlichen Dingen aus dem Winterkrieg. Unsere Rundwanderung führte nämlich zunächst über einen entsprechenden Lehrpfad.
Nachdem wir uns nun die Beine vertreten hatten ging es nach Westen. Wir landeten dann auf einem Campingplatz, wo wir bei niedrigen Temperaturen Glühwein und Feuerschale genießen konnten.
Nachdem wir einige Einkäufe erledigt hatten ging es für uns abermals auf eine Wanderung in einem Nationalpark. Dieses mal wählten wir nur 4,4 km aus, um den Hund nicht zu überfordern. Aber auch so war es eine sehr sehenswerte Strecke. Unser Nachtlager fanden wir dann schon beim zweiten Versuch. Sonst dauert die Suche manchmal deutlich länger, bis alle Parteien zufrieden sind.
Am nächsten Tag fuhren wir zu einem Skigebiet, wo wir uns eine 4 km Wanderung herausgesucht hatten. Leider war der Weg zum Ende hin mit vielen Gitterrosten gebaut. Aber in weiser Voraussicht gab es daneben jeweils kleine Bretter, auf den Jule gut laufen konnte. Lediglich an den Abschnitten mit Treppenstufen übten wir mal wieder unsere Armmuskulatur beim Tragen des Hundes. Am Ende der Tour kehrten wir noch in der örtlichen Gastronomie ein und gönnten uns Kakao und Kuchen bzw. Sandwich und Cola. Jule bekam natürlich auch etwas von ihrem Spezialfutter.
Als kleinen Kulturabstecher besuchten wir dann noch die nahe gelegene größte Rentier Skulptur, die bei einem Einkaufszentrum und einer Tankstelle stand. Die weitere Fahrt in Richtung Rowaniemi unterbrachen wir dann an einem offiziellen Parkplatz irgendwo im Nirgendwo an einer kleinen Schotterstraße.
Über diverse kleine Nebenstrecken fuhren wir dann zum Weihnachtsmanndorf bei Rowaniemi. Wir besuchten die diversen Shops, den Weihnachtsmann und waren am Ende eher enttäuscht, da kein wirkliches Weihnachtsfeeling aufkam. Lediglich das versenden von schicken Motivpostkarten, die dann pünktlich zur Weihnachtszeit aus Finnland los gesandt und in Deutschland zugestellt würden, hatte es uns als witzige Idee angetan. Sonst einfach nur Souvenirläden, die vielfach gleichartige billige kitschige Waren anboten.
Da wir mal wieder ein Reisepäuschen brauchten und Jules nächster Tierarzt Termin anstand, blieben wir 3 Nächte auf dem Campingplatz in der Stadt Rowaniemi.
Die Zeit nutzen wir natürlich auch, um Sport zu treiben, wobei ich beim Joggen mitten durch eine Rentierherde musste. Irre – und das keine 500 Meter von der Stadt entfernt. Aber die Rentiere kannten anscheinend so bekloppte sportive erholungssuchende Menschen schon und waren dementsprechend gar nicht scheu.
Anja probierte die Sauna vom Campingplatz und entspannte sich auf diese Weise. Gemeinsam besuchten wir am nächsten Tag den Tierarzt und erledigten dann auch unsere Wäsche in der ortsansässigen Wäscherei. Ein kleines Lädchen bot mehrere riesige Maschinen und Trockner, sowie eigene Fell bzw. Teppichreinigungswaschmaschinen. Dabei durfte man sich kostenfrei noch Kaffee, Tee oder Kakao nehmen und dies noch mit Mini Marshmallows garnieren. Toll dieses Vertrauen in die Kundschaft – und zudem auch lecker. Da wuschen wir gerne unsere Wäsche in den wirklich modernen Industriemaschinen, die dann auch entsprechend rasch fertig mit Waschen und Trocknen waren.
Abends ging es für uns dann noch zum Essen in ein Restaurant, welches wir als Empfehlung in einem Reiseführer gefunden hatten. Wir hatten extra reserviert und konnten dann zu unserem Jahrestag des Kennenlernens ein tolles typisch finnisches Menü genießen. Das war es wirklich Wert, da auch das Ambiente entsprechend traditionell finnisch gestaltet war. Da schmeckten die raffiniert abgeschmeckten und dekorierten Speisen direkt noch einmal so gut. Als krönenden Abschluss haben wir dann noch einen – ja nun ist es nicht finnisch – Irish Pub aufgesucht und den Abend fröhlich ausklingen lassen.
Am nächsten Morgen musste Anja direkt wieder arbeiten und ich nutzte die Zeit dazu den defekten Gaskocher nach Hause zu unserer Vertrauensperson zu schicken. Das gestaltete sich dann schwerer als gedacht. Eigentlich sollte laut Internetrecherche und Kartenapp die nächste Versandfiliale nur ca. 800 Meter entfernt sein. Dort angekommen wurde mir aber zu verstehen gegeben, dass ich eine gänzlich andere Filiale aufsuchen müsste. Und so latschte ich dann verdrossen quer durch die Stadt, bis ich die entsprechende Filiale fand. Dank Maps kam ich zwar auf kürzestem Weg an, musste aber dennoch einige Kilometer zurücklegen. Aber wir schleppten den defekten Kocher bereits so lange mit uns herum und ärgerten uns quasi täglich über den verschwendeten Platz, der bei uns nun einmal wirklich begrenzt ist, dass wir das Ding einfach loswerden wollten. Dementsprechend war ich sehr froh, als mich der Mitarbeiter mit einer vergleichsweise geringen Gebühr von dem Paket befreite und für den sicheren Transport von Finnland nach Deutschland sorgte. Es dauerte dann übrigens keine 5 Tage, bis das Paket in Deutschland ankam.
Unser Abreisetag begrüßte uns dann mit Sturm und Nieselregen. Also rasch eingepackt und los. Wir machten zunächst bei überwiegend trockenem Wetter eine kleine Wanderung. Bei der Kontrolle der Bordbatterie stellten wir fest, dass diese trotz Fahrzeit nur einen geringen Ladestand anzeigte. Unter 40 % trotz Lithium Batterie. Dies gepaart mit nächtlichen Temperaturen von 2 Grad und entsprechender Notwendigkeit der Heizung ließen nicht mehr Spielraum fürs Freistehen. Wir blieben trotzdem bei einer gerodeten Lichtung im Nirgendwo. Dort reinigte ich am nächsten Morgen noch die Sicherung und die Kontakte. Und siehe da – nach Start des Motors lud alsbald die Batterie wieder mit voller Power. Vermutlich war ein wenig Schmutz und Korrosion für eine mangelhafte Ladeleistung verantwortlich. Seitdem überwachen wir das anhand der App der Batterie etwas genauer.
Nach dem notwendigen Einkauf und Tankstopp ging es zu einer weiteren Wanderung. Da der Weg jedoch lediglich eine breite Schotterstrecke war, zeigte sich Jule entsprechend lustlos, da Ihr der „Kick“ und das Abenteuer fehlten. Dann noch eine steile Treppe, wo sie getragen werden musste. Das reichte dann aus, um zum nächsten Platz weiter zu ziehen.
Nach einer ruhigen aber mit 4,2 Grad kalten Nacht ging es zur nächsten Wanderung. Die 6,5 Kilometer waren dann recht anspruchsvoll, da es immer wieder Bohlenwege, große Felsen und Treppen zu überwinden galt. Aber wir haben es alle sehr genossen bei kühler Luft und Sonnenschein in der Natur zu sein. Zur Mittagszeit war die Tour beendet, so dass wir die Gelegenheit der vorhandenen Grillhütte nutzten, um uns was leckeres zuzubereiten. Derart gestärkt ging die Fahrt weiter zu einer Sandkuhle, wo wir unser Nachtlager aufschlugen.
Am Folgetag fuhren wir zu einem weiteren Wanderparkplatz, an dem wir Jule in der Kabine ließen und uns alleine auf die 7,7 Kilometer Wanderung machten. Es ging steil auf und ab und wäre für den Hund nicht wirklich machbar gewesen. Und dank der vorherigen Tage war die alte Dame bereits entsprechend ausgelaugt, so dass sie sichtlich froh war ein wenig ausruhen zu können. Wir hatten schöne Ausblicke auf die tiefste Schlucht vom nahe gelegenen Fluss und waren recht erschöpft, nach der wirklich auch für uns schon anstrengenden Tour. Daher beschlossen wir auch einfach auf dem Parkplatz zu übernachten. Wir behinderten niemand und die weiteren Tagesgäste waren alsbald vom Platz gefahren.
Die Nacht war ruhig und so brachen wir früh und ausgeruht auf zum Nataionalparkcenter, von dem unsere nächste Tour starten sollte. Wir fanden einen geräumigen aber bereits gut gefüllten Parkplatz vor. Auf der anschließenden 5,4 km Wanderung verliefen sich die Besucher aber recht gut, so dass wir nirgends das Gefühl hatten nicht alleine zu sein. Jule hat die sehr abwechslungsreiche Wanderung richtig gut gemeistert und gemeinsam kehrten wir dann noch im Restaurant des Nationalparkcenters ein. Anja bekam den wörtlich „besten vegetarischen Burger“ der Reise und ich konnte einen wirklich tollen Rentierburger genießen. Erstaunlich und auch noch günstig vom Preis-Leistungs-Mengen Verhältnis. Echt lecker! Jule schnarchte derweil unter dem Tisch vor sich hin, nachdem sie ein paar Leckerlies von uns bekommen hatte.
Die Trägheit nach dem Essen veranlasste uns dann dazu einen kleinen Campingplatz an der sogenannten „Bärenrunde“ aufzusuchen und 2 Nächte zu buchen.
Wir nutzten den nächsten Tag die „kleine Bärenrunde“ mit über 12 km Länge zu wandern. Allerdings ohne Jule, die sich erst einmal ausruhen durfte. War auch besser so, denn wir mussten an Stromschnellen vorbei und Treppen überwinden, dann konnten wir noch einen Wasserfall bewundern, bevor wir über 356 Stufen aufwärts mussten. Das war für uns schon so mit leichtem Gepäck eine Tortur. Nicht auszudenken, wenn wir den Hund hier hätten hoch tragen müssen. Aber auch so kamen wir erschöpft wieder am Platz an und wurden von Jule nur mit einem müden Heben der Augenlider begrüßt. Wir konnten noch rasch Landstrom anschließen und uns dann eine schöne warme Dusche gönnen. Für jeden auf seine Art ein perfekter Tag.
Nachdem wir alle Tanks wieder befüllt hatten ging es in Richtung Süden. Leider war es sehr regnerisch und nasskalt, so dass unser Zwischenstopp bei dem Kunstwerk „das stille Volk“ recht kurz ausfiel. Aber dennoch war es witzig die ca. 1.000 „Puppen“ zu sehen, die je nach Jahreszeit sogar von Freiwilligen Helfern zweimal jährlich entsprechend umgezogen werden.
Wir fuhren dann noch ein wenig, bis wir an einem Wendehammer am Ende einer verlassenen Schotterpiste unterkamen.
Als nächstes Ziel hatten wir am Folgetag den „klingenden Wald“ ausgesucht. Hier wurden diverse Freilichtinstrumente zur Benutzung ausgestellt. Das Angebot sich mal an diversen Schlag- und Zupfinstrumenten auszuprobieren haben wir dankend angenommen und das weitläufige Gebiet gerne erkundet.
Anschließend ging es grob in Richtung russischer Grenze wo wir Denkmäler zum Winterkrieg besuchten und auch den einen oder anderen restaurierten Schützengraben besuchten.
Die Nacht verbrachten wir an einem Picknick Platz an einem der unzähligen Seen. Hier gab es auch einen Holzvorrat und eine Hütte mit Grillkamin. Also betätigte ich mich erst einmal sportlich und hakte diverse Holzscheite klein. Abends entfachten wir bei kühlen Temperaturen den Kamin und hatten rasch eine kuschelige Wärme und ein tolles Grillerlebnis. Echt super, was die Finnen an Einrichtungen zur Verfügung stellen.
Die Nacht war wirklich sehr ruhig aber bitter kalt. Dank Heizung war es für uns nicht wirklich schlimm, aber so kam es, dass ich morgens bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im See Baden ging. Das war erfrischend, wusch den Rauchgeruch ein wenig ab und weckte definitiv die Lebensgeister.
Auf der Weiterfahrt legten wir noch eine Wanderung ein. Diese war wegen der nasskalten Holzbohlen aber ein wenig rutschig. Wir fuhren dann zu weiteren Schützengräben und einem Denkmal anlässlich des Winterkrieges 1939 1940. Bei der Suche eines Stellplatzes erreichte unsere „Uschi“ (der Ford Ranger) dann noch die Kilometer Schnapszahl von 77.777,7 km Gesamtlaufleistung.
Wir fuhren am nächsten Tag zu einem Nationalpark und machten eine weitere schöne Wanderung. Die Zahnradbahn, die es dort noch gab war leider schon in Winterpause und nur an Wochenenden geöffnet, so dass wir uns nur per Pedes fortbewegen mussten. Wir konnten trotzdem einen herrlichen Weitblick auf die Landschaft genießen. Da wir noch den östlichsten Punkt der EU besuchen wollten, machten wir uns wieder auf den Weg. Fast 50 km ging es nur auf Schotterpiste voran, bevor wir an einem Rastplatz unser Lager aufschlugen. Es gab neben dem obligatorischen Trennklo wieder eine richtig tolle Hütte mit Indoor Kamin und Grillmöglichkeit. Das Holzlager war etwas geleert, aber für uns un noch folgende Gäste hatte es gut gereicht. Das ebenfalls vorhandene Kochgeschirr aus massivem Metall nutzten wir nicht. Den Grill konnten wir uns aber natürlich nicht entgehen lassen. Als wir gerade fertig waren und nur noch die Glut bewachten kamen zwei Jugendlich mit gut gefüllten Rucksäcken. Es waren Finnen, die auf einer Mehrtageswanderung unterwegs waren. Rasch entfachten wir den erschöpften Wanderern noch dass Feuer, halfen mit Glögg und Lebensmitteln aus und überließen ihnen dann gerne die Hütte, da wir ja in unsere wohlig angeheizte krabbeln konnten.
Den östlichsten Punkt der EU besuchten wir dann am nächsten Morgen. Dank der frühen Uhrzeit waren wir auch hier völlig alleine. Da wir eh gerade an den „Randpunkten“ waren, fuhren wir dann noch zur östlichsten Orthodoxen Kirche Finnlands. Die lange Fahrt hatte sich leider nicht so gelohnt, weil das Bauwerk hinter einer großen Mauer lag und von uns nicht besichtigt werden konnte. So blieb nur der Blick auf die prachtvolle Kuppel und ein wenig Fassade.
Es wurde mal wieder Zeit für ein wenig Reisepause und so fuhren wir noch bis Joensuu, wo wir drei tage auf dem Campingplatz blieben. Dank Nebensaison war hier viel frei. Allerdings ist dann auch immer die Infrastruktur eingeschränkt. So war zum Beispiel nur ein Sanitärgebäude offen und die Sauna war gänzlich geschlossen. Aber egal. Wäsche waschen und Duschen ging natürlich.
Wir machten Sport, haben gearbeitet, die Büchse gründlich geputzt, die Stadt besichtigt und sind Essen gegangen. Die Speisen des Inders waren echt lecker, aber irgendwie hatten wir deshalb auch zu viel gefuttert und daher schlecht geschlafen. Selbst Schuld.
Drei Tage an einem Platz waren dann auch genug, so dass wir gut ausgeruht zunächst die größte Holzkirche der Welt in Kerimäki bestaunten. Anschließend fuhren wir noch in Richtung einer herausgesuchten Wanderung, blieben aber aufgrund der späten Uhrzeit noch vorher für die Nacht stehen. Somit war das erste Ziel des nächsten Tages die kleine Wanderung. Es wurden dann nur 3,6 km. Aber da die Tour wirklich abwechslungsreich war hat es uns und dem Hund sehr gut gefallen.
Als dann ein nicht angeleinter Hund auftauchte war Jule schlagartig auf Krawall aus, so dass sich Anja noch an der durchrauschenden Leine an der Hand verletzte. Zurück am Parkplatz versorgten wir die Wunde und fuhren dann zu einer kulturellen Sehenswürdigkeit.
In Jyväskylä konnten wir ein altes Holzhausviertel besuchen. Da Hunde nicht erlaubt waren, blieb es bei flüchtigen äußerlichen Blicken. Die erhoffte Einkehr in eines der Lokale war uns nicht möglich. So wollten wir dann aber wenigstens noch in die Stadt. Aufgrund diverser Baustellen dauerte es dann aber ewig, da wir mehrfach Umwege nehmen mussten. Zu Fuß wohlgemerkt. So viel Strecke wollten wir Jule eigentlich nicht mehr zumuten. Aber es hilft ja alles nicht, wenn eine Umkehr eigentlich länger ist, als der voraus liegende Weg.
Nachdem wir eine erholsame Nacht auf einem Platz außerhalb der Stadt verbrachten, fuhren wir zu einem nahe gelegenen Naturlehrpfad. Als Krönung sollte es dort noch eine selbst per Hand zu betätigende Seilfähre geben. Das wollten wir uns natürlich ansehen. Am Startpunkt gab es einen Parkplatz und direkt einen großen frei laufenden Hund, der uns begrüßen wollte. Da wir ja nun wissen, wie Jule auf nicht angeleinte Hunde reagiert, warteten wir kurz im Auto, bis sich der andere Hund von Dannen gemacht hatte. Nun konnte die Wanderung beginnen. Über Stock und Stein, teils matschige Passagen und Bohlenwege ging es dann bis zur Seilfähre. Wir konnten die kleine Lücke bis zur Insel auf der Seilfähre rasch überwinden. Jule fand das Schaukeln allerdings etwas merkwürdig.
Auf der Insel gab es dann wieder Feuerstellen und Unterstände. Dies wussten natürlich auch die Finnen, und so füllte sich die Insel kurze Zeit später mit Familien, die mit entsprechendem Picknickmaterial anreisten. Wir begaben uns auf den Rückweg und kamen nach insgesamt 3,6 km wieder am Auto an. Ein schöner und lohnenswerter Ausflug.
Auf der weiteren Fahrt sahen wir die ersten finnischen Rehe. Also keine Rentiere mehr – wir mussten wohl im Süden des riesigen Landes sein. In Petäjävesi haben wir uns dann noch die alte lutherische Holzkirche aus dem 19. Jahrhundert angesehen. Nach einem Einkauf im nahe gelegenen Einkaufszentrum ging es auf Stellplatzsuche. Diesmal benötigten wir schon 4 Versuche, bevor wir einen zufrieden stellenden Platz fanden. Es wird deutlich dichter besiedelt und infrastrukturell erschlossen, so dass es nicht mehr so einfach ist etwas abgelegenes zu finden, wo man niemanden stört.
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