Wustrow/ Darß Samstag 02.05.
Am Tag der Abreise halfen wir noch Bekannten bei derem Umzug. Dies war am frühen Nachmittag abgeschlossen, so dass wir uns noch am selben Samstag auf den Weg zum Darß machten. Uns war sehr wohl bewusst, dass dies eine lange Strecke war und der Hund seine Zustimmung verweigert hätte, sofern er ein Stimmrecht besäße. So stand aber im Vordergrund, dass wir keine Zwischenübernachtung einlegen wollten. Die Fahrt war dank geringer Verkehrsdichte recht angenehm und staufrei. Dem Hund zuliebe machten wir mehrere Pausen und sogar einen Fahrerwechsel. In Anbetracht, dass meine Frau alleine schon mit dem PKW ungerne fährt, habe ich es ihr hoch angerechnet.
Gegen 18 Uhr kamen wir in Wustrow auf dem Darß an und fanden nach kurzer Verwechslung sogar den ausgesuchten Stellplatz am Hafen. Unter Hafen war hier jedoch kein großer Jachthafen gemeint, sondern ein paar Bootsstege für Segler und eine kleine Pier für einen Ausflugsdampfer und ein traditionelles Segelboot aus Holz mit etwa 12 Metern Länge. Also alles in allem sehr ruhig und beschaulich. Einziges Manko waren die kleinen fliegenden Insekten, die wir nicht genau identifizieren konnten. Zahlreich schwirrten sie um uns herum – wir waren nur froh, dass es keine Mücken waren und gaben dann beruhigt den Versuch auf, die Gattung näher zu bestimmen. Nach einem raschen Abendessen von mitgenommenen Brötchen gingen wir früh ins Bett. Die Fahrt und der vorherige Umzug hatten ihren Tribut gefordert.
Ahrenshoop/ Darß Sonntag 03.05.
Der Sonntagmorgen begann mit trockenem Wetter und – dank der Beharrlichkeit der besseren Hälfte- sogar mit Brötchen. Bei der morgendlichen Gassirunde hatte die Frau dank GPS und Smartphone zu einem geöffneten Bäcker gefunden. Ein Hoch auf die Technik!
Frisch gestärkt machten wir uns mit dem Womo auf in das Künstlerdorf Ahrenshoop. Dort sollte eine Wanderung aus dem Wanderführer beginnen. Nachdem das obligatorische Entgelt für die Parkzeit entrichtet wurde, ging es dann auch schön über eine enge Gasse entlang von gepflegten Einfamilienhäusern oder eher fast Villen, an die Küstenlinie.
Die Temperaturen waren bereits so angenehm, dass wir unsere Kleidung an einer malerischen Parkbank mit Blick aufs Wasser entsprechend erleichtern konnten.
Wir hatten auch rechtzeitig an die Sonnencreme gedacht, so dass ohne Gefahr einer UV Verbrennung der Weg entlang der Küste beschritten wurde. Der Hund drückte sein Wohlbefinden durch ausgiebiges Wälzen auf Grasboden, und später auch leicht gräulichem Sand, aus. So wanderten wir, bis wir an der Steilküste einen Treppenabgang zum Ufer erreichten. Dort konnten wir einige Seeschwalben beobachten, die im lehmigen Boden der Steilküste Ihre Höhlen gebaut hatten. In Schwärmen tanzten Sie über dem Meer und kehrten zu den Behausungen zurück.
Wir entschieden uns auf den steinig anmutenden Weg direkt am Wasser zu verzichten und gingen weiter den Weg am oberen Ende der Steilküste entlang. Dort kamen wir dann zur Seebrücke Wustrow, wo wir eine kleine Rast einlegten. Sehr zur Freude meiner Frau konnte sie dort auch eine frische Waffel mit Kirschen genießen. Natürlich immer unter Aufsicht von Jule, die hoffte, dass das Frauchen ungeschickt wäre und etwas Essbares fallenließe.
Frisch gestärkt ging es an dem Hafen und den vormals besuchten Stellplatz vorbei in Richtung einer Künstlerscheune. Von außen konnten wir diese nicht recht mit dem Namen in Einklang bringen und ließen sie links liegen. Der Weg führte weiter zu den Schilfrohrfeldern. An einer kleinen Badestelle befand sich eine überdachte Picknickbank, wo wir unser Mittagsbrötchen genossen. Anschließend legten wir uns noch in Rasen und ließen uns von der Sonne noch ein wenig verwöhnen. Damit der Hund nicht zu kurz kam, begannen wir ein kurzes Spiel mit dem “Kong”. Dem absoluten Lieblings Werf- und Apportierteil von Jule.
Als eine Gruppe Passanten eintraf schaltete der Hund wieder auf den “Beschützermodus” und meinte die Eindringlinge vertreiben zu müssen. Nachdem die Situation geklärt war, machten wir uns auf den weiteren Weg.
Über den alten Hafen ging es weiter zurück Richtung Ahrenshoop. Auf Wunsch der Herrin des Hauses ging es nach beendeter Wanderung wieder auf den Stellplatz am Hafen Wustrow, wo wir nochmals schön in der Sonne sitzen und uns bräunen lassen konnten. Wir hörten die klappernden Wanten der nahe liegenden Segelschiffe und ließen “den Gott einen guten Mann sein”. Totale Entspannung. Zur Krönung bereiteten wir uns als Abendessen frischen Spargel mit Kartoffeln (beides jeweils in Kleinarbeit vom Fahrer “handgeschnitzt”) und für ihn zusätzlich mit angebratenem Schinken zu. Für einen 2 Flammenkocher im Camper ein wahres Festmahl!