Weserbergland zweiter Besuch im April 2020

Weserbergland 17.04.2020 Freitag

Wie bereits geplant, wollten wir an diesem Freitag in einen zweiwöchigen Urlaub fahren, um wenigstens ein wenig das Gefühl zu haben weg zu sein. Selbstverständlich konnten wir aufgrund der Corona Einschränkungen keine fernen Traumziele bereisen. Aber Niedersachsen und die Ausläufer von Nordrhein-Westfalen im Weserbergland waren doch auch schon was.

Aufgrund der Heimaufnahme meiner Mutter in einer Pflegeeinrichtung nahe Bremen, fehlte der alten Dame so einiges an Bekleidung etc. Da ich parallel in meiner Freizeit immer schon ein paar Sachen gepackt und versandfertig hatte, nutzten wir die Gelegenheit sämtliche persönlichen Sachen in Kartons, Koffern und Taschen kurzum in der Exkab zu verzurren. So ging es dann nach Anjas Feierabend zunächst über die Autobahn Richtung Bremen, um den restlichen Hausstand abzuliefern. Nachdem wir uns erfolgreich der Packstücke entledigt hatten konnten wir ein wenig durchatmen und in unseren Urlaub starten.

Damit der Hund noch ein wenig Waldluft schnuppern konnte machten wir noch einen ausgedehnten Spaziergang in der Nähe vom Waldspielplatz bei Syke.

endlich Gas geben und nicht nur im Auto hocken….

Da wir nicht die gesamte Etappe bis zur ersten Wanderung im Weserbergland noch an diesem Freitag absolvieren wollten, suchten wir uns einen vermeintlich ruhigen abgelegenen Parkplatz.

Als wir dort ankamen waren noch andere Gassigänger auf dem Parkplatz, die jedoch gegen Abend den Platz entsprechend verließen, so dass wir uns vollkommen alleine wähnten.

Bis es dunkel wurde. Da kamen dann diverse Fahrzeuge mit jugendlichen, die sich wohl auf eine Auto-Party spezialisiert hatten. Ein Fahrzeug ließ die gesamte Zeit bis ca. 23:30 Uhr den Motor laufen. Ansonsten waren sie aber erfreulich leise und friedlich. Also keine Open Air Disco.

Hätten wir uns nicht vorher bereits einen „Willkommen im Urlaub“ – Drink gegönnt hätten, dann wären wir eventuell auch weitergefahren. Aber so mussten wir erst einmal den flüssigen Frohsinn aus dem Kreislauf abbauen.

Als dann kurz vor Mitternacht auch das letzte Auto gefahren war, hatten wir endlich ein wenig Ruhe.

Drei-Burgen-Route Samstag 18.04.2020

Nachdem es dann eine etwas kürzere Nacht wurde, ging es nach einem deftigen Frühstück zunächst zur Paschenburg. Von dort wollten wir die Drei-Burgen-Route bewandern.

Der erste Teil zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten Seite. Ein schöner schmaler Kammweg kam uns allen gelegen. Wir mögen halt die schmaleren Pfade. Aber das hatte ich sicherlich schon einmal erwähnt.

So kamen wir durch den hellen Laubwald recht gut voran. Dieser führte dann teilweise über Treppen und Serpentinen hinab an die Waldkante. Dort waren wir dann der prallen Sonne ausgesetzt und begannen erst einmal die Kleidung wegzupacken. Sonnenhut und Sonnencreme waren definitiv schon Pflicht.

es wird warm und blüht vielerorts schon schön

Von der Waldkante hatten wir schöne Ausblicke auf die geschwungenen weiten Ebenen der Landschaft. Äcker und Rapsfelder prägten das Bild. Wirklich schön diese sanften Hügel und weiten Täler.

Dann führte der Weg hoch in Richtung der Schaumburg. Umsäumt von jeder Menge Bärlauch hieß es sich wirklich anzustrengen. Denn es war für uns Flachländer ungewohnt steil, bis man endlich den Wanderparkplatz bei der Schaumburg erreichte. In Anbetracht unserer Kondition, des warmen Wetters und der drohenden Überforderung des Hundes, die das ja auch nicht gewohnt ist, beschlossen wir dann etwas abzukürzen. Also ging es auf dem geschwungenen Weg wieder hinauf zur Paschenburg. Auch so mussten wir immer wieder einige Anstiege bewältigen und kamen letztlich auf 8 Kilometer Strecke und 250 Höhenmeter. Zum Eingewöhnen gar nicht so schlecht, auch wenn viele Andere vermutlich nur müde lächeln.

Nach dieser Frischluftorgie hieß es dann zunächst noch kurz Einkaufen in Hessisch-Oldendorf und dann zum Übernachtungsplatz, den wir bereits am 09.04.2020 so unverhofft verlassen mussten.

Dort erwartete uns bereits ein ausgebauter Bulli und später noch ein Kastenwagen. Schien wohl nicht nur uns dort ganz gut zu gefallen.

Aber alle waren entsprechend auf Abstand und haben sich benommen, so dass es auch keine Probleme gab.

Wir konnten noch die wärmende Sonne genießen und ein wenig Essen auf dem Grill zubereiten, bevor wir eine ruhige Nacht erleben durften.

Drei-Burgen-Route Sonntag 19.04.2020

Das Zwitschern der Vögel und die ersten hellen Sonnenstrahlen holten uns aus der ruhigen Nacht. Während des Frühstücks kamen noch Forstarbeiter mit Traktor und Quad vorbei. Aber niemand nahm Notiz von uns, so dass wir in Ruhe unseren Aufbruch vorbereiten konnten.

Rasch noch dem Hund eine Zecke entfernt, das entsprechende Schutzmittel für den Hund aufgetragen, uns mit Sonnencreme zugeschmiert und schon konnte es losgehen.

Natürlich lassen wir eine schöne Wanderung nicht gerne unvollendet, und so starteten wir heute an dem Wanderparkplatz an der Schaumburg, um noch den restlichen Bogen der Tour zu machen.

Am Parkplatz hatten wir noch freie Platzwahl, da wir entsprechend früh, gegen 09:00 Uhr dort waren. Es fing dann gleich nach der kleinen Ortschaft wieder mit langgezogenen Anstiegen und kleinen Wegen an. Herrlich. Und noch kein Muskelkater, der uns behinderte.

So kamen wir trotz aufkommender Hitze recht gut voran. Zumindest für unsere Verhältnisse. Denn wir begegneten einer joggenden Mittvierzigerin, die uns auf der Tour gleich zweimal begegnete und auch beim zweiten Mal noch taufrisch aussah, während uns der Schweiß auf der Stirn stand. Wir schieben das mal nicht auf mangelnde Sportlichkeit unsererseits, sondern auf die Gene….oder, dass die Dame in hügeligem Gelände aufgewachsen ist und die Steigungen nicht bemerkt. Oder Doping?

Na egal – für unseren „Hausgebrauch“ haben wir drei einen ähnlichen Fitnesstand; wobei Jule sicherlich am Meisten verkraften kann.

Für uns führte der Weg an der dritten „Burg“, leider nur einem Infoschild weiter bis zur Paschenburg, wo wir am Vortag gestartet waren. Dann ging es wieder hinab zum Parkplatz an der Schaumburg der nun bereits brechend voll war. Klar. Ein beliebtes Ausflugsziel. Dann noch ein Sonntag und strahlender Sonnenschein.

Wir machten uns dann schon einmal auf die Suche nach dem nächsten Nachtlager. Nach vier erfolglosen Versuchen (Parken nur für Angler des Vereins, voll und dicht an der Bundesstraße, war kein Parkplatz und um Himmels willen – hier nicht – Veto) kamen wir an einem Parkplatz eines Dorfsportplatzes an. Schön abgelegen und ruhig. Rasch noch nach der Windrichtung ausgerichtet und dann mit Picknickdecke beziehungsweise Stuhl in die Sonne gelegt und gesetzt. Herrlich bereits am frühen Nachmittag die „Ruheposition“ erreicht zu haben und noch ein wenig zu chillen.

ein ruhiger Übernachtungsplatz

Nachdem wir unsere Gliedmaßen lange genug ruhig gehalten hatten, ging es am späten Nachmittag noch zu einer kleinen Erkundungsrundtour, wo wir wieder diese schöne hügelige Landschaft genießen konnten. Einfach herrlich und Entspannung für den geplagten Geist.

Nach dieser Abendrunde saßen wir noch bis Sonnenuntergang draußen bevor der aufkommende Wind und die fehlende Wärme der Sonnenstrahlen uns in die Kabine trieb.

Patensteig Montag 20.04.2020

Es war wieder eine sehr ruhige Nacht und ein herrliches Erwachen, wenn man von dem Zwitschern der Vögel langsam aus dem Schlaf geholt wird. Herrlich!

Das Frühstück fiel dann recht „restelastig“ aus. Es gab noch Nudeln mit Parmesan vom Vortag und ein gesundes Joghurt, Apfel, Sonnenblumenkern Müsli mit Zimt für die Frau. Ich bin halt eher der deftige Typ und kann auch ganz gut mal Pizza oder Chili zum Frühstück genießen. Gut, dass die Geschmäcker verschieden sind.

Jule war essenstechnisch nicht so gut drauf und wollte erst im zweiten Anlauf richtig fressen. Da sie sonst aber putzmunter war, haben wir das zwar registriert, uns aber noch keine Sorgen gemacht.

Wir sind dann auch recht bald zum Parkplatz beim Patensteig gefahren und konnten noch einen freien Platz ergattern. Der Patensteig versprach laut aller Beschreibungen genau das zu sein, was wir lieben. Abwechslungsreiche schmale Pfade, die auch ein wenig Trittsicherheit erfordern. Also zu 100% unser Beuteschema.

eines von vielen individuell und mit viel Liebe bemalten Schildern

Gleich zu Beginn konnten wir direkt die wirklich sehr hübsch bemalten Ausschilderungen bewundern. Wirklich sehenswert, mit wie viel Liebe die Beschilderung hergestellt wurde. Zunächst ging es dann für uns bergauf und auf schmalen Pfaden voran. Wir hatten alle drei richtig Freude an diesem Weg. Jule bekundete dies mehrmals, indem sie sich ausgiebig in der Sonne wälzte und bald darauf ein wenig gepudert aussah. Nach dieser ersten Waldetappe kam man auf geteerten Abschnitten inmitten von Feldern voran. Der Raps stand schon in tiefem Gelb, so dass es ein schöner Kontrast zum blauen Himmel und dem fröhlichen Sonnenschein war.

Nach der Teer- und Schotteretappe ging es dann an einem kleinen Bach entlang bis zu den ersten „Wasserfällen“, die jedoch aufgrund der Trockenheit eher seicht dahinplätscherten. Dennoch war es eine sehr romantische und entspannende Stimmung.

Dann kam nach einer Flussquerung auch schon das „gefährliche“ Stück, das sogar gesondert als solches mit wiederum liebevoll gestalteten Wegweisern versehen war.

kreative Fans der „Simpsons“

Wir empfanden das Teilstück weder als gefährlich, noch als anspruchsvoll. Aber für wenig geübte Wanderer beziehungsweise Familien mit kleineren Kindern waren die Warnungen sicherlich angebracht.

Danach mussten wir auch dieses Waldgebiet wieder verlassen und folgten dem Patensteig weiter entlang von Feldern. Hier spürte man die Kraft der Sonne naturgemäß noch stärker, so dass wir regelmäßige Trinkpausen einlegten. Jule fand das trockene Gras auch wieder ganz toll und schubberte sich genüßlich den Staub vom Fell.

Zum Ende hin mussten wir eine Straße queren und konnten dann nochmals in eher bewaldetem Gebiet weiter voranschreiten. Kurz vor dem Ausgangspunkt ging es wieder zurück auf die andere Straßenseite und nochmals im schattigen Laubdach an einem Bachlauf entlang. Zurück am Parkplatz machten wir Mittagsrast und nutzten die Gelegenheit die Füße in dem doch recht kühlen Bach zu waschen. Sehr wohltuend. Der Parkplatz war bei unserer Rückkehr zum Bersten gefüllt. Da hatten wir es wohl richtig angestellt nicht zu spät die Wanderung zu beginnen. So konnten wir wirklich mutterseelenallein die Ruhe in der Natur genießen. Der Patensteig ist wirklich eine klare Empfehlung.

Für uns ging es dann zu einem Parkplatz nahe Hohenhausen, wo wir die Nacht verbringen wollten. Nachdem ich mit der ersten angefahrenen Parkmöglichkeit nicht ganz so zufrieden war, fanden wir am zweiten angefahrenen Platz die gesuchte Abgeschiedenheit. Es war zwar eher schattig am Platz und vom Berufsverkehr konnte man auch etwas hören, aber wir waren allein. Der vorherige Platz lag in der prallen Sonne, war dafür aber auch stark frequentiert und auch auch dort von der Straße beschallt.

Wir haben also noch ein wenig im Schatten entspannt. Anja hat Yoga gemacht, ich ein wenig Bankgeschäfte erledigt, bevor wir uns an die kalte Außendusche wagten. Das schöne beim kalten Duschen ist ja, dass man nicht so viel Wasser verschwendet und recht rasch fertig ist. Sauber und entspannt ließen wir den Tag ausklingen.

Sorgen um den Hund Dienstag 21.04.2020

Eigentlich wollten wir ja an diesem Tag ein neues Ziel aufsuchen, aber leider kam es etwas anders. Jule war beim Morgenspaziergang recht matschig, erbrach sich dann noch mehrfach und zeigte Durchfallerscheinungen. So ein Mist. Wir schauten, ob sie Futter annehmen wollte. Aber auch dies hat sie ignoriert. Also ging es ihr wirklich schlecht. So beschlossen wir erst einmal stehen zu bleiben. Wir ließen den Hund ausruhen. Anja arbeitete fürs Büro und ich fing an unsere Erlebnisse aufzuschreiben.

Nachdem wir derart die Zeit bis zum Mittag genutzt hatten und jeweils Handys und Laptops mit Strom versorgt hatten, merkte man der Versorgerbatterie den Verbrauch schon an. Zudem standen wir völlig abgeschattet, so dass das Solarpaneel auch nicht für Nachschub sorgen konnte.

Wir hatten zwar noch 60%, aber wir mussten auch noch etwas einkaufen. Also blieb Anja mit Jule am Parkplatz, denn den Stress mit der Fahrerei und dem Warten auf dem Supermarktparkplatz wollten wir dem geschundenen Hund nicht auch noch zumuten.

Für mich ging es über kleine Umwege zum Einkaufen. Wir wollten ja auch ein wenig Batteriestrom durch die Lichtmaschine auffüllen.

Nachdem ich dann zurück am Platz war standen wir wieder bei 75% Kapazität, so dass wir beruhigt auch in der Nacht die Heizung laufen lassen konnten. Anja berichtete mir dann, dass Jule das gar nicht verstanden hatte, dass ich nun auch noch mit dem rollenden Heim, Ihrem Unterschlupf auf und davon fuhr. Offenbar wäre sie doch lieber bei der gesamten Herde und ihrer Schutzhöhle geblieben. Also werden wir das wohl in dieser Form nicht wieder machen.

Nachdem Jule nun auch den ganzen Tag nichts gefressen hatte, gab es abends zumindest eine halbe Kartoffel. Die Gassirunden fielen auch entsprechend dürftig aus. Sie zeigte zwar sehr gut an, wenn sie raus musste, konnte sich dann aber nie für das perfekte Plätzchen entscheiden, so dass man auch in stockfinsterer Nacht bibbernd auf den Hund warten musste. Denn wenn sie sich bemerkbar machte blieb keine Zeit sich lange warm anzuziehen.

So musste ich dann leider mehrmals die Nacht aus dem Bett hüpfen und halbnackt mit Hund und Taschenlampe raus.

Das Reinfeiern in meinen Geburtstag hatte ich mir anders vorgestellt.

Tierarztbesuch am Mittwoch 22.04.2020

Leider ging es Jule morgens noch nicht einmal etwas besser, so dass wir rasch einen Termin bei einer Tierärztin in der Nähe vereinbarten. Nach dem Frühstück ging es los und um 09:30 war der Termin. Jule bekam nach der Untersuchung eine Spritze und wir durften Ihr regelmäßig Medikamente füttern. Da wir am nächsten Tag noch einmal mit der Tierärztin telefonieren und gegebenenfalls nochmals vorstellig werden sollten, beschlossen wir natürlich in der Nähe zu bleiben.

Nachdem wir getankt und vergeblich versucht hatten Frischwasser zu bekommen, bedienten wir uns der Methode „Aldiwasser“. Wir kauften also entsprechende Flaschen und füllten diese in unsere Kanister um. Dann schnell noch die leeren Gebinde zurückbringen und ab auf den Parkplatz, den wir am Montag wegen des vielen Besuchsverkehrs gemieden hatten. Hier war wieder recht viel los. Aber wir konnten zumindest in der Sonne parken und Solarstrom tanken, denn die kurze Fahrt zum Tierarzt reichte nicht aus, die Versorgerbatterie nennenswert zu befüllen.

So konnten wir einen weiteren Ruhetag verbringen. Ich machte noch alleine eine kurze unspektakuläre Wanderung und relaxte dann bei schönstem Wetter auf dem Parkplatz. Anja blieb bei Jule in der Kabine und schaffte ein wenig Freizeitlektüre.

Nachdem immer wieder neue Tagesbesucher den Platz anfuhren, wurde es gegen 19:00 Uhr merklich ruhiger. Wir gönnten uns noch einen Spielfilm auf dem Tablet und begaben uns dann recht früh in die Horizontale.

Tierarzt und Ochsentour Donnerstag 23.04.2020

Die Nacht war trotz der Nähe zur Bundesstraße ruhig genug. Lediglich die frühen Gäste, die vor der Arbeit offenbar die Hunde ausführen wollten, holten uns früh auf die Beine. Jule ging es ein wenig besser. Nach Rücksprache mit der Tierärztin wollte diese jedoch noch einmal einen Blick drauf werfen. Jule bekam nochmals eine Spritze und wir noch eine Empfehlung für ein frei verkäufliches Mittel aus der Apotheke mit. Auf der anschließenden Fahrt Richtung Oerlinghausen besorgten wir dies rasch noch und stellten uns dann, bei wieder einmal schönstem Wetter, auf einen Wanderparkplatz.

Von hier ging es zunächst mit dem Hund auf einen kleinem Spaziergang zu einem alternativen Parkplatz, den wir nicht extra mit dem Auto anfahren wollten. Nachdem wir diesen erreicht hatten, war jedoch rasch klar, dass unser derzeitiger Platz um Meilen besser war.

Für Jule war dieser Spaziergang offenbar schon ermüdend genug, so dass ich diesmal beim Hund blieb und Anja nach der Mittagspause auf die „Ochsentour“ ging. Es waren wohl viele breite Forst- und Schotterwege, die von vielen abgeholzten Arealen umsäumt waren. Von den „frei“ lebenden Ochsen konnte sie nicht so viele sehen, dafür aber den Dartmoor Ponys bei der Reproduktion zusehen. Ihr Rückweg führte sie dann durch eine sehr anstrengend zu wandernde Sandkuhle.

Als es abends am Parkplatz ruhiger wurde, gönnten wir uns erneut eine erfrischende Dusche. Aufgrund der immer noch milden Temperaturen war es diesmal auch deutlich angenehmer.

Urlaubsabbruch Freitag 24.04.2020

Es war eine wunderbar ruhige Nacht und wir waren morgens wieder einmal erstaunt, wie viel Naturgeräusche doch so auf einen Einströmen. Andere nennen das wohl „Biolärm“.

Jule schien zunächst zwar noch etwas schwächlich aber nicht wirklich krank zu sein. Also fuhren wir zum Startpunkt der nächsten geplanten Wanderung. Auf dem Weg dorthin mussten wir noch einmal Wasser tanken, so dass wir mangels Alternativen wieder auf Getränkeflaschen zurückgriffen.

Am Startpunkt der Wanderung angekommen, war der Hund dann regelrecht apathisch. Sie ignorierte jegliches Fressen, suchte Gras zum Verspeisen und legte sich dann mit hängendem Schwanz und hängenden Öhrchen unters Auto.

Da hat es uns gereicht. Wir kontaktierten die Tierklinik, wo Jule bereits für spezielle Untersuchungen vorstellig war. Leider gab es erst am nächsten Donnerstag einen Termin mit der involvierten Tierärztin, so dass wir beschlossen uns das Elend nicht länger anzusehen und lieber nach Hause zu fahren. Urlaubsabbruch ist immer noch besser, als jeden Tag mit einem leidenden Hund auf einem Parkplatz zu verbringen.

Gesagt, getan. Nach etwa drei Stunden waren wir dann wieder daheim. Der Hund stellte sich wie ausgewechselt dar. Im Garten fing sie sofort an sich zu wälzen. Probehalber angebotenes Futter wurde mit Genuss verschlungen und der Hund machte einen putzmunteren Eindruck. Das hatten wir wahrlich nicht erwartet. Eine Wunderheilung?

Laut späterer Konsultation bei der Tierklinik nicht. Eventuell hatte die Autofahrt mit dem ab und an stattfindenden Geholper Magen und Darm angeregt und komische Bestandteile gelöst, so dass es ihr nun wesentlich besser ging. Seis drum. Wir waren nur froh, dass wieder Leben im Hund war.

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