Pickup

Wie wir zu der Silberbüchse kamen…

Ein neuer fahrbarer Untersatz muss her

In den bisherigen Blogbeiträgen haben wir ja von unseren Reisen mit dem Carthago Wohnmobil „Carthi“, der Infizierung mit dem Offroad Virus und dem Kauf des Toyota Landcruisers „Oscar“ berichtet.

Jetzt wollen wir Euch mal ein Update zu unserem neuen Fahrzeug geben.

Nachdem uns die Offroadreisen mit dem Land Cruiser so gut gefallen haben, wussten wir, dass es weiterhin ein geländegängiges Fahrzeug sein sollte. Zunächst dachten wir daran einen Mercedes Vito mit Werksallrad mit einem kleinen Ausbau zu versehen. Diese Idee stand schon Anfang 2019 im Raum. Nachdem der Gebrauchtwagenmarkt für Automatikfahrzeuge in unserer Preisklasse dünn gesät war, zog sich die Suche dahin. Wir hatten mehrere Besichtigungen und Probefahrten. Aber irgendwie passte Preis und Leistung nie so recht zusammen.

Nachdem wir dann die Alpentour gemacht hatten, die entsprechende Reiseberichte findet Ihr auch auf unserer Homepage, stand jedoch fest, dass eine Untersetzung ins Pflichtenheft gehört. Somit fiel ein „Standard“ Allrad Vito aus. Entsprechend umgerüstete Vitos oder kleine Sprinter mit kurzem Radstand waren gebraucht gar nicht zu erwerben. Und eine teure Umrüstung durch entsprechende Firmen lohnen sich dann auch nur bei Neufahrzeugen oder jungen Gebrauchten, denn die fünfstelligen Umrüstkosten sollen dann ja auch lange mit dem Fahrzeug nutzbar sein.

Also zeichnete sich immer mehr die Lösung eines Pick-Up mit kleiner Expeditionskabine ab.

Da kann man das Basisfahrzeug notfalls auch mal wechseln, wenn es verschlissen ist. Also begann die Suche nach einem Basisfahrzeug. Schnell war klar, dass wir eine möglichst große Ladefläche wollten, um Überhänge der Kabine zu vermeiden. Es sollte ja offroad tauglich sein. Durch die Forderung nach Automatikgetriebe und 1,5 Kabine, wir brauchen ja nur zwei Sitzplätze und Raum für den Hund, grenzten sich die potentiellen Kandidaten weiter ein.

Ford Ranger 3,2 l Limited „Uschi“

Ohne Kabine irgendwie nackt

Gerne hätten wir einen Toyota Hilux genommen. Die gab es als 1,5 Kabiner jedoch nicht mit Automatikgetriebe. Und so kamen wir dann zum Ford Ranger. Wir machten zwei Probefahrten mit verschiedenen Motorvarianten und dann stand rasch fest: der 3,2 Liter Limited mit dem Offroad Paket sollte es sein. So schlugen wir dann im Oktober 2019 zu und erwarben das Basisfahrzeug, welches wir „Uschi“ tauften. Ganz in Anspielung auf den Film „Der Schuh des Manitu“, wo Uschi und der Ranger tragende Rollen innehaben.

Parallel hatten wir schon laufend nach kleinen leichten und bezahlbaren Gebrauchtkabinen gesucht. Leider gab es neben diversen riesigen Kabinen mit über 2,5 Metern Bodenlänge auch diverse „Selbstbauten“, die zwar längenmäßig gut auf die 1,83 Meter Ladefläche gepasst hätten, wo aber bereits das Bildmaterial böses erahnen ließ.

ExKab „Silberbüchse“

Letztlich kamen wir zu einer Expeditionskabine von ExKab, die wir auch bereits bei diversen Messen mehrfach besichtigt hatten. Konzept, Verarbeitung und Funktionalität hatten es uns schon länger angetan und diente in unseren Köpfen auch immer als Vorbild für einen eventuellen Eigenbau.

Nach einem Besuch im November 2019 mit Werksführung waren wir überzeugt. Zumal uns auch ein Produktionsslot angeboten werden konnte, der eine Auslieferung im März 2020 vorsah. Eigentlich wären wir sonst erst im August beliefert worden. Da wir Urlaubspläne aber schon ab dem 01.04.2020 hatten, passte es wie die Faust aufs Auge.

Also gingen wir das Wagnis ein die neue Kabine von ExKab zu ordern.

Die Wartezeit verbrachten wir damit die Notsitze der halben Reihe auszubauen und hinter dem Fahrersitz ein Regalsystem zu installieren. Hinter dem Beifahrer findet das Hundekörbchen Platz.

Mangels entsprechender Bergepunkte folgte dann noch eine Odyssee eine passende Heckstoßstange zu erwerben und vom TÜV abgesegnet zu bekommen. Letztlich wurde es eine Heckstoßstange von Rival.

Diese sollte auch die entsprechende Befestigung der Kabine ermöglichen.

Leider musste die Firma ExKab hier eine individuelle Lösung finden, denn so einfach, wie wir es uns vorgestellt hatten, war es dann trotz der recht massiven Stoßstange doch nicht. Aber die Firma ExKab hat hier aus unserer Sicht exzellente Arbeit geleistet. Nichts wackelt oder schaukelt beim Fahren. Im März konnten wir unter Einhaltung diverser Corona Regeln die Kabine abholen und erstmalig an einem Wochenende testen.

Jetzt, nach weiteren diversen Nächten im Fahrzeug, längeren Strecken auf der Autobahn, Landstraße, und diversen kleinsten Gässchen können wir als Fazit ziehen: das war für uns die richtige Wahl! Sowohl das Basisfahrzeug, als auch die Kabine, die wir „Silberbüchse“ nennen (wir erinnern uns an Winnetou und den Schuh des Manitu) machen eine gute Figur. Leider konnten wir hierzulande noch keine richtige Offroad „Nagelprobe“ durchführen, aber auch hier sind wir optimistisch mit Allrad, Untersetzung und Hecksperre entsprechend mithalten zu können.

Die Kabine hat dank Aufstelldach während der Fahrt einen angenehm niedrigen Schwerpunkt. Außer der Ladung der Versorgerbatterie während der Fahrt, einem Solarmodul, einer Dieselheizung und einer Kühlbox nennen wir ganz bewusst nur noch eine Wasseranlage mittels Kanistern und Tauchpumpe unser Eigen. Ergänzt durch die Außendusche und das PortaPotti vermissen wir derzeit nichts. Wir wollten es möglichst einfach und genießen dennoch so viel mehr Komfort, als in dem Land Cruiser. Bei nur gering größerer Außenlänge.

Küche, Vorratskammer und Esszimmer

Mittlerweile haben wir durch diverse Optimierungen in unserer Einräumroutine auch annähernd so viel dabei, wie in dem Carthago. Nur wesentlich gewichtsoptimierter und platzsparender. Die Fahrt auf eine Waage hat bestätigt, dass wir noch unterhalb des zulässigen Gesamtgewichtes von 3270 kg liegen, allerdings nur knapp. Gerne hätten wir noch mehr Reserven, aber das lässt sich durch „Weglassen“ für bestimmte Urlaube, in denen Offroad im Vordergrund steht, noch erreichen.

Schlafzimmer, Bad

Zunächst haben wir quasi die Reisebeladung dabei und können ca. eine Woche komplett autark sein Dann machen die Wasservorräte schlapp. Energie ist dank Solarmodul und Ladung während der Fahrt gar kein Thema. Diesel sollte man natürlich haben und reicht dann je nach Fahrstrecke auch keine Woche, aber das ist ja bei allen Fahrzeugen der Fall.

Dies soll es erst einmal zu unserem neuen Familienmitglied gewesen sein. Weitere Reiseberichte mit der Uschi und der Silberbüchse folgen selbstverständlich.

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