Unsere Auszeit 2023 Teil 4 – Kroatien und Bosnien-Herzegowina

29.07.2023 Samstag, Tag 35 Balkanreise – und wieder nach Kroatien

Wir hatten im Supermarkt abgepacktes Brot gekauft. Leider hat es geschmacklich nicht unseren Erwartungen entsprochen. Zum Frühstück haben wir es daher verbessert indem wir es mit Käse und Rührei und für mich zusätzlich noch Schinken in den RidgeMonkey getan haben. Plötzlich schmeckte das Brot richtig gut. Mit Käse überbacken ist halt alles lecker. Nach dem Frühstück gab es dann einen kleinen Spaziergang um den nahegelegenen See. Wir haben die Berge und die hier angebauten Hopfenstauden bestaunt, Schwäne und einen Reiher beobachtet und unseren zweiten slowenischen Geocache gefunden. Dann ging es weiter per Autobahn (um den Hund zu schonen) nach Kroatien.

Es war trotz Samstag relativ voll auf der Autobahn, so dass wir erst gegen 14:30 den Campingplatz in der Nähe von Zagreb erreicht haben. Wir hatten mal wieder Glück und haben für zwei Nächte noch einen schönen schattigen Platz bekommen. Den Nachmittag haben wir dann mit Wäsche waschen und Ausspannen verbracht. Morgen geht das Wäsche waschen weiter….

30.07.2023 Sonntag, einfach mal bleiben und langsam machen

Der heutige Tag startete mal wieder mit Gewitter. Dadurch waren wir sehr früh wach. Da wir ausnahmsweise unsere Stühle und den Tisch über Nacht draußen gelassen hatten, musste ich rasch aus dem Bett krabbeln und alles in Sicherheit bringen. Nachdem das geklappt hatte noch rasch den Hund aus dem Bettchen pflücken und Gassi gehen. Leider fing es da schon an zu regnen, so dass der Protest des Hundes nicht lange auf sich warten ließ.  Anja ist einfach im Bett geblieben. Gerechte Arbeitsverteilung, oder? Unser Frühstück bestand wieder aus dem unleckerem Brot, Rührei und Käse aus dem RidgeMonkey. @unpaved Euer Geschenk ist wirklich super und nutzen wir richtig häufig. Vielen Dank nochmal! Das muss einfach jeder haben!

Anja hat dann noch etwas gearbeitet, muss leider auch manchmal sein. Um 10 Uhr war der Regen dann vorbei und es war herrlich kühl, 23 Grad. Anja hat sich dann in die Hängematte verdrückt. Ich habe mich wieder um die Wäsche (Trockner) gekümmert und ein Brot (Brotbackmischung) gebacken. Stillsitzen ist ja nicht meine größte Stärke und so hatte ich was sinnvolles zu tun. Das Brot war richtig lecker und sieht gut aus, oder?

Anschließend ging es an die Tagesplanung für morgen. Die Plitvicer Seen sollten es sein, bis wir die Eintrittspreise gegoogelt haben… In der Hauptsaison kostet der Eintritt inkl. Parkplatz für 2 Personen 95€, in der Nebensaison 30€-50€. Also werden wir die Plitvicer Seen erst auf der Rückreise anfahren, dann ist es auch nicht so warm und Jule kommt besser mit. Daher geht es morgen zu einem Lost Place in Kroatien. Am Nachmittag haben wir noch einen Kaffee und ein Bier im Camping-Platz Restaurant in einem tollem Ambiente genossen. Und das für 5€, da kann man nichts sagen.

31.07.2023 Montag, Tag 37 Balkanreise – ein überfüllter „Geheimtipp“

Um 6 Uhr fingen unsere Nachbarn an, Ihre Sachen einzupacken, in einer Lautstärke, der Hammer! Schlafen war dann natürlich vorbei. Für uns jetzt doof, im normalen Arbeitsalltag ganz normal. Daran müssen wir uns dann im Januar wieder gewöhnen…. Über erst super schmale Straßen und dann „normale Straßen“ ging es zur Flugzeugkaverne Zeljava. Es ist ein alter, verlassener Militärflughafen in der Nähe der Plitvicer Seen, der nicht für die Allgemeinheit gesperrt ist, ein Lost Place. Wir hatten den Tipp u.A. aus dem OffroadFührer von der @Pistenkuh und dachten, es wäre ein Geheimtipp. Ganz weit gefehlt! Am alten Flugzeug gibt es mittlerweile einen Imbiss und es standen zig Autos vor dem Flugzeug, auch Wohnmobile.

Bei der Kaverne war es dann leider nicht leerer. Wir sind die Landebahn entlang gefahren, haben das Panorama genossen und Fotos geknipst. Vielleicht kommen wir auf der Rückreise nochmal vorbei, in der Hoffnung, dass es dann leerer ist und wir DAS Foto schießen können. War aber trotzdem ein schöner Ausflug. Mal was ganz anderes.

Als Stellplatz hatten wir uns einen winzigen PrivatCampingplatz ausgesucht. Da war leider niemand, so dass wir weiterfahren mussten. War aber nicht schlimm, in der Nähe gab es zig weitere. Die Nähe zu den Plitvicer Seen hat halt auch so seine Vorteile. Allerdings auch Nachteile: den höheren Preis für Übernachtungen. Morgen geht es nach Bosnien-Herzegowina. Wir werden dann außerhalb der EU sein und uns eine neue Sim-Karte kaufen (müssen). Wieder eine neue Herausforderung, die man so in der EU gar nicht gewohnt ist.

01.08.2023 Dienstag, Tag 38 Balkanreise – ein neues Land und außerhalb der EU

Was für eine wundervolle, ruhige Nacht. Wir haben uns von dem netten Campingplatzbesitzer (gestern gab es noch selbstgemachten Sliwowitz) verabschiedet und sind durch die schöne Landschaft in der Nähe der Plitvicer Seen zur Grenze gefahren. Auf einer normalen Straße sind dann bei Tempo 90 plötzlich Schafe von links nach rechts über die Straße gelaufen. Die Hirtin kam langsam hinterher. Zum Glück konnte der LKW hinter uns auch noch rechtzeitig bremsen.

Vorher hatte sich Anja ewig Sorgen gemacht, dass das Hundefutter beim Grenzübergang ein Problem sein könnte (wir haben für jetzt noch 5 Monate Hundefutter dabei), denn die Einfuhr von Fleischerzeugnissen kann verboten sein. Letztlich war dann alles unproblematisch. Wir mussten 20 Minuten an der Grenze warten, Personalausweis und Fahrzeugpapiere vorzeigen und weiter ging es.

Der erste Eindruck von Bosnien-Herzegowina ist sehr gut, gepflegte und bunte Häuser, hübsche Moscheen. Wir haben noch eingekauft und sind auf einen Campingplatz gefahren und haben nun direkten Blick auf den Fluss Una. Einzigstes „Problem“ sind die streunenden Hunde. Jule findet das natürlich total blöd, wobei sie harmlos und nett sind. Unsere Platz-Nachbarn haben einen Labrador und der zog natürlich auch die streunenden Hunde an. Da deren Hund aber freudig auf die Streuner reagierte, blieben sie bei denen. Ein braun-schwarzer Hund und eine Hündin mit einem Welpen. So tapsig der Kleine. Die Hündin hat sich erstmal das Hundebett von dem Labrador ausgesucht. Vorteil für uns war: die Hündin hat ihr neues Revier vor anderen Streunern verteidigt. Wir hatten somit unsere Ruhe. Jule hat die „drei“ Hunde vom Nachbarn akzeptiert und konnte dann auch etwas entspannen.

Wir haben den Nachmittag wieder mit Chillen verbracht, zum Teil in der Hängematte. Das war ein sehr guter Kauf. Können wir jedem Camper nur empfehlen. Gibt schlechtere Ausblicke, oder?

02.08.2023 Mittwoch, Tag 39 Balkanreise – der schwere Weg ins Internet und ein schöner Wasserfall

Wir hatten wieder eine wundervoll ruhige Nacht bis ca. 6 Uhr. Dann fingen die streunenden Hund an zu spielen und die Nacht war zu Ende. War aber auch nicht schlimm, weil wir gestern schon um 21 Uhr ins Bett gegangen sind. Heute mussten wir uns als erstes um Internet kümmern. BH Telecom soll der größte Anbieter sein und in Bihać gab es lt. Google 4 Shops. Und los ging es, die ersten zwei waren in der Innenstadt und es gab keine Parkplätze, den nächsten gab es nicht und der vierte hatte erst ab 13 Uhr offen. Also weiter. Wir haben dann an einer Tankstelle eine Prepaidkarte kaufen können, 20GB für 1 Monat. Hinterher stellten wir fest, dass es 20GB für 1 Woche sind…

Weiter ging es zum Offroad-Track der @Pistenkuh. Und der nächste Reinfall, der Track durch den Nationalpark ist dauerhaft gesperrt. Daher weiter zum Štrabački buk, ein wunderschöner Wasserfall im Una Nationalpark. Dort angekommen der nächste Reinfall, Hunde waren nicht erlaubt. Also ist jeder von uns alleine zum Wasserfall. War wahrscheinlich auch besser, denn die Holzstege waren seeeehr gut besucht. Der nächste Punkt auf dem Track war dann die Burgruine Ostrovica. Auf Schotterpiste ging es den Berg hinauf, hier gab es tatsächlich noch unzählige kleine Häuser und einen Friedhof. Die Burgruine war leider so zugewachsen, dass man nicht viel sehen konnte. Und wieder runter in den Ort Kulen Vakuf und rauf auf einen sehr einfachen Campingplatz für 30€ die Nacht… In Kroatien standen wir auf einem Super-Platz für 35€ die Nacht… Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen Knall haben, dass wir erwarten, dass die Camping/Stellplatzpreise niedriger als in Deutschland sind oder ob die Campingplatzbesitzer einen Knall haben. Aber wir haben es natürlich auch bezahlt und tragen das somit ja auch mit. Sind wir komisch? Wir empfinden insgesamt bislang die Camping/Stellplatzpreise im Balkan als relativ teuer. Auf den Schreck erstmal Bier und Wein. Prost! 2 Straßenhunde gibt es hier natürlich auch. Heute war ein richtiger mimimi-Tag…einfach mal jammern muss aber auch erlaubt sein. Wenigstens gab es zum Abendessen Pizza aus dem Omnia.

03.08.2023 Donnerstag, Tag 40 Balkanreise – Offroad Track und Wasserfall

Obwohl die Nacht wirklich ruhig war, hat Anja zumindest sehr schlecht geschlafen. Keine Ahnung warum… Vielleicht, weil wir nun außerhalb so mancher Komfortzone und fernab normaler Zustände sind? Zunächst haben wir eine kleine Runde zu Fuß um den Ort gedreht und sind dabei natürlich einigen Straßenhunden und einigen Hofhunden begegnet. Die Straßenhunde waren wieder unproblematisch, sogar eine Hündin war total ängstlich und unterwürfig. Die hat uns (auch vom Aussehen her) total an Jule erinnert. Die tat uns wirklich leid und hätten wir gleich einpacken können. Wir haben aber ja schon eine Prinzessin. Einer der Hofhunde war weniger unkompliziert. Das Drecksviech hat uns gestellt und nicht nur gebellt, sondern richtig geknurrt und mit den Zähnen gedroht. Leider war der auch relativ groß. Mutig habe ich vor ihn gestellt und alles ist gut gegangen. Anja und Jule konnten weiter, ohne dass er an mir vorbei wollte. Solche Situationen müssen aber nicht so häufig sein. Das verursacht schon ein wenig Stress und Unbehagen.

Dann ging es auf den OffroadTrack Nr. 1 der @Pistenkuh. Zunächst ging es über eine abenteuerliche Brücke, dann durch eine wunderschöne Schlucht entlang der Una und dann über eine noch abenteuerliche Brücke. Dann ging es am Fluss weiter, allerdings einspurig, eng und dabei auch noch sehr zugewachsen. Zu unserem Erstaunen gab es an diesem Weg ein Gehöft an dem auch ein Auto stand. Ich glaube nicht, dass ich dieses Strecke täglich fahren möchte.

Durch den Wald ging es weiter auf eine wunderschöne Hochebene mit irgendwie Hobbit-Charakter. Auch hier waren noch bewohnte Häuser und es gab nur Schotterstraßen. Um in den nächsten Ort zu kommen muss man bestimmt erstmal 10 km üble Schotterstraße fahren. Die Autos können hier nicht lange halten und wie macht man das mit schulpflichtigen Kindern? Über einen weiteren einspurigen und zugewachsenen Weg am Berghang ging es weiter und hier kam uns tatsächlich jemand entgegen. War schon abenteuerlich.

Als Übernachtungsplatz haben wir uns den Campingplatz vom Nationalpark, direkt an der Una ausgesucht, für 10€ die Nacht. Hier stimmt einfach alles und bislang nur 1 Straßenhund. Ich musste mir noch rasch die Beine vertreten und bin zum nahe gelegenen Wasserfall gegangen, wo man auch den Stellplatz bezahlen konnte. Auf dem Rückweg habe ich Anja noch ein Teilchen mit Nutella mitgebracht. Lecker! Anja hat einfach den Tag genossen und ist nun wieder etwas besser gestimmt, zum Glück für mich. Eine nörgelnde Ehefrau braucht wohl keiner.

04.08.2023 Freitag, Tag 41 Balkanreise – Putz- und Ruhetag

Nachdem ich ja am Vorabend schon den Wasserfall bewundert hatte, ging Anja heute Morgen dort hin. Mit eigenen Augen sieht es halt doch anders aus, als auf Bildern. Der nächste Tagespunkt war dann sauber machen, war mal wieder dringend nötig! Anschließend hat Anja – wie immer – gelesen und ich hbet Blog geschrieben. Am frühen Nachmittag kam dann Sturm auf und es kühlte von 30 auf 20 Grad runter. Brrrr, das sind wir gar nicht mehr gewohnt. Das kühle Wetter haben wir genutzt um noch einen kleinen Spaziergang mit Jule zu unternehmen. Und irgendwie hatte Anja diesmal immer noch Lust sich zu bewegen und so hat sie die Yoga-Matte rausgeholt und 4 Sonnengrüße absolviert. In der Nacht war ein starkes Gewitter angesagt. Unsere Nachbarn mit einem Kastenwagen überlegten, den Platz zu wechseln, da die Anfahrt steil und mit Schotter befestigt war. Sie hatten Bedenken, ob sie nach dem Regen den Berg noch hochkommen. Wir haben dann versprochen auf sie zu warten und ggf. rauszuziehen. Wir sollten daraus ein Geschäftsmodell machen!

05.08.2023 Samstag, Tag 42 Balkanreise – wieder die Natur offroad genießen

Durch das Gewitter war die Nacht mal wieder recht kurz. Unsere Nachbarn mit dem Kastenwagen haben dann 4 Anläufe benötigt um den Berg zu erklimmen. Wir hätten auch geholfen, aber der Ehrgeiz stand ihnen im Weg. Für uns ging es dann weiter zum Einkaufen und Geld holen. Im ersten Ort haben wir statt der erhofften Bäckerei immerhin einen Geldautomaten gefunden. In der zweiten Ortschaft gab es dann einen kleinen Einkaufsladen. So konnte es dann auf den Track Nr. 2 von der @Pistenkuh gehen.

Dieser führte wieder über wunderschöne Hochebenen und an Blumenwiesen vorbei. Wir haben dann noch einen Abstecher zum See Šatorsko gemacht und sind einmal um den Bergsee spaziert. Schon wieder eine wunderschöne Gegend. Um den See zu erreichen ging es 10 km einen recht ruppigen Schotterweg entlang. Wir staunten nicht schlecht, dass uns ein Wohnmobil-Kastenwagen entgegenkam, ein Ford Nugget auf dem Parkplatz stand und dass es dort – in der absoluten Einsamkeit – ein Motel gab.

Weiter ging es über einen Waldweg, der durch Waldarbeiten teilweise recht matschig war. Ich hatte richtig Spaß und das Auto braucht zwingend eine Wäsche! An einer Kreuzung haben wir dann zwei junge Männer mit einem Jimmny und einem Defender getroffen die auch mit dem Offroad-Reiseführer der Pistenkuh unterwegs waren. Unseren Nachplatz haben wir uns auf einer Hochebene auf 1300m gesucht. Bei der Ankunft gab es erstmal einen Regenbogen. Wenn das mal nicht Schicksal ist.

 

 

 

06.08.2023 Sonntag Tag 43 Balkanreise

Auf 1.300 m war die Nacht dann mit 8 Grad recht kalt und wir waren sehr froh die Heizung anmachen zu können. Wir haben die Nacht in absoluter Einsamkeit verbracht und es sehr genossen.

Weiter ging es auf dem Track Nr. 2 der @Pistenkuh. Teilweise war der Weg recht schlammig und wir waren froh Allrad zu haben. Und dann kam uns ein roter Golf 2 entgegen. Wie der da durch kam ist uns ein Rätsel. Golf 2 sieht man hier richtig viel, sehr häufig in rot und manchmal in weiß. Da kommt Nostalgie hoch: Anja hatte bis 2001 einen weißen Golf 2 und der war damals schon alt.

Nach dem Track ging es durch einsame Täler und hübsche Berglandschaft nach Jajce. Unterwegs kam uns in einer Kurve auf unserer Straßenseite ein Mercedes entgegen. Das war so knapp. Die fahren hier wie die Irren! Am Straßenrand waren unzählige Gedenkstätten, wahrscheinlich für im Straßenverkehr getötete Leute… und morgen müssen wir diese Straße zurückfahren…. Und ein Kleinwagen hat uns überholt, mit einem Kälbchen im Kofferraum. Nach diesen Schrecken haben wir unser Nachtlager auf einem Stellplatz einer Jugendherberge bezogen für 13€. Hier stimmte der Preis wieder, allerdings hat das Sanitärgebäude anscheinend noch nie eine Säuberung bekommen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause haben wir die Gunst der Stunde genutzt und den riesigen Einkaufsladen direkt neben uns besucht. Hier gab es einfach alles, nur die Obst- und Gemüseabteilung war mal wieder sehr knapp bemessen. Für Jule gab es einen neuen Napf aus Edelstahl, da unsere Prinzessin aus dem alten Napf aus Silikon nicht mehr fressen wollte.

Am Nachmittag haben wir dann die Stadt und den berühmten Pliva-Wasserfall erkundet. Die Stadt war nett, aber nichts besonderes und der Wasserfall war ok. Da haben wir auf unserer Reise schon viel schönere gesehen.

07.08.2023 Montag, Tag 44 Balkanreise

Heute morgen ist Anja der Handspiegel kaputt gegangen. Praktisch, dass wir neben einem großen Supermarkt standen und so schnell einen nachkaufen konnten. Es landete natürlich noch Brot, Schnaps, Cola und Chips im Einkaufswagen… Wir leben halt gesund! Aber zum Yoga machen ist Anja heute trotzdem gekommen. Ein guter Morgenstart. Unser erster Stop waren dann die Mühlen von Mlinčiči. Wunderschön anzusehen, so ein bisschen wie aus dem Märchen.

Auf ging es zu Track Nr. 4 der @Pistenkuh, Schwierigkeitsgrad 3. Der Aufstieg ging über sehr ruppigen Schotter, bestimmt 45 Minuten, am Rand des Weges waren kleine Holz-Schuppen und oben auf der Lichtung gab es dann eine kleine Siedlung, vielleicht Ferienhäuser. Aber wie gesagt 45 Minuten grober Schotter… Das möchte ich nicht täglich fahren müssen. Dann ging es einen Schotterweg mit Auswaschungen und Gräben hinauf und es kam uns ein blauer Golf 2 entgegen… Wie der das geschafft hat, keine Ahnung bzw. anscheinend braucht man gar kein Offroad-Fahrzeug.

Unsere Mühen wurden belohnt, im Anschluss ging es mehrere Kilometer am Hang entlang durch ein wunderschönes, nicht bebautes Tal. Wir lieben solche Ausblicke. Am Pass angekommen fing dann der Regen und Gewitter an, 8 Grad im August und Hagel. Auf einem Pass nicht der beste Platz um ein Gewitter abzuwarten. Also weiter fahren, über noch gröberen Schotter ging es runter.

Der Regen lief auf der Straße entlang, so dass man den Untergrund erraten musste. Das war richtig blöd, denn es gab Gräben, Auswaschungen, spitze Steine etc.. Merke: wenn Regen mit einer sehr kleinen Wahrscheinlichkeit angesagt wurde, nicht ins Gebirge fahren. Wir waren sehr froh, als wir heil unten waren. Das war für meinen Geschmack schon zu abenteuerlich. Auf ging es zum nächsten Campingplatz, direkt am See gelegen. Wir konnten einen der letzten Plätze direkt am See beziehen und haben mit unseren direkten sehr netten Nachbarn einen feucht-fröhlichen Abend verbracht.

08.08.2023 Dienstag, Tag 45 Balkanreise – Erholung am See

Der Campingplatz Bosnjak am Ramsko See ist so wunderschön (Lage, Sauberkeit, neue Sanitäranlagen, Preis-Leistung), dass wir noch eine weitere Nacht bleiben. Das hat natürlich überhaupt nichts damit zu tun, dass unsere direkten Nachbarn auch noch eine Nacht bleiben. 🙂 Wir haben den Tag mit Schwimmen, etwas Arbeiten, Lesen, Wäsche waschen, Yoga, Einkaufen gehen und natürlich Entspannen verbracht, so direkt am See geht das na klar hervorragend. Blöd war, dass unser Wasserkanister auf der gestrigen, holperigen Fahrt etwas undicht war und wir die Kabine erstmal trocken legen mussten.

Ist halt ein Lernprozess. Offroad nur mit einem halb-leeren Kanister. Jule war tagsüber total mäkelig mit dem Fressen (sie bekommt 4 Portionen). Manchmal hat sie gar nicht gefressen, manchmal erst gefühlt Stunden später und teilweise sofort. Es ging ihr aber gut, sie ist gelaufen, hat sich mit einer Ausdauer im Gras gewälzt und der Magen war auch ruhig. Keine Ahnung, sie ist schon komisch! Den Abend haben wir wieder mit unseren sehr netten Nachbarn verbracht. Diesmal mit weniger Alkohol, man ist ja keine Zwanzig mehr.

09.08.2023 Mittwoch, Tag 46 Balkanreise

Nach dem Frühstück haben wir uns von unseren Nachbarn verabschiedet und sind alle drei in verschiedene Himmelsrichtungen weggefahren. Für uns ging es auf den Track Nr. 6 der #Pistenkuh in Richtung Mostar, Schwierigkeitsgrad 2. Wieder ging es schmale Schotter-Straßen den Berg hinauf und Anja sagte noch zu mir: gleich kommt bestimmt ein roter Golf 2 und was kam? Ein roter Golf 2! Es ging durch Wald und eine Hochebene bis zu einem Feld von Stećci (aus einzelnen Steinblöcken bestehende Grabmale). Leider waren hier unglaublich viele Fliegen, so dass wir nur kurz ausgestiegen und dann gleich wieder geflüchtet sind.

Nach einem kurzen Straßenstück ging es wieder auf Schotter den Berg hoch. Dies Stück war richtig befahren, wir haben uns echt gewundert. Dann waren wir wieder auf einer menschenleeren, wunderschönen Hochebene. Unglaublich toll! Die Fahrt ging weiter und wir wussten warum hier so viele fuhren. Das hintere Talstück war besiedelt. Wirklich verrückt. An den einsamsten Flecken gibt es noch Bebauung. Durch Hochebene und Wald ging es hinab nach Mostar.

Zunächst haben wir die zentralen Stellplätze angeschaut, die waren aber so gruselig, dass wir etwas außerhalb auf einen kleinen, neuen Campingplatz mit Flussblick gegangen sind. Auf der Fahrt dahin ist uns noch fast einer in die Seite gefahren. Die fahren hier wie die Irren! Nach einem Ankommens-Schnaps (leider kein Kümmerling #ichbindaselm) haben wir lecker gegrillt.

10.08.2023 Donnerstag, Tag 47 Balkanreise, Besuch Mostar

Ich war bereits um 5 Uhr wach und konnte somit um 05:10 den Ruf des Muezzin hören, der kurz von einem Güterzug unterbrochen wurde. Um 6 Uhr kamen dann auch die Kirchenglocken… Bis um 6:45 habe ich Anja netterweise schlafen lassen. Heute wollten wir Mostar besuchen und es sollten 29 Grad werden, also passte das ganz gut. Es ging nach dem Frühstück mit dem Auto nach Mostar zu einem bewachten Parkplatz. Die Anfahrt durch Mostar war spannend, da gefühlte Einbahnstraßen keine Einbahnstraßen waren…

Zu Fuß ging es dann durch die Altstadt von Mostar vorbei an Moscheen, alten orientalischen Häusern und kaputten Häusern. Einen Kaffee im Zentrum gab es für uns auch noch. Dann kamen wir in die wirkliche Altstadt und waren erschlagen. Ein Souvenirshop neben dem anderen und ein Restaurant neben dem anderen und jede Menge Touristen (bereits um 10:00 Uhr). Die kleinen Häuser waren aber wunderschön, das Kopfsteinpflaster war außergewöhnlich und von der Alten Brücke hatten man ein herrlichen Blick auf den Fluss Neretva und die Altstadt.

Eigentlich wollten wir noch Essen gehen, dafür war es aber leider noch zu früh. Auf zur nächsten Sehenswürdigkeit nach Blagaj. Auf dem ersten Stellplatz machte uns ein Italiener an, dass er da stehen will und den Platz schon ausgesucht hat. Da es nur noch diesen Platz gab, wo wir das Dach hätten aufmachen können, sind wir weiter gefahren. War dann auch gut so, da der Platz recht runterkommen war und wir dann auf einem super kleinem (6 Plätze), gepflegten Platz mit einem super Inhaber gelandet waren. Und als Bonbon obendrauf gibt es 4 süße Baby-Katzen. Jule hat sie natürlich zum Fressen gern. 🙂

Am Abend sind wir in dem Restaurant auf der anderen Seite der Brücke Essen gegangen. Unser Sitzplatz war direkt am Fluss, so dass wir u.A. die Enten beobachten konnten. Das Essen war gut, reichlich und nicht teuer. Zum Nachtisch gab es Baklava. Aus Deutschland kenne ich das nur in zuckersüß, hier war die Süße aber perfekt.

11.08.2023 Freitag, Tag 48 Balkanreise

Auch heute morgen hörte man den Muezzin. Aber irgendwie ist das nicht so „störend“ wie die Kirchenglocken. Vielleicht liegt es daran, dass es etwas Neues ist? Nach dem schnellen Frühstück ging es wieder los. Auch heute sollten 29 Grad werden. Im Ort Blagaj gibt es das Derwisch Haus, ein ehemaliges muslimisches Kloster, welches direkt am Hang gebaut ist und direkt daneben die Buna Quelle. Sie ist die stärkste des Landes und eine der größten von Europa mit durchschnittlich 43.000 l/s. Zu Fuß ging es durch den Ort an Marktständen und unzähligen Souvenirshops vorbei. Jule war natürlich mal wieder nicht erlaubt, so dass Anja und ich nacheinander den Ort anschauen und Fotos machen mussten.

Als wir fertig waren, gegen 9 Uhr, kamen schon die ersten Touristenbusse. Was für ein Andrang, Wahnsinn! Anschließend sind wir noch schnell Einkaufen gegangen, u.A. Brot. An das frische Weiß- und Fladenbrot kann man sich wirklich gewöhnen. Das ist so lecker. Nur an die Gemüseauswahl kann sich Anja nicht gewöhnen. Selbst in großen Läden gibt es nur Paprika, Zwiebeln, Kartoffeln, Tomaten und manchmal Möhren, Zucchini, Aubergine. Brokkoli, Blumenkohl, Salat gibt es nicht. Zum Abendessen ging es wieder auf die andere Flussseite. Zum Nachtisch gab es wieder das leckere Baklava.

12.08.2023 Samstag, Tag 49 Balkanreise

Nach zwei Nächten auf einem Platz mussten wir natürlich weiterziehen! Zunächst sind wir zur Festung Stari Grad Blagaj hochgestiegen über groben Schotter. Die Festung konnte auch von innen besichtigt werden. Leider gab es keine Informationen.

Aber die Festung war beeindruckend und der Ausblick grandios. Weiter ging es zum See Alagovac. Am See bzw. Mittagsplatz dann die Ernüchterung: Partyvolk mit Ghettoblaster und Techno-Musik. Als Mittagsplatz ok, als Schlafplatz nicht geeignet. War aber nicht schlimm, war ja erst 11:30 Uhr und ein bisschen früh für einen Schlafplatz.

Weiter ging es zum Track Nr. 7 der #Pistenkuh. Zunächst haben wir einen Abstecher zu einem Stećci-Feld unternommen. Es war aber nicht so schön anzusehen wie das letzte. Auf dem Track ging es zunächst an einem Hang durch eine immer enger werdende Schlucht und dann auf eine Gras-Hochebene (Mongolei Europas). Vorher hatten wir noch gewettet, wie viele Golf 2 uns entgegenkommen. Letztendlich stand nur 1 Golf rum. Das Terrain war wohl zu einfach für Golf 2?!? Auf der Hochebene dann für Anja der Schock, hier grasen ja Kühe frei, sogar Stiere. Also kein Freistehen für uns.

Unterwegs begegneten wie einer deutschen Gruppe von drei Autos (Defender, G-Klasse, Honda) dreimal. Die waren auch mit der #Pistenkuh unterwegs. Der Track ging dann noch durch unzählige Dörfer und da war es Usus, die Kühe frei laufen zu lassen. Mit dem Ergebnis, dass im Ort die Kühe auf der Straße standen und außerorts bei Tempo 90 plötzlich eine Gruppe Kühe direkt an der Straße standen… Am Ende des Tracks war der nächste Campingplatz Auto Camp Drina dann eine Stunde entfernt und es ging eine ganze Zeitlang auf der M18 durch eine Schlucht entlang der Bistrica mit unzähligen in den Stein gehauenen Tunneln, ohne Beleuchtung. Die Strecke war richtig hübsch.

Kaum waren wir am Campingplatz angekommen, kam die 3er Truppe auch auf diesen Platz und lud uns auf ein Bier ein. Nach dem leckerem Essen im Restaurant haben wir einen sehr netten Abend mit der 3er Truppe verbracht.

13.08.2023 Sonntag, Tag 50 Balkanreise

Nach dem Frühstück ging es gleich los, um die Sand-Pyramiden bei Foča ohne Touristenstrom anzuschauen. Das ging auch auf, es stand nur 1 Pkw auf dem Parkplatz. Auf dem Weg dahin standen an einem Trinkbrunnen plötzlich vier Wildpferde. Wie cool ist das denn! Die Pyramiden waren nett anzusehen, aber wir hatten mal wieder viel mehr erwartet. So ist das halt mit Erwartungen.

Wir fuhren dann Richtung Sarajevo, um dann in Richtung Lukomir (Dorf am Ende einer Hochebene) abzubiegen. Und dann tauchte plötzlich ein riesiges Skigebiet mit vielen neuen stylischen Häusern auf. Hier haben wir Mittag gegessen, ganz romantisch auf einem Großraumparkplatz. Dann ging es weiter auf Schotter nach Lukomir wieder über eine tolle Hochebene. Es war aber richtig was los, an frei stehen war nicht zu denken. So ist das mit Erwartungen… Womit wir aber nicht gerechnet hatten, war eine große Herde Wildpferde. Anja ist daher wirklich verliebt in dieses Land! Und dann in Lukomir der Schock, da wir ein kleines Bauerndorf erwartet hatten. Tatsächlich war hier aber der Teufel los und die vielen kleinen Bars und Restaurants waren sehr gut besucht. Schnell wieder weg. Campingplätze gab es in der Gegend so gar nicht und so beratschlagten wir, wie es weiter geht. Von der Hochebene kann man auch auf der anderen – weniger stark befahrenen Seite (lt. Google Maps normale Straße…) rausfahren.

Tatsächlich ging es dann auf grobem Schotter weiter und plötzlich war er da, der perfekte Platz auf 1.550m: unberührte Natur, gerade Fläche, keine Kühe und ein grandioser Blick.

14.08.2023 Montag, Tag 51 Balkanreise

Nach einer sehr ruhigen Nacht stand für Anja erst einmal Yoga auf dem Programm. Vor so einer Kulisse macht Yoga noch mehr Spaß. Ich habe währenddessen das Frühstück vorbereitet. Gute Arbeitseinteilung, oder? Nach dem Frühstück ging es den Schotterweg weiter. Teilweise sehr grober Schotter und Auswaschungen, mit einem „normalen“ Fahrzeug wären wir das nie gefahren! Es war 9 Uhr und wir kamen langsam voran.

Plötzlich kam von hinten ein neue, schwarze Peugeot Limousine…. Wir haben Platz gemacht und er fuhr filmenderweise an uns vorbei. Wahrscheinlich dachte er, diese komischen Leute haben einen Offroader und stellen sich so an… Es war ein Peugeot, noch nicht einmal ein roter Golf 2. Für uns brach eine Welt zusammen. Spaß beiseite, die Autos müssen hier richtig leiden. Durch eine wunderschöne Hochebene, mehrere Stećci-Felder und anschließend am Hang durch kleine Ortschaften ging es den Berg hinunter. In einer Kurve hatten wir einen Beinahe-Zusammenstoß mit einem Passat. Die fahren hier wie die Irren! Ich glaube ich wiederhole mich… Um zum nächsten Stellplatz im Sutjeska Natinalpark zu kommen, führte uns das Navi über Sarajevo. Kurz überlegten wir anzuhalten und Sarajevo zu besichtigen, aber der Wunsch nach Ruhe und Entspannung überwog. Auf einer super schmalen HAUPTSTRASSE ging es weiter. Ein Spaß für Lkw und Busse. Besonders lustig wird es noch, wenn plötzlich Kühe auf der Straße stehen, bei Tempo 80. Die sind alle irre hier!!! Im Nationalpark dann die Ernüchterung, denn auf dem anvisierten Platz war das Party-Volk anwesend. Also auf zum nächsten. Laut Beschreibung überteuert. War er dann mit 20€ auch, Preis-Leistung stimmt hier überhaupt nicht. Nach 4 Stunden Fahrzeit hatten wir aber keine Lust mehr, insbesondere Jule.

Der Platz ist total runtergekommen. Highlight des Nachmittags war dann der Besuch von Kühen und einem Pferd auf dem Campingplatz… Hatte ich schon erwähnt, die sind alle irre hier… Die Planung für den nächsten Tag war dann auch ernüchternd: man kann den Urwald im Nationalpark nur in Begleitung eines (kostenpflichtigen) Führers besichtigen oder nur Aussichtspunkte ansteuern.

15.08.2023 Dienstag, Tag 52 Balkanreise – Sightseeing und Esel

Der Stellplatz war Mist und die Nacht war auch Mist. Der Hund vom Campingplatz und mehrere Straßenhunde haben ihr Revier die ganze Nacht lauthals verteidigt. Also schnell weiter.

Zunächst zum Denkmal Valley of Heroes (Denkmal für die Schlacht bei Tjentište 2. Weltkrieg) und weiter in den Nationalpark Sutjeska (einer der letzten Urwälder Europas).

Eigentlich wollten wir nach so viel Offroad der letzten Tage nur Asphalt fahren. Tja, das war dann nichts. Es ging ca. 19 km auf sehr schlechtem Asphalt-Belag bzw. auf grobem Schotter zum Aussichtspunkt und zurück den gleichen Weg. Die Aussicht war wirklich atemberaubend, der (Urwald) war aber für uns ein „normaler“ Wald. Wir mussten anschließend die schmale „Hauptstraße“ von gestern wieder zurück. Das war ein Spaß…

Im Ort Foča konnten wir dann tatsächlich im Baumarkt Gas kaufen. Die Straßen im Ort waren allerdings – selbst für unser kleines Auto – eine Herausforderung. Auf schlechter AsphaltSchotter-Strecke ging es zu unserem nächsten Stellplatz am Fluss Drina. Dafür, das wir heute kein Offroad fahren wollten, hatten wir sehr viel Schotter unter den Rädern. Jule kann einem wirklich Leid tun. In der Beschreibung vom Stellplatz hatte ich gelesen, dass man die Esel hört. Was da aber nicht stand war, dass die Esel frei herum laufen. Wie cool! Wir lieeeeben Esel!

Ihr merkt schon: frei laufende Hunde, Katzen und Kühe sind doof, aber frei laufende Esel und Pferde sind toll! Allerdings ist das auch wirklich gefährlich, die laufen neben und auf den viel und schnell befahrenden Straßen rum. Die Esel waren aber auf jeden Fall ein schöner Abschluss für Bosnien Herzegowina. Morgen geht es nach Montenegro.

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