Unsere Auszeit 2023 Teil 3 – Kroatien Österreich und Slowenien

Kroatien und Hitze – Tag 20 (14.07.2023)

Nach einer doch eher unerwartet ruhigen Nacht, wollten wir morgens zunächst eine Wanderung unternehmen. Leider mussten wir dieses Unterfangen einstellen, denn die vom Navi auserkorene Route war gesperrt. Die Umleitungsstrecke, so wie es sich für uns darstellte immens lang. Das war es für eine kurze 6 Kilometer Wanderung nicht wert.

So drehten wir um und fuhren schon einmal auf Landstraßen Richtung Kroatien. In der Nähe von Pula wollten wir uns ja mit meinem Bruder samt Familie treffen. Nicht nur, um Hundefutter zu übernehmen, sondern auch um etwas Zeit miteinander zu verbringen.

Über teilweise recht kurvige Landstraßen ging es recht schleppend voran. Der Grenzübergang war dann wieder erstaunlich unspektakulär. Keine Menschen, keine Kontrollen – freie Fahrt. Das ist schon wirklich toll im Schengen Raum.

Bei der Ortschaft Barban landeten wir dann im Camp Dvor. Anja hatte uns hier einen Platz für 2 Nächte reserviert. Letztlich wurden es sogar drei.

Ein schicker kleiner Platz im Inland. Aber mit eigenem kleinen Pool, den die Gäste nutzen durften. Also Ferienhausfeeling light, denn die Kinder hatten den Pool natürlich auch für sich entdeckt.

Wir durften einen schattigen Platz beziehen und wurden direkt vom Lärm der unzähligen Zikaden begrüßt. Wirklich ohrenbetäubend aber auch schön – der Sound der Natur.

Abends haben wir dann noch mit meinem Bruder und Familie in der Nähe ein schönes Dinner genossen.

 

Adrenalinkick an der ZipLine

Nachdem die Zikaden ihren Gesang eingestellt hatten, durften wir eine sehr ruhige und halbwegs kühle Nacht genießen. Zu diesen Zeiten lieben wir die gute Durchlüftung der Büchse mit den Zeltbahnen und großen Fliegengitter bewehrten Öffnungen.

Da Urlaub ohne Abenteuer ja nur halb so schön ist, hatten wir uns am Vorabend mit der Familie zum Zip Line Seilrutschen in Pacin verabredet. Nach ca. 40 minütiger Anfahrt trafen wir uns dort und weil ich ja eher etwas spontaner bin, blieb Anja beim Hund und ich durfte den kleinen Adrenalinkick genießen. Wirklich gut gesichert und mit Helm und Gurten mit doppelter Sicherung ausgestattet, ging es in 2 Etappen unterschiedlicher Länge und Geschwindigkeit über den Abgrund. Toll. Mir hat es wirklich gut gefallen.

Mein Bruder, die Nichte und der Neffe fanden es auch toll und hatten sich ebenfalls wagemutig auf die Seilrutsche gewagt. Respekt!

Die Temperaturen waren mittlerweile so stark gestiegen, dass man eigentlich nur noch faul rumliegen wollte. Also beschlossen wir nach der Aktion ein wenig kürzer zu treten und verabredeten uns für den Abend zum Grillen auf den Campingplatz.

Wir genossen dort erst noch den Pool und die Familie das Ferienhaus mit eigenem Privatpool, so dass wir alle gut erfrischt abends einen tollen Grillabend genießen konnten. Natürlich hatten wir vorher die Gäste bei der Rezeption angemeldet.

 

Eher sowas, wie Ruhetage – 15. und 16.07.2023

Der nächste Tag begann wieder mit warmen Temperaturen. Jule ging es nicht so gut. Woran es lag, konnten wir letztlich nicht ermitteln. So beschlossen wir morgens auszuruhen und dann auf eine kleine Ausfahrt zu gehen. Mit Klimaanlage im Auto könnte es ja für uns drei etwas angenehmer werden. Dachten wir.

Eigentlich wollten wir ein altes Schiffswrack besuchen. Aber schon auf dem Hinweg lief die Klimaanlage auf Hochtouren. Draußen war es über 33 Grad warm. Naja – wir probieren es trotzdem. Wir ergatterten einen der wenigen verbliebenen Parkplätze nahe eines kleinen Hafens – denn es war ja Wochenende und jeder wollte ans Wasser. So bahnten wir uns den Weg an sonnenhungrigen Badegästen vorbei und mussten dann ein Stück bergan laufen. Jule hing die Zunge auf dem Boden. So wartetet Anja kurz im Schatten und ich versuchte den weiteren Verlauf des Weges zu erkunden.

Steigung, Schotter und ein Weg ohne jeglichen Schatten machten die Entscheidung leicht. Das tun wir uns und dem Hund nicht an. Also zurück zum Auto und Rückfahrt zum Campingplatz. In einer Ortschaft bog ich dann falsch ab, da wir das Navi nicht programmiert hatten. Laut Kartendarstellung aber eine breite Straße, die Man weiterfahren könnte. Also denn – weiter voran. Nachdem wir uns durch eine schmale Gasse geschlängelt hatten links abbiegen und weiter. Eigentlich – denn diese Gasse wurde immer schmaler und war eher ein Fußweg. Mist – also doch wenden und zurück. Aber dafür musste Anja dann sogar aussteigen und mich einweisen. Gut, dass wir so ein kleines Fahrzeug haben. Nach nur wenigem Rangieren hatten wir die Fahrtrichtung geändert und waren alsbald wieder auf der Hauptstraße. Puh – das hatte uns neben den Temperaturen zusätzlich den Schweiß auf die Stirn getrieben.

Da wir ja noch eine Nacht verlängert hatten, gönnten wir uns am Campingplatz noch einmal alle Annehmlichkeiten. Die Wetterprognose verhieß weiterhin heiße Temperaturen, so dass wir beratschlagten, wie wir damit umgehen wollten. Alle natürlich in Abhängigkeit, ob wir bei Wien eine neue Heizung für die Büchse bekämen. Also erst einmal auf den Montag vertagen – denn am Sonntag konnten wir keine Infos mehr erwarten.

 

Retour nach Slowenien – Montag 17.07.2023

Nach einem guten Frühstück wagten wir den Versuch noch einmal bei der Werkstatt bezüglich der Heizung nachzufragen. Und wurden positiv überrascht. Wir sollten am darauf folgenden Montag, den 24.07. nahe Wien in der Werkstatt sein. Also beschlossen wir uns schon einmal auf den Weg zu machen. Es war schon morgens unerträglich heiß und sollte die folgenden Tage auch noch so bleiben. Um es dem H-und und uns dann so angenehm wie möglich zu machen, wollten wir nunmehr die kostenpflichtigen Mautstraßen Richtung Wien nehmen. So ging es dann recht flott aber eintönig voran. In Kroatien war die Maut streckenabhängig und wurde nach Lösen eines Tickets bis zur nächsten Bezahlstation berechnet. Wir verbrauchten hier nur 8,20 €. Gut, dass Anja die Maut für Slowenien elektronisch über das Handy buchen konnte, denn hier war es eine Pauschale die unabhängig von der Fahrstrecke war. Demzufolge gab es auch keine Tickethäuschen.

Als Nachtlager sahen wir uns in Slowenien hinter Ljubljana zunächst einen Campingplatz an. Dieser bot leider recht wenig Schatten. Aber in der Nähe fand Anja ein Hotel mit Klimaanlage. Der Heilige Gral – Klimaanlage!

Also rasch angerufen, ob noch ein Zimmer verfügbar wäre. Nach positiver Antwort sofort hin und erst einmal ein Lager aufschlagen. Klimaanlage an – Hundebett aufbauen und dann ein wenig ausruhen. Herrlich.

Als Abendessen wurde dann Brot, Wurst, jede Menge Chips und Schokolade von mir im nahe gelegenen Supermarkt besorgt. Ungesund, wie in einer Studentenbude aber lecker. Und den Hinweis auf das Abnehm-Vorhaben vergessen wir an dieser Stelle einfach…

 

Tag 24 und wieder in Österreich

Nach einer herrlich kühlen klimatisierten Nacht und einem – na wir nennen es mal – „landestypisch-einfachem-Frühstück“ ging es wieder auf die Autobahn. Leider konnten wir für Österreich das Pickerl nicht Online kaufen, da wir ja direkt weiter und nicht die 14 Tage Widerspruchsfrist abwarten wollten. So kam es ganz gut zu pass, dass wir noch eine Tankstelle neben der Autobahn aufsuchen und direkt noch ein Pickerl für 10 Tage kaufen konnten. Also noch recht günstig tanken und nachdem wir die korrekte Klebeposition diskutiert hatten, mit entsprechendem Mautaufkleber weiter.

Aufgrund der positiven Erfahrung mit der Klimaanlage versuchten wir nebenbei eine gute Unterkunft zu suchen. Leider gab es eigentliche keine kurzfristig mietbare Wohnung mit Klimaanlage. Also hieß es Alternativen ausloten. So stießen wir bei Leobersdorf nahe Wien auf eine Unterkunft in einem „Altbau“. Das versprach kühle Nächte. Die genaue Adresse erfährt man bei den einschlägigen Online Portalen erst nach der Buchung, aber die Bilder ließen vermuten, dass man das Anwesen auch so finden könnte. Da es eh Zeit für eine Pause war, fuhren wir in den besagten Ort und wollten uns, nachdem wir einen Parkplatz gefunden hatten, die Beine vertreten.

Und tatsächlich auf dem Weg durch den Ort fanden wir das Anwesen. Sah vielversprechend aus. Wir gönnten uns dann am Marktplatz erst einmal einen Eisbecher, einen Crepe und einen Kaffee. Huch schon wieder Süßkram? Aber die Kalorien hatten wir bei der Hitze sicherlich allein durch Rumsitzen im Auto „erarbeitet“ und ausgeschwitzt. Also bitte keinen Neid!

Eine Anfrage bei dem Anwesen wurde erstellt, denn es war nicht ganz klar, ob man bei der Innenstadtlage einen Parkplatz hätte. Wir beschlossen dann, auch aus preislichen Gründen die zweite Alternative – eine Ferienwohnung auf einem Bauernhof mit Pferden und Hühnern – zu besuchen.

Das bedeutete einmal quer durch Wien mit entsprechendem Innenstadtverkehr. Kein wirklicher Spaß.

Als wir dann nach kurzer Wartezeit, die wir mit einem Spaziergang mit Jule überbrückten die Wohnung ansehen durften, sprühte Anja obgleich der Aussicht auf die Pferdchen. Und ich war so genervt vom Autofahren, dass ich nicht noch einmal durch die Innenstadt wollte. Eine Verkettung unglücklicher Umstände, denn so mieteten wir die Wohnung an.

Nach stundenlangem Lüften ging es auch mit der Wärme. Wir duschten. Drehten die auf Hochtouren laufenden Heizkörper ab und begaben uns abends zur Ruhe. Jule fand es nachts eine tolle Idee umherzuwandern und hörbar hechelnd eine Gassi Runde einzufordern. Na gut. Anja trug den Hund die steile Treppe herunter und lief draußen herum. Das war dann offenbar so viel kühler, als die Ferienwohnung, so dass Anja beschloss mit dem H-und in der Büchse zu schlafen. Also rasch das Dach aufgeklappt und die beiden Mädels ausquartiert. Da das Auto komplett schief geparkt war, begab ich mich zurück in die Ferienwohnung, wo ich dann dank Querlüftung etwas frischere Luft hinein bekam. Dadurch waren dann Pferde und Hühner entsprechend lauter wahrnehmbar. Aber zusammen in der Büchse bei der Schräglage war irgendwie auch keine Option.

Kurzum. Nach einer eher bescheiden Nacht ohne wirklichen Schlaf oder Erholung brachen wir die Buchung ab und verließen die ländliche Idylle…

 

Ab ins Hotel

Wir nutzten dann den frühen Morgen für eine kurze Wanderung, auf der wir alle Alternativen diskutierten. Letztlich blieben wir bei „Klimaanlage ist Pflicht“ hängen. Das bedeutete Hotel. Nun bestand die Schwierigkeit darin eines zu finden, wo wir auch die Uschi unterbringen könnten, denn viele Hotels hatten Parkgaragen mit maximal 2,10 Meter Einfahrtshöhe. Eindeutig zu wenig für uns. Wir sind 2,50 Meter hoch.

So blieb am Ende ein außerhalb Wiens gelegenes B&B Hotel. Hier gab es neben der obligatorischen Tiefgarage noch Plätze direkt vor dem Hotel – ohne Höhenbeschränkung. Perfekt.

Also noch einmal durch den Wiener Verkehr mit den vielen Spuren, Abbiegern und Ampeln. Beim Hotel, dann zunächst Verunsicherung. Es war noch nicht alles am Gebäudekomplex fertig. Aber das Hotel war wohl vollständig nutzbar. Puh – Glück gehabt.

Direkt beim Eingang dann ein Online Check In Schalter. Keine Rezeption? Na gut. Wir mögen ja den neumodischen anonymen Kram. Rasch alle Daten auf dem Touchdisplay eingegeben und siehe da. Man bekam eine Zimmernummer und einen Türcode zugewiesen. Tolle Technik!

Später sahen wir dann, dass es im ersten Stock noch eine mit Menschen besetzte Rezeption gab. Aber na gut. Wir wollen ja auch an den Herausforderungen wachsen.

Das Zimmer war dann super modern und straight eingerichtet. Ganz unser Geschmack. Zudem eine sehr leise Klimaanlage – perfekt. Die Lage drum herum war eher mäßig, aber dank der schallisolierten Fenster konnte man auch von der direkten Autobahnabfahrt und dem Baumarkt nichts hören.

Nachmittags wagten wir es dann dank Klimaanlage den Hund alleine im Zimmer zu lassen. Anja brauchte noch Klamotten und unsere Kochgas-Vorräte waren geschrumpft. Da ein Decathlon und sogar ein Fritz Berger in naher Entfernung waren, beschlossen wir diese aufzusuchen. In einem riesigen Areal namens „Shopping Center Süd“ schaffte ich es dann zweimal mich so zu verfahren, dass wir aufgrund der Einbahnstraßenregelungen nicht zu den Geschäften schafften. Erst beim dritten Anlauf gelang es uns zum richtigen Parkplatz zu kommen. Was für ein Stress. Umso schöner, dass wir die notwendigsten Besorgungen erledigen konnten.

Als Abendessen wollten wir nicht schon wieder auf Chips und Schokolade zurückgreifen, so dass wir uns für die vermeintlich gesündere Alternative des goldenen M von McDonalds verließen. Schmeckt halt auch und war in nur wenigen Gehminuten erreichbar.

Da Jule sich in dem klimatisierten Zimmer sichtlich wohl fühlte wagten wir dann noch abends Tickets für eine Stadtführung in Wien zu besorgen. Dazu die passenden Scheine für den öffentlichen Nahverkehr. Puh. Was für ein Tag.

 

Stadtführung in Wien – Tag 26 (20.07.2023)

Nach einem wirklich guten Frühstück ging es für uns heute nach Wien. Jule ließen wir nach der Mittagsrunde in dem klimatisierten Zimmer. Mit entsprechendem „Bitte nicht stören“ Schild natürlich.

Wir begaben uns auf die 20 minütige Wanderung in brüllender Hitze und bei starkem Wind bis zur S-Bahn Station. Der Wind wehte uns mehrfach die Kopfbedeckungen weg – aber was tut man nicht alles gegen Sonnenbrand.

In der S-Bahn konnte Anja noch einer „Eingeborenen“ ein Gespräch aufzwingen und erhielt so noch einige Tipps zu Wien und zu interessanten Locations. Leider hatten wir aber ja die Zeit im Nacken, da der Hund im Zimmer ausharren musste, bis wir zurück waren. Und die gebuchte Stadtführung sollte 2 bis 2,5 Stunden dauern. Dazu jeweils ca. eine Stunde S-Bahn und Fußweg hin und zurück. Eine Geduldsprobe für das arme Tier.

Wir kamen dann bei der Wiener Oper an und nachdem alle anderen angemeldeten Teilnehmer vor Ort waren, ging die Führung los. Wirklich interessant, was uns alles erzählt wurde. Dazu die beeindruckende Architektur und Geschichte der Stadt.

Wow. In der Fülle hat uns das wirklich erschlagen und so waren wir nach über 2,5 Stunden froh, dass die Tour beendet war. Nun hätten wir gerne mehr Zeit gehabt das bunte Treiben in der Stadt, einige Sehenswürdigkeiten oder nur die Natur am Donauufer zu bestaunen. So blieb es bei einem kurzen Eis für Anja (war ein Tipp der Eingeborenen) und einem Gehetze zur S-Bahn.

Zurück am Hotel wartete Jule sichtlich ausgeruht auf uns. Also rasch eine Runde laufen und dabei wie zufällig an einem Restaurant halt machen. Lecker Abendessen war angesagt. Für Anja gab es einen Steinpilzburger mit Süßkartoffel Pommes und für mich Rippchen aus dem Smoker mit Kartoffel Wedges. Und einheimischem Bier. Sehr lecker!

So ging ein wirklich gelungener aber auch stressiger Tag zu Ende. Gerne hätten wir sehr viel mehr Zeit für Wien, die Kaffeehäuser, die Bauwerke, die Gärten und dem Nightlife gehabt. Aber das machen wir dann mal ohne Hund.

 

Myrafälle und Stellplatz am Naturpark

Nachdem wir ja nun im Hotel dank Klimaanlage einen kühlen Kopf bewahrt hatten, wollten wir noch ein wenig das Umland von Wien erkunden. Also ging es zunächst zu den Myrafällen nach Muggendorf. Dank noch gültiger Vignette konnten wir das erste Stück rasch über die Autobahn fahren. Dann noch einige kurvige Landstraßen und schon hatten wir einen schönen Parkplatz.

Wir fragten die Kassiererin im Ticketshop noch rasch nach der Beschaffenheit der Wege, denn Jule kann ja nicht mehr so toll die Treppen laufen….

Aber Sie machte uns Hoffnung, dass wir nur wenige Passagen hätten, wo wir den Hund tragen müssten. So ließen wir uns darauf ein und lösten die Tickets. Die Myrafälle waren eher dürftig plätschernde Gefällestrecken, als wahre Wasserfälle. Aber es war trotzdem schön anzusehen und sehr angenehm zu laufen. Jule musste wirklich nur wenig getragen werden und fand es auch einigermaßen spannend. Das erkennt man immer, wenn sie apathisch hinter einem her trottet. Dann ist der Weg nicht spannend genug oder die Hitze zu groß. Hier passte eigentlich beides. Abwechslungsreiche Wege, dazwischen sogar leichter Nieselregen und aushaltbare Temperaturen um die 22 Grad.

Nach der Wanderung begaben wir uns zum Nachtlager am Naturpark Hohe Wand. Die Anreise war seeeehr spannend und für uns eher belustigend, denn der Reisebus vor uns quälte sich ebenfalls die enge mit Serpentinen gespickte Strecke hinauf. Felsüberhänge und Gegenverkehr erschwerten dem langen Reisebus dann zusätzlich das Vorankommen. So gelang es uns aber mit mäßiger Geschwindigkeit hinterher zu fahren, ohne, dass wir als Hindernis angesehen wurden. Ich hoffe Jule hat das wohlwollend zur Kenntnis genommen. Nachdem der Bus abgebogen war ging es dann rasch zum Stellplatz. Und dort die erste Erkenntnis – wir konnten nicht einmal nachschauen aus welcher Richtung der Wind kommen sollte, denn es gab absolut keinen Internetempfang. Eine kurze SMS wurde, nachdem man minutenlang mit ausgestrecktem Arm auf freier Fläche Stand verschickt – aber mehr ging nicht. Also Windrichtung mittels geworfenem Grashalm ermittelt und hingestellt. Geht ja auch. Leider konnten wir so aber auch nicht ermitteln, dass über Nacht ein heftiges Gewitter mit Sturmböen herannahte, welches zumindest mich in Sorge um unsere Zeltbahnen wenig schlafen ließ.

Aber bevor das Unwetter kam, nutzten wir den in der Stellplatzgebühr enthaltenen Eintritt noch für einen Besuch des Wildparks. Da die Wege überwiegend geschottert waren hatte unsere Hundeoma nicht wirklich Lust dazu, so dass wir eher langsam vorankamen. Aber naja. Sie ist halt auch schon Rentnerin.

 

Wanderung Hohe Wand

Nach einer von Gewitter und Sturmböen geprägten Nacht, in der ich mir doch einige Sorgen um die Büchse machte, überraschte uns der morgendliche Blick aus den Fenster mit ruhigem Wetter und aufkommendem Sonnenschein.

Also beschlossen wir noch eine Wanderung zu dem Skywalk zu machen. Von dort sollte man einen freien Blick auf die Hohe Wand und natürlich das zu Füßen liegende Tal haben. Dank der noch kühlen Temperaturen kam der Hund erstaunlich gut gelaunt und lauffreudig mit. So kamen wir dann auch noch vor unserer gestrigen Eincheckzeit am Naturpark am entsprechenden Drehkreuz an. Ich war positiver Hoffnung, dass das Ticket tatsächlich genau 24 Stunden laufen würde, denn dann hätten wir noch Einlass. Und ein kurzes Halten unter den Barcode Leser gab mir Recht. Wir durften passieren. Knapp eine halbe Stunde vor Ablauf der auf dem Ticket eingedruckten Uhrzeit. Glück gehabt.

Wir genossen abwechselnd den tollen Ausblick, damit Jule nicht auf den offenen Gitterrostplatten am Abgrund stehen musste. Danach ging es auf einem anderen Weg Retoure zum Parkplatz. Denn wir mögen es ja lieber Rundwege zu laufen, um möglichst verschiedene Eindrücke der Landschaft und Natur zu erhalten.

Nachdem wir dann doch etwas erschöpft an der Büchse ankamen machten wir uns auf den Weg zu einem Campingplatz. Wir wollten noch rasch Wäsche waschen und duschen und gaben daher der Infrastruktur eines Campingplatzes den Vorzug.

Wir kamen dann noch so zeitig dort an, dass wir direkt die Wäsche erledigten und die Folgetage planten.

 

Putztag und Schloss Laxenburg

Nach einer eher kühlen Nacht, in der wir fast schon eine Heizung gebraucht hätten (die ja hoffentlich am Montag getauscht wird), ging es erst einmal morgens auf eine große Gassirunde zum Bäcker im Ort. Denn Brötchen am Sonntag sind schon was Feines!

Danach war Großputz angesagt. Denn man will ja nicht, dass die beim Einbau der Heizung schlecht von einem denken. Also wirklich mal wieder alles aus der Kühlbox und durchgewischt. Dann natürlich den Bodenbelag raus und alles fegen und danach mit dem Staubsauger bearbeiten.

Als wir dann endlich mit dem Ergebnis zufrieden waren, wollten wir uns noch ein wenig kulturell fortbilden und das Ganze mit Natur verbinden. Also ab zum Schloss Laxenburg.

Die Parkanlagen kann man für eine geringe Gebühr betreten und dort herrlich lange lustwandeln. Wir entscheiden uns für die Sissi-Runde und ließen uns wirklich viel Zeit und machten entsprechend viele Pausen, damit Jule alles gut übersteht.

So bummelten wir wirklich gemächlich durch die schöne Parkanlage und schafften es sogar über 4 Stunden hier zu verbringen.

Damit wir am Montag nicht zu weit zur Werkstatt fahren mussten, hatten wir 2 nahe liegende Stellplätze herausgesucht. Der Erste war gar nicht unser Fall, denn er lag direkt neben der gut befahrenen Bahnstrecke. Da hätten wir wohl trotz Gehörschutz kein Auge zu getan. Danach ging es dann zum nächsten Stellplatz, den wir kurz von außen besichtigten und die Lage für akzeptabel erachteten. Nächster Anlaufpunkt war dann die Werkstatt, damit wir schon einmal sehen konnten, wo wir hin müssten, denn es war etwas verwinkelt in einem Industriekomplex gelegen.

Nachdem klar war, wo wir hin mussten, dann zurück zum auserkorenen Stellplatz. Aufgrund einer Baustelle mussten wir eine kleine Umleitung fahren. Und dank unseres Navis und eines sehr schräg gestellten Umleitungsschildes, sowie direkt vor mir abbiegender Fahrzeuge fuhr ich tatsächlich falsch. Landete in einer Einbahnstraße und musste noch einmal die Umleitung fahren. Diesmal wollten wir schlauer sein und schauten auf die Kartendarstellung vom Navi. So sollte es klappen – doch weit gefehlt. Nun standen wir in einer Sackgasse. Blöd nur, dass es keinen Wendehammer und keine Einfahrten gab, so dass das Wenden etwas länger dauerte. Man bin ich dankbar für die Kameras und Einparkpiepser. Im dritten Anlauf waren wir dann endlich auf der richtigen Umleitung und kamen wenig später auf dem riesigen Stellplatz an.

Gut beschildert und nett parzelliert mit nahe gelegener Anbindung zum Wiener ÖPNV. Eigentlich perfekt für eine Stadtbesichtigung – aber die hatten wir ja schon. Und es war wirklich viel ruhiger, als wir bei der innerstädtischen Lage gedacht hätten.

Dank Getränkeautomat am Platz konnte ich auch noch das ein oder andere kühle Bier genießen – beziehungsweise die Nervosität, ob morgen alles klappen würde, herunterspülen.

 

Die neue Heizung

Heute war der große Tag die neue Heizung sollte eingebaut werden. Wir fuhren also überpünktlich zur Werkstatt. Dort trafen wir auf gut gelaunte und echt hilfsbereite Mitarbeiter. Zunächst die gute Nachricht. Sowohl die Heizung, als auch die von uns über die Werkstatt bestellten Halterungen für die Airlineschienen zum Anheben der Kabine waren vor Ort. Nun noch rasch den Mitarbeitern erläutern, wo man die Kabine anheben könnte und was alles an Befestigungen und Verbindungen zu lösen wäre. Danach wurde die Uschi dann die Halle gefahren. Wir räumten rasch alle beweglichen Teile aus, um das Gewicht zu reduzieren. Wir durften alle Kisten, Futtersäcke und Dosen von Jule in der Halle unterstellen. Dann mussten wir die Halle verlassen und sollten uns bis zum Anruf der Fertigstellung die Zeit vertreiben. Gut gesagt……

Wir suchten zunächst einen nahe gelegen Bäcker auf und gönnten uns im Freien unter einer Beschattung ein zweites Frühstück. Ganz langsam natürlich. Nachdem wir die ersten drei Stunden überbrückt hatten, gingen wir uns noch die Beine vertreten. Da es wieder sehr warm war, wollten wir in einen nahe gelegenen Park. Leider durften dort Hunde nicht hinein. Also noch ein Stück weiter und dann ausgiebig Pause im Schatten machen. Als uns auch dort die Warterei auf die Nerven ging, schlenderten wir zurück zum Bäcker, dessen innen gelegener Sitzbereich zumindest leicht klimatisiert war. Also nochmals Getränke konsumiert und wieder rumgegammelt. So langsam bekamen wir den unschönen Gedanken, dass eventuell etwas passiert wäre, oder die Werkstatt vielleicht heute nicht mehr fertig würde. Da mein Ladekabel für die Powerbank defekt war, hatte ich einen sehr guten Grund einmal zum Auto zu laufen und ein anderes Kabel zu holen. Natürlich mit dem Hintergedanken mal zu schauen, wie weit sie wären. Gesagt getan. Ich holte das Kabel und fragte mal kurz nach dem Sachstand. Die neue Heizung war schon eingebaut. Meine Schlussfolgerung – dann dauert es wohl höchstens noch eine weitere Stunde, bis es fertig ist.

Guten Mutes ging ich also zurück zum Bäcker, konnte mein Handy laden und wir warteten. Eine Stunde – naja von mir verschätzt. Eine weitere halbe Stunde. Ich hatte mir den Hintern langsam platt gesessen und musste mich bewegen. Also kurze Schlenderei durch die nahe gelegen Discount Läden und Drogerien. Einfach nur so – um Zeit tot zu schlagen.

Als es 16 Uhr durch war, schlug ich vor mal zur Werkstatt überzusiedeln, um dort im Schatten zu warten. Denn eventuell hatten die ja die Telefonnummern falsch notiert. Und auf dem Weg bemerkte Anja dann verpasste Anrufe der Werkstatt. Ihr Handy hatte nur nicht geklingelt – komisch. Aber egal. Jetzt überwog die Freude, dass die Warterei von 8 Stunden endlich vorbei war. Wir regelten rasch den Papierkram, luden alles wieder ein und konnten dann dank noch immer gültiger Vignette über die Autobahnen Richtung Süden entschwinden.

Unser Nachtlager schlugen wir dann bei einem örtlichen Heurigen auf, der neben dem Stellplatz natürlich auch leckeres Essen anbot. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen.

 

Wieder nach Slowenien

In der Nacht gab es schon erste Regenschauer. Morgens kamen dann richtig schwere Gewitter. Wir schafften es noch rechtzeitig unser Dach zu zu klappen, bevor uns auch starker Regen, Sturmböen und Gewitter erreichten. So fuhren wir erst einmal in die nächst größeren Orte in Österreich auf der Suche nach einem Elektronikmarkt, da wir unsere Ausrüstung vervollständigen beziehungsweise austauschen wollten. Also schön sachte einmal quer durch das Gebiet, wo die Gewitter offenbar schon gewütet hatten. Jede Menge überflutete Straßen, kleine Bäche, die zu Flüssen wurden und Äste auf der Fahrbahn. Aber zum Glück keine Bäume. Nach einiger Kurverei hatten wir dann unsere Ziele erreicht und konnten sogar noch einkaufen gehen. Trotzdem wurde ich auf den 5 Metern vom Supermarkt zum Auto schon pitschnass. Der Regen wollte nicht so recht enden.

Wir begaben uns weiter auf unsere Route in den Süden und als der Regen endlich aufhörte machten wir ein Päuschen. Aber auch hier noch viele Unwetterschäden, die einen Spaziergang eher schwierig machten und mit nassen Füßen enden ließ.

Nach einem belebenden Kaffee ging es dann weiter Richtung Slowenien. Dabei wurden wir noch von diversen Umleitungen ausgebremst. Doch letztlich landeten wir wie gewünscht in der Nähe von Ptuj am Stellplatz, wo wir noch den letzten Platz ergatterten. Im Laufe des Abends kamen dann immer mehr Fahrzeuge auf den Platz und fuhren durch die Schrankenanlage, obwohl der Platz offenkundig belegt war. So wurden dann aus 7 offiziellen Plätzen rasch 15 Plätze mit Kuschelfaktor.

Für die Nacht war wieder Regen angesagt. Naja, die werden schon wissen, wie sie von der unbefestigten Wiese kommen.

 

Stadtbesichtigung Ptuj

Wir hatten eine wider Erwarten recht ruhige Nacht. Der angekündigte Regen war entsprechend stark und laut, so dass sich keiner mehr draußen aufhielt.

Am nächsten morgen hörten wir dann schon die durchdrehenden Räder eines Wohnmobils. Da wir noch nicht beim Frühstück waren, verschoben wir dieses ein wenig und zogen die Weißware erst einmal auf sicheren Asphalt. Eine gute Tat am Tag…..erledigt!

Nach dem Frühstück gingen wir dann auf Stadtbesichtigung nach Ptuj. Die meisten anderen Wohnmobile und Kastenwagen konnten den Platz problemlos verlassen, so dass wir auch keinen weiteren Rettungseinsatz einplanen mussten.

Die erhoffte Abkühlung nach dem Regen hatte nicht so ganz stattgefunden, so dass wir bei recht warmen Wetter los spazierten. Dank Vermeidung von Schotterwegen kam Jule trotzdem recht gut mit. Nachdem wir in Ptuj die schöne Altstadt besichtigt hatten, gönnten wir uns noch eine Pause in einem total niedlichen Vintage Hinterhof. Es nannte sich Musik-Kaffee und bot tolle Schattenplätze und jede Menge zusammengewürfelter aber stimmiger Möbel und Accessoires zu bewundern. Dazu ruhige leise Musik. Herrlich. Da schmeckte das Radler gleich doppelt so gut. Anja konnte natürlich nicht widerstehen und probierte zum Kaffee den Nusskuchen. Ich blieb dann lieber bei einem überbackenen Toast. Alles sehr lecker und eine erholsame Pause vor dem Rückweg, der so gut wie keinen Schatten bot.

So kamen wir dann recht ermattet wieder am Stellplatz an. Da wir eh noch eine Nacht bleiben wollten, machte ich mich abends noch einmal zu Fuß auf den Weg zum Einkaufen. Danach war gemütliches Bestaunen, wie viele Wohnmobile wohl heute kommen würden angesagt.

Am Ende waren dann wieder 15 Mobile und mehrere Zelte auf dem Platz, der für 7 Mobile ausgelegt ist, vorhanden. Na da müssen wir unsere deutsche Mentalität überdenken. Denn wir wären vermutlich weitergefahren, wenn wir einen belegten Platz vorgefunden hätten. Naja wir üben das mal.

 

Endlich mal ein kostenfreier Stellplatz

Nachdem wir ja nun zwei Tage am selben Ort waren, durfte es auch gerne weiter gehen. Als nächstes Etappenziel war ein kostenfreier Stellplatz in Sentjur auserkoren. Eigentlich wollten wir noch einen ca. 30 Autominuten entfernten Wasserfall besichtigen. Aber da Jule nach der kurvigen Fahrt schon etwas unleidlich war, steuerten wir direkt den Platz an.

Hier gab es für 4 Fahrzeuge entsprechend markierte Parzellen und zusätzlich eine komplette Ver- und Entsorgung. Und das kostenfrei. Besser geht es wirklich nicht. Und trotz unserer Befürchtungen, dass am Ende 10 Fahrzeuge hier wären, blieben wir alleine. Top! Das haben wir richtig genossen.

 

Bierbrunnen – Tag 34 (28.07.2023)

Für heute hatte Anja etwas tolles herausgesucht. Eine Bierverkostung. Natürlich nicht für sie, da sie den Geschmack vom Bier immer noch nicht mag – aber halt für mich. Hab ich nicht eine liebevolle Ehefrau?

Dafür mussten wir zunächst in den Ort Zalec fahren. Dort schauten wir uns erst einmal den kostenfreien Stellplatz am Großraumparkplatz an. Von dort gingen wir schon einmal zu den Bierbrunnen. Es handelt sich um automatische Zapfsäulen, wo 6 verschiedene lokale Biersorten verköstigt werden können. Aber, da es noch recht früh war verschoben wir die Probe. Stattdessen hatte Anja noch einen nahe gelegenen anderen Stellplatz herausgesucht, der einen höheren Wohlfühlfaktor versprach. Also parkte ich kurz um, während Anja den Weg mit Jule zu Fuß absolvierte.

Irgendwie ging es dem Hund aber schlecht und sie verweigerte jegliche Nahrung. Dazu wieder die lauten Magen-Darm-Geräusche. Unsere Erklärung war dann, dass sie am Vortage eventuell den Spiel-Futterball nicht vertragen hatte, da dieser eventuell noch Reste des früheren Futters aufwies. Das ist ihrer Allergie natürlich nicht zuträglich. Wir haben den Ball dann vorsorglich entsorgt. Und Jule ging es dank „Grasfressen“ und Mini Spaziergängen recht rasch besser.

Gegen 15:30 gingen wir dann zusammen zurück zum Bierbrunnen. Dort konnte ich einen Bierkrug mit Chip erwerben. Dieser berechtigte mich dazu 10 mal je 100 ml Bier zu zapfen. Dazu stellte man einfach sein Glas unter die 6 verschiedenen Zapfsäulen und wurde dann automatisch bedient. Tolle Technik!

Natürlich gab es auch eine Station, wo man sein Glas spülen konnte, so dass man immer einen unverfälschten Geschmack der Biere hatte. So hielten wir uns recht lange dort auf und ich konnte die vielfältigen Geschmäcker probieren. Mal ein dunkles Bier, dann ein helles mit Kardamom und Koriander. Dann wieder ein grünes Bier mit Hanf. Also wirklich etwas für jeden Geschmack dabei. Gefiel mir sehr gut.

Anja und Jule nutzen die Zeit zum Ausruhen. Zurück am Stellplatz musste ich die Verkostung natürlich noch einmal mit einem „Supermarktbier“ fortsetzen. Und tatsächlich die am Bierbrunnen angebotenen Getränke waren zumeist wesentlich besser. Jule war nebenbei auch komplett genesen und fraß mit gesundem Appetit. Alle gut genährt und getränkt – was will man mehr?

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