05.07.2023 Mittwoch – Bled
Wir fuhren nun also etwas bedrückt weiter. Zunächst bis nach Bled in Slowenien. Der Grenzübertritt war übrigens kein Problem. Es war niemand im Grenzhäuschen und alle fuhren einfach durch. Dem schlossen wir uns entsprechend an.
In Bled machten wir erst einmal einen Spaziergang zum See und vertraten uns die Beine. An einem Softeis Stand konnten wir dann auch nicht vorbei, ohne etwas zu kaufen. Da war doch was? Abnehmen – dann halt später!
Hinsichtlich der Heizungsproblematik beschlossen wir zunächst diverse Kabinenhersteller im österreichischen Raum anzuschreiben. Hier war uns das Abnehmen der Kabine doch sehr wichtig durch Fachleute vornehmen zu lassen. Denn der Hersteller meinte, dass improvisierte Lösungen eventuell zum Kippen und Herunterfallen führen würden. Deshalb hätte er ja auch eine spezielle Vorrichtung angefertigt. Diese hatten wir natürlich nicht. Also lieber mit Profis arbeiten. Mal sehen, ob jemand auf die E-Mail antwortet.
Für die Nacht suchten wir einen Platz am Fluss auf. Tinaraft bot neben Raftingtouren auch einen recht komfortablen Stellplatz am Fluss an. Zwar auch wieder recht teuer für unseren Geschmack. Aber die Alternativen waren nicht günstiger. In der Nacht wurde ich dann leider von den Signalen der Bahn geweckt, die laut tutend Ihre Ankunft signalisierte. Ich denke es war Güterverkehr, aber der war nicht minder leise. Das Fahren der Bahn hatte man nicht gehört – aber natürlich die Tröte. Und dann wurde morgens recht früh auch noch auf der Müllumschlaganlage gearbeitet. Auch nicht wirklich leise. Also keine zweite Nacht auf diesem Platz.
Vintgar Schlucht
Stattdessen fuhren wir zur Vintgar Schlucht. Da wir ja früh dran waren, fanden wir gleich in der Nähe des Einganges einen Parkplatz. Natürlich kostenpflichtig (10 €). Anja löste rasch über ein Online Buchungsportal unsere Tickets, und schon konnten wir die wunderschöne Schlucht bewandern und bewundern.
Die Wege waren für Jule sehr gut zu laufen. Wenig Treppen, an denen sie getragen werde musste. Super! Der Rückweg führte dann entlang von Wald und später am Höhenzug neben Feldern mit weiter Aussicht. Hat uns wirklich sehr gut gefallen und war die Parkgebühren und den Eintritt wert.
Über wirklich enge Serpentinenstraßen fuhren wir dann zunächst bis Skofja Loka. Der örtliche Stellplatz und die vermeintliche Alternative sagten uns jedoch nicht zu, so dass wir letztlich auf dem Campingplatz Smlednik eincheckten. Hier kam dann direkt unser neu in Österreich erworbenes Thermacell Gerät zur Insektenabwehr zum Einsatz. Ein wieder aufladbares Gerät, welches eine Flüssigkeit verdunstet und somit angeblich eine 29 qm „Schutzzone“ bewirkt. Dies müssen wir erst noch weiter testen, denn Mückenstiche haben wir beide davon getragen. Man ist ja auch mal mit dem Hund Gassi oder beim Abwaschplatz – und somit nicht mehr in dem Mückenfreien Raum. Pech gehabt.
Aber wo es Pech gibt, gibt es auch Glück. Es hatte sich jemand bezüglich des Absetzens der Kabine und zum Einbau der neuen Heizung gemeldet. Am nächsten morgen klärten wir telefonisch erste Details. Nun musste erst einmal die Verfügbarkeit der Teile und Terminfindung vorgenommen werden. Das folgt dann nach dem Wochenende.
Ljubljana
Für uns ging es an diesem Freitag dann in die Hauptstadt nach Ljubljana. Rasch am Bahnhof geparkt und dann ging es zu einem tollen Stadtspaziergang. Anja lotste uns per virtuellem Rundgang auf dem Handy zu den vielen sehenswerten Gebäuden und Brücken. Eine schöne pulsierende Stadt mit beeindruckender Architektur.
Bei Dragon Street Food sahen wir dann ein Schild mit etwas essbarem, das wir Baumkuchen aussah. Nach näherer Lektüre war es dann eine wirklich große Zimt Waffel, die von innen mit Nutella bestrichen und mit Eis gefüllt war. On Top etwas Deko und die Schlemmerei konnte losgehen. Es gab natürlich auch andere Sorten aber uns machte die Leckere Präsentation so sehr an- Sch… auf Abnehmen. Man muss sich im Urlaub auch mal was gönnen. Immerhin haben wir uns ein Teil geteilt! Also nur halb so viele Kalorien für jeden.
Nach dem Stadtrundgang waren wir dank der Hitze alle etwas erschöpft. Also nur noch den nächsten Stellplatz herausgesucht und dann entspannen. Durch diverse kleine Orte und noch kleinere kurvige Straßen arbeiteten wir uns bis nach Ziri vor. Hier gab es doch tatsächlich einen kostenfreien Stellplatz. Die eigentliche Fläche war abgesperrt und Ver- und Entsorgung waren neu, aber offenbar nicht in Betrieb. Aber was solls. Es gab ein großes Areal zum Parken und eine toll angelegte Badestelle am Fluss. Diese habe ich dann Abends nachdem ich sogar etwas Sport gemacht hatte zur Abkühlung auch genutzt. Sehr zur Bewunderung von Einheimischen, die lediglich ihre Füße hinein baumeln ließen. Denn das Flusswasser war wirklich kalt.
Partisanenlazarett
Heute besuchten wir in aller Frühe das Partisanenlazarett bei Cerkno. Frühes Kommen hilft gegen die Hitze und gegen die Menschenmassen ganz gut. Wir waren dann am Parkplatz zunächst auch das einzige Auto. Wir liefen dann den Pfad hinauf, bis wir am Tickethäuschen unseren Obulus entrichteten und in die beeindruckende und beklemmende Stimmung des Ortes eintauchen konnten. Wirklich erstaunlich unter welchen Bedingungen Verletzte versorgt und gerettet wurden. Das nötigte uns doch gehörigen Respekt ab.
Schon in der Anlage wurde es langsam belebter, so dass wir auch nicht erstaunt waren, dass zurück am Parkplatz keine Lücke mehr frei war. War also eine gute Entscheidung früh hier zu sein.
Der Hund machte mittlerweile einen recht schlappen Eindruck, so dass wir mal einen Ruhetag einlegen wollten. Möglichst ein Platz mit Waschmaschine, denn diese war mal nötig. So fuhren wir dann nach Tolmin zum Camp Siber. Hier gab es keinerlei Parzellierung. Jeder suchte einfach etwas, wo er bleiben wollte. Wohnwagen und Wohnmobile, Fahrrad- und Motorradreisende mit Zelten und alle Arten dazwischen. Wir fanden dann schließlich unterhalb der Sanitäranlage nahe am Fluss ein ruhiges Fleckchen für uns. Und konnten sogar direkt Wäsche waschen. Dann war Ausruhen angesagt.
Tolmin Klamm
Der Sonntag begann mit einem ruhigen Frühstück. Danach ging ich zu Fuß zur Tolmin Klamm. Diese war offenbar sehr schlecht für den Hund geeignet und wies viele Treppen auf. Somit blieb Anja beim Hund am Platz und ich konnte in meinem Tempo zur Schlucht. Ich löste rasch ein Ticket und konnte dann die Schönheit der Natur bewundern.
Immer wieder sehenswert, wie die Kraft des Wassers das Gelände formt. Dazu die tolle türkise Farbe des Flusses. Wirklich schön. Nach diversen anstrengenden Treppen, die wirklich nichts für den Hund wären, gelangte ich zum Rückweg. Diesmal machte ich einen kleinen Umweg und lief dann durch Tolmin zurück zum Campingplatz. Mittlerweile war es richtig heiß geworden. Zirka 32 Grad – im Schatten. Puh….Also den Rest des Tages wirklich ausruhen. Es sollte ja nicht nur für den Hund ein Ruhetag sein.
Tag 16 (10.07.2023) Soca Tal
Nachdem wir nun zwei Nächte auf diesem Platz verbracht hatten ging es mal wieder weiter. Nächstes Ziel war die Ortschaft Kobarid, damit wir von dort das Soca Tal und die erreichbaren Naturschauspiele zu besichtigen. So war es dann nur eine recht kurze Autofahrt über gut ausgebaute Landstraßen. Da wir so früh dran waren blieben die Temperaturen noch erträglich, so dass wir zunächst in der Ortschaft parkten und dann eine von Anja herausgesuchte kleine Wanderung absolvierten.
Über die Napoleon Brücke ging ans andere Ufer der Soca, dann an einem Campingplatz vorbei und zunächst Richtung Wasserfall, den wir jedoch später noch besichtigen wollten. So war uns wieder einmal eine sehenswerte Hängebrücke vergönnt, die über das türkise klare Wasser des Flusses führte. Am anderen Ufer ging es dann etwas steiler und über ein paar Treppen hinauf zu einer Nebenstraße.
Von hier wollten wir dann durch den Wald zurück Richtung Ortschaft, doch leider bremste ein Verbotsschild mit Flatterband unser Vorhaben. So gingen wir alternativ an der Straße entlang und konnten noch den zweiten ansässigen Campingplatz nebenbei begutachten.
Nach einem kleinen Stück an der Straße durften wir dann in den Wald abbiegen, wo wir uns bergan bis zum italienischen Beinhaus auf dem Hügel vorarbeiteten. Immer schön langsam und gemächlich, denn die Luft war schon wieder sehr drückend.
Zurück im Ort ging es dann rasch zum Einkaufen und danach zu dem ersten Campingplatz kurz hinter der Napoleon Brücke. Das Camp Koren. Hier checkten wir direkt wieder für zwei Nächte ein, da wir noch Touren in der Gegend laufen wollten und das Wetter entsprechend heiß angesagt war, dass wir diese dem Hund und uns nicht am Stück zumuten wollten.
Den Rest des Tages versuchten wir einfach nur Schatten zu finden und die für uns drückende Hitze zu überstehen. Abends gönnten wir uns dann noch ein Essen am Restaurant des Campingplatzes.
Tag 17 Kozjak Wasserfall
In der Nacht waren die Temperaturen derart gesunken, dass wir recht früh morgens unsere geplante weitere Tour starteten. Vom Platz aus ging es für uns an der Soca entlang bis zum Kozjak Wasserfall. Gut begehbare Wege im Schatten brachten uns recht gut voran, obwohl Jule die breiten Schotterwege gar nicht mochte. Beim Wasserfall hingegen, wo sie durch ein Flussbett springen und diverse Felsformationen umgehen und überspringen musste, war sie putzmunter und agil. Da kamen wir fast nicht hinterher.
Nachdem wir den tosenden Wasserfall gebührend gewürdigt und bewundert hatten ging es auf den Rückweg. Auf dem Schotter war wieder mal jegliche Agilität aus dem Hund gewichen. Da wir aber nun wussten, dass nur pure Lustlosigkeit war, nahmen wir einen schmalen Pfad, der uns über einen Hügel zurück bringen sollte. Bedeutete also zunächst ein wenig bergan auf schmalen Pfaden. Und siehe da – der Hund konnte seine Pfötchen ja doch benutzen. Auf Hälfte des Weges bis zum Gipfel wurde der Weg dann aber langsam recht überwuchert und die schwüle Hitze kam auch hier im bewaldeten Gebiet an. Nun wurde es etwas beschwerlicher, bis wir den ersehnten Abstieg antraten. Zurück am Campingplatz waren wir dann alle froh Pause machen zu können.
Da andere Gäste auf dem unparzellierten Bereich abgereist waren, gelang es uns einen der schöneren Schattenplätze zu ergattern. Also kurz umparken und dann wieder ausruhen. Neben uns kam dann noch ein kleiner Expeditions Lkw zum stehen. Das reisende Paar war gerade zusammen mit dem Sohn fast ein ganzes Jahr unterwegs gewesen. Dabei hatten Sie Marokko, Südeuropa und auch den Balkan bis Griechenland bereist. Da fand sich dann auch abends noch so einiger interessanter Gesprächsstoff. In der Nacht wurden wir dann von den wirklich stundenlangen schweren Gewittern um den Schlaf gebracht. Für die Vegetation war dies aber sicherlich ein Segen.
Tag 18 eine leckere Weinprobe
Morgens war es noch angenehm kühl nach den Gewittern der letzten Nacht. Doch schon um 09:00 Uhr morgens kletterten die Temperaturen nahe der 30 Grad Marke und wieder hatte uns die schwüle Luft im Griff. Wir fuhren also weiter und waren dankbar für die Klimaanlage im Auto.
Zunächst ging es über normale Landstraßen und dann über abenteuerlich enge Nebenwege voran. Wir folgten einer empfohlen Verbindungsetappe aus einem Offroad Reiseführer. Auch wenn diese noch vor Allem asphaltierte Straßen vorsah, waren uns doch einige schöne Ausblicke beschert.
Zwischenzeitlich hatte Anja einen Stellplatz an einem Weingut herausgesucht, an dem wir die Nacht verbringen wollten. Also ab in den Ort Sempas zum Weingut Lepa Vida. Hier fanden wir einen tollen Stellplatz. Kaum nachdem wir aufgebaut hatten kam die Hausherrin und hat uns sehr herzlich begrüßt uns alles erläutert und gefragt, ob wir noch an der angebotenen Wein Verkostung teilnehmen wollten. Weine probieren und dazu leckere Kleinigkeiten lokaler Spezialitäten essen?
Da mussten wir nicht zweimal nachdenken. Denn fahren musste ja auch keiner mehr. Und so bekamen wir zum Preis von nur 25 € pro Person 7 tolle Weine der Winzerei präsentiert und durften uns zudem noch durch viele kleine Köstlichkeiten futtern. Perfekt! Und trotz unserer beengten Platzverhältnisse haben wir noch vier verschieden Flaschen erworben. Mal sehen, wie lange die bei uns „halten“.
Tag 19 Höhlen von Postojna
In der Nacht wurden wir um Mitternacht zunächst noch durch ein anreisendes Wohnmobil geweckt. Da wir aufgrund der drückenden feuchten Hitze aber eh nicht im Tiefschlaf waren, konnten wir das gut ertragen. Schlimmer waren dann die um 03:00 Uhr nachts einsetzenden schweren Gewitter mit Starkregen. Da mussten wir sämtliche Öffnungen verschließen, was einer Abkühlung beziehungsweise Verbesserung der Luftqualität nicht gerade zuträglich war. Sobald es möglich war öffneten wir wieder alle möglichen Fenster und waren enttäuscht, wie wenig die Luft abgekühlt war. Immer noch über 23 Grad gegen 04:00 Uhr in der Früh. Kein wunder, dass wir uns zum Aufstehen fühlten, als wären wir „sous-vide“ gegart worden. Naja, dass ist halt auch der Reisezeit geschuldet.
Nachdem wieder alles pistenfest abfahrbereit war, ging es auf den ersten Offroad Track. Zunächst kleine Teersträßchen bergan und später nach einem Zwischenstopp auf einer Hochebene über geschotterte Forstwege weiter. Technisch nicht anspruchsvoll aber trotzdem nicht uninteressant. Da Jule die Fahrerei aber gar nicht recht mochte, beschlossen wir etwas abzukürzen und fuhren dann zu den Höhlen von Postojna.
Anja wollte diese unbedingt sehen, so dass wir mitten in einem Gewitter den Stellplatz aufsuchten. Da wir zunächst auf einem Pkw Parkplatz standen und nach Anjas Besichtigung weiter wollten, der buchbare Besichtigungstermin aber erst mehrere Stunden später war, beschlossen wir umzuparken. So erkundete Anja dann erst einmal im strömenden Regen, ob überhaupt ein Platz auf dem als Wohnmobilstellplatz ausgewiesen Parkbereich frei wäre. Glück gehabt, die zunächst passierte Schranke konnten wir aufgrund der kurzen Zeitspanne kostenfrei verlassen, um dann ein neues Ticket für Wohnmobile zu lösen. Nachdem sich Anja entsprechend trocken gelegt hatte, ging es dann pünktlich zum gebuchten Termin in die Höhlen.
Ich nutzte die Zeit um weitere Blog-Artikel zu schreiben und Jule durfte einfach nur faulenzen.
Anja war sehr angetan von den Höhlen und recht befremdet ob der guten und zeitlich eng getakteten Führungen. So blieb Ihr nur wenig Zeit für ausgiebige eigene Einblicke. Aber klar, dass bei den täglichen Besuchermassen wenig Spiel für „Freiraum“ war. Trotzdem hatte es Anja gut gefallen – trotz der happigen Preise.
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