Niederlande – Urlaub Oktober 2021 Teil 1

Freitag 08.10.2021

Aufgrund diverser anderer Termine quetschten wir im Oktober noch rasch eine kurze Woche Urlaub in den Niederlanden ein. Wenigstens kurz weg. Und die Niederlande können wirklich erholsam sein. Insbesondere die langen weiten Strände hatten es uns und dem Hund angetan.

Da wir die Anfahrt nicht in einem Rutsch erledigen wollten, blieben wir die erste Nacht noch auf deutscher Seite bei Hesel auf einem Stellplatz.

Samstag 09.10.2021

Am nächsten Tag wollten wir dann die schmalste Autobrücke Europas bei Amdorf in der Nähe von Leer besuchen. Aufgrund unseres Gewichtes konnten wir diese aber leider nicht befahren. Die Breite hätte aber zumindest gepasst.

hier durften wir dann nicht drüber fahren….

Also weiter in die Niederlande. Zunächst zur Stadt Appingedam mit den „hängenden Küchen“, wo die Gebäude quasi einen Erker über den Fluss haben. Parken konnten wir ganz geruhsam am Bahnhof, so dass wir dann einen längeren Spaziergang durch die Stadt mit den kleinen Gassen vornehmen konnten.

Anschließend ging es zum Mittagessen an den Nordseedeich nach Noordpolderzijl. Hier blies uns der Wind schon kräftig um die Nase, so dass wir nach einer kleinen Stärkung auch schon weiter fuhren. Unser Nachtlager fanden wir dann in Zoutkamp auf einem Campingplatz. Er lag auf einer Art Landzunge mit Blick auf einen Kanal und das gegenüberliegende Örtchen.

Im windgeschützten Bereich konnte man es wesentlich besser draußen aushalten, so dass wir noch lange draußen saßen und natürlich grillten. Ein passendes Ambiente für unseren Hochzeitstag, den wir gebührend genießen konnten.

Sonntag 10.10.2021

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht ging es dann weiter zum Nationalpark Alde Feanen.

Nachdem wir das Fahrzeug ordnungsgemäß geparkt hatten begannen wir eine nette Wanderung durch das Naturschauspiel. Am Anfang ging es noch auf breiten Schotterwegen voran. Doch dann bog die Route über eine kleine Brücke auf einen Pfad durchs Schilf ab.

Anschließend wurde es etwas moorig, so dass wir nicht umhin kamen zu lachen, als uns Leute mit Kinderwagen entgegen kamen. Quasi offroad durch schlammige und moorige Wege. Der Bogen verlief dann vorbei an Mini Ponys; also Shetland Ponys in Miniatur. Hätten wir uns glatt unter den Arm klemmen können. Aber da würde Jule sicherlich protestieren. Also weiter bis zur Straße und dann durch den Ort am Hafen entlang zurück zum Parkplatz. Vorher gönnten wir uns noch jeder ein Softeis. Das muss man schließlich ausnutzen, wenn es warm und trocken ist. Da schmeckt Eis einfach immer gut.

Anschließend fuhren wir über den Ijsselmeer Damm weiter gen Westen. Wir fuhren zwei Stellplätze an, die uns jedoch zu laut waren. Beim dritten Versuch hatten wir mehr Glück. Ein niedlicher toll gepflegter Platz bei einem Blumenhof bei Middenmeer. Da wir schon am Vortage festgestellt hatten, dass unsere Bordbatterie während der Fahrt nicht lädt, waren wir auf externen Strom angewiesen. Solar reichte leider nicht mehr aus. Und wir konnten den Fehler irgendwie nicht finden. Also planten wir unsere weiteren Nächte halt generell mit Stromanschluss ein. Wobei wir eine bis zwei Nächte trotz Heizbetrieb, Kühlbox, Handys etc. auch ohne Nachladen der Batterie stehen konnten.

Aber hier hatten wir gut zugänglichen Strom und luden uns direkt wieder auf. Besser haben als brauchen. Das Wetter war so schön mild, dass wir wieder lange draußen saßen und draußen kochten. Den leckeren Zucchini-Kartoffel-Schafskäse Auflauf aus dem Omnia. Sehr lecker.

Abends machten wir uns dann ein wenig Sorgen um den Hund. Sie hielt ihre Rute nicht mehr richtig gerade, wie wir es kennen, sondern trug den Schwanz noch unten gekrümmt. Sie hatte eine sogenannte „Wasserrute“ entwickelt. Wir vermuten, dass durch die Höherlegung vom Fahrwerk der Einstieg in ihre Box auf der Rücksitzbank auch für den Hund entsprechend schwerer wurde und daher eine Überanstrengung bzw. Überbelastung auftrat. Seitdem darf sie auch nicht mehr selbständig zur Fahrt ins Auto einsteigen und wird von uns möglichst behutsam gehoben. Aber egal wie nett wir sind. Jule findet hochgehoben werden immer doof. Und Rampen, die wir als Einstiegshilfen etablieren wollten, wurden trotz Training mit positiver Bestärkung konsequent von ihr missachtet. So bleibt halt nur der beherzte Griff unter den Hund und das möglichst behutsame Absetzen in der Box.

Montag 11.10.2021

Bei unserer Weiterfahrt am nächsten Morgen kamen wir zufällig bei einer Veterinärstation in Middenmeer vorbei. Also machten wir einen kurzen Zwischenstopp und wollten eigentlich nur ein paar Medikamente für den Hund. Aber ohne Termin ging nichts. Da wir aber planten die nächsten zwei Tage auf einem Campingplatz am Strand zu verbringen wollten wir dort noch einmal unser Glück probieren und einen zeitnahen Termin holen.

Also ging es zunächst zu einer Wanderung bei den Schoorlser Dünen. Bei milden Temperaturen ging es über schmale Wege erst einmal steil „bergan“. Nachdem wir uns so etwas warm gelaufen hatten, konnten wir die Landschaft richtig genießen. Schmale Wege und abwechslungsreiche Landschaft erwarteten uns. In einem Gebiet mit Rindern durften wir mit dem Hund nicht hinein und mussten ein kleines Stück auf einem Teerweg umgehen. Aber das wurde kurz darauf durch einen Weg durch die Dünen wieder wett gemacht. Hier hatte Jule richtig Spaß am Sand unter den Pfötchen. Es ließ sich sogar ein kleines Stöckchen finden mit dem man herrlich herumtollen konnte. Dabei fiel uns dann auch auf, dass die Wasserrute sich wesentlich gebessert hatte. Vielleicht wollte Jule auch nur den Besuch beim Tierarzt vermeiden. Aber bei einer solch guten Heilung wollten wir uns das einen weiteren Tag ohne Besuch beim Veterinär ansehen. Denn wer weiß, wie sie mit Ihrer Magen Darm Problematik auf mögliche Medikamente reagiert. Dann lieber der Selbstheilung eine weitere Chance lassen.

…so sieht die Wasserrute halb auskuriert aus – obwohl Jule sonst die Rute vor Freude senkrecht nach oben zeigend trägt

Zum Ende der Wanderung setzte dann ein wenig Regen ein, so dass wir nicht allzu traurig waren, dass unsere Fahrt im warmen und trockenen Auto weiter ging. Weil wir schon viel vom Camping in den Dünen De Lakens gehört hatten, wollten wir auch einmal dorthin. Leider hatten wir uns nicht richtig informiert, so dass wir erst kurz davor feststellten, dass dort keine Hunde erlaubt sind. Also musste rasch eine Alternative her, die wir in Zandvoort direkt neben der Rennstrecke fanden. Hier empfing uns ein Campingplatz, der zumindest nur durch eine Straße vom Strand und dem Meer entfernt lag. Der Wind hatte mittlerweile so stark zugelegt, dass wir rasch einen Platz mit möglichst viel Windschatten suchten. Wir hatten Glück und es passte alles. Ein Wall vor uns als Windschutz und eine Stromsäule in Reichweite unseres relativ kurzen Kabels. An einigen Stellen konnte man über den Zaun blicken und bisweilen Fahrzeuge auf der Rennstrecke sehen und hören. Gleich dabei gab es nämlich ein BMW Driving Center.

Für uns ging es aber erst einmal mit dem Hund zum Strand. Hier konnten wir uns den starken Wind um die Nase wehen lassen und Jule durfte mit ihrem Kong spielen. Derart gut durchgelüftet meldete sich der Hunger und ich machte mich zu Fuß auf den Weg Zutaten für einen Raclette Abend zu besorgen. Der im Kartenmaterial am nächsten gelegen Supermarkt befand sich dann bei einem Center Park Gelände. Nach dem leckeren Abendessen ging es dann zum Sonnenuntergang noch einmal an den Strand. Durch den Wind und einsetzenden Regen war es aber mittlerweile doch recht kalt und ungemütlich geworden, so dass wir es nicht allzu lange dort aushielten.

Dienstag 12.10.2021

Nach einer durch Wind und Regen sehr lauten und unruhigen Nacht packten wir morgens recht früh zusammen. Doch leider hatte die Rezeption erst ab 10:00 Uhr geöffnet, so dass wir die Zeit nutzten noch einmal mit Jule am Strand zu spielen. Nachdem dann der Check Out vollzogen war, ging es nach Zaanse Schans zu dem Museumsdorf und den Windmühlen. Kleine Wege führten zu allerlei Geschäften und Läden, die jeweils in kleinen Häuschen untergebracht waren. Hier bekam der Tourist natürlich aller Spezialitäten, Nippes und Kram zu kaufen. Aber die niedliche Anrichteweise und das schöne Flair waren bemerkenswert.

Daneben dann ein Weg, der an vielerlei verschieden Windmühlen in unterschiedlichem Restaurationsstadien vorbei führte. Es gab z.B. Farbmühlen, Sägemühlen, Getreidemühlen. Wirklich sehenswert. Aber da leider immer wieder starker Regen einsetzte ließen wir uns nicht ganz so viel Zeit, wie wir am Liebsten hier verbracht hätten. Andererseits war es vielleicht auch deshalb relativ leer, so dass man alle gebotenen Abstände gut einhalten konnte.

Wir konnten natürlich dem Touristendruck auch nicht standhalten. Neben einer frischen Waffel für Anja und einem schönen Käse fürs Abendessen gab es sogar noch hölzerne Tulpen, die auch ohne grünen Daumen ganzjährig blühen.

Da wir nun aber wirklich mal einen Ruhetag einlegen wollten, fiel die Wahl auf einen weiteren Campingplatz in Strandnähe. Es wurde der Roompot Vakantiepark in Kijkduin. Eine riesige Anlage mit unzähligen Ferienhäusern, Mietzelten und jeder Menge Platz für Wohnwagen und Wohnmobile. Dazu ein Schwimmbad, diverse Kinderanimation und ein eigener Supermarkt. Wir brauchten und wollten zwar das ganze „Drumherum“ eigentlich nicht. Aber einen in der Nebensaison offenen Platz mit Strandnähe und Hundeerlaubnis zu finden war in der Gegend nicht so einfach. Und wir wollten auch nicht noch stundenlang fahren. Also steckten wir das Geld lieber in den Platz als in Sprit.

Unser Platz war trotz des Windes durch den Bewuchs schön geschützt. Nach dem Aufbau ging es dann auch sofort zum Strand, wo wir uns sehr gut die Beine vertreten und Jule dem Spielzeug nachjagen konnte. Es wimmelte von Kitesurfern, die jedoch alle in einem gesonderten Bereich unterwegs waren. Und die anderen Strandbesucher verliefen sich auf dem Breiten und sehr langgezogenen Abschnitt.

Nachdem wir dem Supermarkt noch einen Besuch abgestattet hatten, verbrachten wir einen schönen Abend im Freien und später unter der Markise. Das war irgendwie gemütlicher.

Mittwoch 13.10.2021

Unseren Ruhetag begannen wir mit frischen Brötchen vom Supermarkt. Danach machten wir uns auf den Weg zunächst die Celestial Vault zu besuchen. Ein künstlich geschaffener „Krater“, wo man auf dem Rücken liegend und nach oben starrend den Himmel als Gewölbe wahrnehmen konnte. So richtig toll funktionierte das bei uns nicht. Für mich sah es mehr wie so ein „Fischaugeneffekt“ bei Fotos aus. Aber so ein Perspektivwechsel und eine verschobene Wahrnehmung kann man trotzdem mal mitnehmen, wenn es auf dem Weg liegt. Denn dieser führte uns weiter nach Kijkduin.

Nachdem wir dort einen Aussichtspunkt auf einem Bunker des Atlantikwalls erklommen hatten, ging es zum Strand. Hier konnten wir dann die gesamte Strecke zurück zum Campingplatz ungestört entlanglaufen. Eine kurze Unterbrechung legten wir in einer Strandbar ein, um einen Kaffee zu genießen.

Der tolle Sandstrand war so breit, dass man mühelos den Badegästen, Joggern, Lenkdrachen Enthusiasten und anderen Hundebesitzern gut ausweichen konnte. Ein richtig herrlicher Tag, den wir abends wieder draußen sitzend ausklingen lassen konnten.

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