Trip ins Weserbergland 08.04.2020

Am Mittwoch, den 08.04. sollte es auf den nächsten Kurztrip, eigentlich über Ostern, gehen. Die Silberbüchse war bereits gepackt und abfahrbereit, so dass es nach der Arbeit direkt losgehen konnte.

Wir wollten in Richtung Weserbergland und Teutoburger Wald, so dass wir zunächst die A 7 Richtung Hannover befuhren.

Zumindest bis kurz hinter dem Zubringer von der A27 am Walsroder Dreieck. Höhe Westenholz hatte es einen schweren Unfall gegeben und so fanden wir uns alsbald in einer Vollsperrung wieder.

Die Rettungsgasse klappte meines Erachtens recht gut, denn selbst nachdem 1 Notarztwagen, 1 Rettungswagen, Polizei mit PKW und Motorrad vorbeikamen, rauschte auch schon ein großer 10 Tonner LKW und ein kleiner Unimog der Feuerwehr durch die Gasse, ohne dass die Fahrt gemindert werden musste. Kurz danach kam sogar noch ein Kardio-Sanitäter im PKW, der aber recht bald auf gleichem Weg zurückfuhr. Da es keinen Hubschraubereinsatz gab, hoffen wir, dass der Unfall zumindest ohne Todesopfer ablief.

Die Vollsperrung dauerte gute 2-3 Stunden. Irgendwann verliert man das Zeitgefühl. Leider standen wir die ganze Zeit neben einem polnischen Autotransporter, der seinen Motor nicht abstellen konnte, weil er sonst nicht mehr ansprang. Das war natürlich für uns und den Hund doppelt schlimm, da wir so nicht einmal die Fenster auf der Beifahrerseite öffnen konnten, da die Abgase direkt auf Höhe der Tür aus dem LKW geblasen wurden. Und es war bereits recht warm. So mussten wir mit geöffnetem Fahrerfenster und ein wenig fächeln vorlieb nehmen. Klappte aber dann auch ganz gut.

Nachdem die Vollsperrung dann aufgehoben war, ging es ohne weitere Zwischenfälle zu unserem ersten Übernachtungsplatz nahe Lauenau. Es war bereits dunkel geworden und so achteten wir nur darauf niemanden zu stören oder mit dem geparkten Wagen zu behindern. Was wir nicht sahen, war das nahe Pumpenhäuschen, welches in unregelmäßigen Abständen in der Nacht zum Leben erwachte und einen höllischen Lärm verbreitete. Zumindest klang es so, wenn man kaum 15 Meter daneben versucht zu schlafen.

ein schmaler Pfad macht mehr Spass, als breite Forstwege

Walterbachstal und Uffopfad 09.04.2020

Nach der recht unruhigen Nacht sind wir dann auch direkt um 06:00 Uhr aufgestanden. Nach dem üblichen Frühstück ging es dann zum Wanderparkplatz und auf die erste Wanderrunde durch das Walterbachstal. Der Anfang sah sehr vielversprechend aus. Ein kleiner Pfad rechts neben einem Flüsschen führte uns das Tal entlang.

Jule als Hürdenläufer

Jule begann freudig und ausgelassen an der Leine vor und zurück zu laufen, bis der Weg immer breiter und für den Hund unspektakulärer wurde. Jule hat die komische Angewohnheit kleine enge und schwierige Pfade zu lieben und lässt bei breiten geschotterten Forstwegen dann das Schwänzchen hängen und fängt aus Lustlosigkeit das Trödeln an. Und wir dachten lange Zeit, dass es ihr körperlich nicht gut ging – aber es war nur die Wegbeschaffenheit….

So ging es dann über geschotterte Feldwege an Wiesen und Äckern voran. Bei schönstem sonnigen Wetter konnte wir tolle Ausblicke auf die weite sanft geschwungene Landschaft genießen.

Nach etwa 7 Kilometern kamen wir wieder am Parkplatz an, der nun auch sehr gut frequentiert war. Aber mit dem kleinen Gefährt konnten wir recht gut wenden und machten uns dann auf die Suche nach möglichst kleinen Wegen. Auf diesen wollten wir dann bis nach Hagendorf fahren.

Daheim hatte ich dazu versucht eine „Offroad“-Strecke zu planen. Leider lässt sich auf dem verfügbaren Material nicht erkennen, ob alle Wege auch immer legal befahrbar sind. Und so stellte sich recht rasch heraus, dass die gesamte Planungsarbeit für die Katz war. Jeder geplante Weg war nur für Land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge erlaubt. Oder zumindest ab einem gewissen Punkt.

So mussten wir mehrfach umdrehen und den Kurs wechseln, bis wir letztlich über normale kleine Straßen zu dem Wanderparkplatz vom Uffopfad bei der Ortschaft Hagendorf gelangten.

Dort machten wir zunächst eine Mittagsrast, bevor wir uns aufmachten den Uffopfad, einen ca. 4 Kilometer langen Rundweg, zu erwandern.

Frisch gestärkt ging es zunächst zum Platz der heiligen Eiche, der Uffoburg und der Butterquelle, in dessen Nähe direkt am Fluss ein kleiner Wanderrastplatz eingerichtet war. Das wollte sich Anja nicht entgehen lassen und badete erst einmal ihre Füße in dem kalten Flusswasser.

Eine Wohltat für die Füße!

Aufgrund des Wetters wollten wir nicht noch am selben Tag nach der ersten Wanderrunde noch die gesamte Tour machen, so dass wir laut unserem Kartenmaterial auch gut abkürzen konnten. Leider stellte sich der eingezeichnete Abzweig als Sackgasse heraus. Und dabei hatten wir uns gerade trockenen Fußes über den Fluss und durch Dornengestrüpp geschlagen. Aber wenn man dann auf einer eingezäunten aber tierfreien Weide steht und der angebliche Pfad, den die Karte anzeigt, nirgends zu entdecken ist, dann sollte man umkehren. Und so mussten wir wieder durch die Dornen, über den Fluss und dann alternativ ein kleines Stück entlang der Straße zurück zum Parkplatz.

Der von uns bewanderte Teil des Uffopfades hat uns sehr gut gefallen. Es wechselten sich breite und schmale Strecken ab. Man erhielt viele Infos durch die aufgestellten Tafeln und konnte der Beschilderung gut folgen. Den restlichen Teil werden wir sicherlich irgendwann noch einmal nachholen. Aber für heute hatte der Hund genug und auch wir mussten nicht unbedingt länger in der schön wärmenden Sonne umherlaufen. Wir sind solch ein warmes Wetter ja nun auch länger nicht gewöhnt.

Auf dem Weg zu unserem auserkorenen Schlafplatz kamen wir Nähe Hameln noch an einem Kaufland vorbei, wo wir rasch noch unseren geliebten Grillkäse kaufen konnten. Der Versuch beim dortigen Fressnapf noch eine Kühlmatte für den Hund zu kaufen scheiterte leider mangels vorhandener Ware.

So ging es dann mit gut gefüllter Kühlbox weiter zum Schlafplatz. Wir brauchten letztlich 4 Versuche, bis wir einen für Alle akzeptablen Platz gefunden hatten.

Kunst am Wegesrand

Dort gönnten wir uns dann noch eine wenig Ruhe und grillten den frisch erworbenen Käse. Jule fand das anschließende Verweilen im Freien nicht so gut und bettelte abwechselnd uns beide an, doch endlich nach drinnen zu dürfen, um zu schlafen. Als die Sonne am Horizont verschwand gaben wir den flehentlichen Blicken nach.

Nachts gab es dann leider noch einen kleinen persönlichen unaufschiebbaren Notfall, so dass wir morgens um kurz nach drei packen mussten. Um 04:00 Uhr ging es dann auf den Heimweg.

Die Autobahnen waren entsprechend leer und so kamen wir störungsfrei zu Hause an. Schade, dass das lange Wochenende so rüde unterbrochen wurde. Aber sei es drum. Wir haben viel erlebt und werden die Region definitiv in naher Zukunft wieder besuchen.

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