Toyota

Offroad-Virus

Die Suche nach unserem Heilmittel

Mammut Park
Eigentlich Anja´s Geschenk, aber Gunnar durfte auch

Nachdem wir uns auf der Offroad Messe in Bad Kissingen mit dem Virus angesteckt hatten, machten wir noch Praxistests. Zunächst fuhren wir mal mit einem alten Bundeswehr Unimog durch den Mammutpark bei Stadtoldendorf.

Wurzelsepp
Das hat Spaß gemacht!

Danach mieteten wir uns noch einen Range Rover und Jeep, um mit diesen im Offroad Park Wurzelsepp Peckfitz bei Gardelegen abseits befestigter Wege herumzutollen.

Angefixt von diesen Erfahrungen wurde uns langsam klar, dass wir mit unserer Carthi sehr auf befestigte Infrastruktur festgelegt sind. Insbesondere hinsichtlich der Zu- und Abfahrtswege zu Stellplätzen. Ganz abgesehen vom Untergrund des Stellplatzes. Bei uns wurde jedoch der Wunsch geweckt auch schöne abseits gelegene Plätze erreichen zu können. Bereits im Schweden Urlaub gab es einige Strecken, die wir absichtlich nicht befuhren, da uns die Bodenfreiheit und Geländefähigkeit fehlte.

Im Gegensatz dazu hatten wir unsere schönsten Wanderungen und Übernachtungsplätze abseits des Massentourismus, so dass der Gedanke reifte als Praxistest geführte Offroadtouren mitzumachen. Bei der näheren Recherche stellte sich heraus, dass eine Miete eines entsprechenden Fahrzeuges mit der Maßgabe Automatik-Getriebe und Hundemitnahme nahezu unmöglich und preislich uninteressant wurde.

So kamen wir zu dem Entschluss ein relativ günstiges offroad-fähiges Fahrzeug mit Automatik Getriebe selbst zu erwerben und zum Schlafen umzubauen.

Oscar – unser Heilmittel

Nach diversen Recherchen, Fahrzeugbesichtigungen, Probefahrten und sehr viel Geduld wurde es letztendlich ein Toyota Land Cruiser J9 aus dem Jahre 2001 mit ca 225.000 km auf dem Tacho, der auf den Namen „Oscar“ getauft wurde. Oscar bot Automatik, Allrad, Untersetzungsgetriebe und Differentialsperre, sowie Tempomat und Klimaanlage. Also Pflichtenheft erfüllt!

Toyota
Leer!

Nachdem wir den Segen vom TÜV erhalten hatten, begann eine ca. 4-wöchige Umbauphase. Innenraum reinigen, hintere Rückbank entfernen, Verkleidungen ab, weitere Reinigungsarbeiten und nachträgliche Dämmung. Parallel dazu begann die Planung und Herstellung des Holzausbaus, der für Ablage- und Schlafmöglichkeiten sorgen sollte.

innenausbau geländewagen
Wir sind soooo stolz!

Wir konnten, gemessen an der Größe des Fahrzeuges, immensen Stauraum schaffen und sogar eine Liegefläche von 140*190 cm realisieren. Also durchaus auf Wohnmobilniveau.

Für zusätzliche Dämmung sorgten selbst hergestellte Isoliermatten für die Fenster. Fertige Sets gibt es zwar auch zu kaufen, sind aber extrem hochpreisig, da wir neben Front- und Seitenscheiben vorne und hinten auch eine große Heckscheibe und auf jeder Seite noch große Ausstellfenster im „Laderaum“ haben. Also nicht vergleichbar mit einem Kastenwagen o.ä. So schnitt Anja mit dem Selbstbausatz die passenden Isoliermatten zurecht und umsäumte diese fachmännisch. Wir wurden später bei mehreren Gelegenheiten darauf angesprochen, ob wir die namhaften sündhaft teuren Matten hätten und ernteten jedes Mal verblüffte Gesichter, wenn wir stolz verkünden konnten, dass die Matten selbst hergestellt wurden.

Offroad Intensiv Training
Tja-wir haben ein Rad ab!

Pünktlich zu einem bereits gebuchten Intensiv Trainingswochenende im Offroad Park wurde der Innenraum in einer ersten Version fertig. Wir lernten dann sehr viel über das Offroad Leben und die Fähigkeiten unseres neuen Fahrzeuges. Wir waren total beeindruckt, was unser nicht umgerüstetes Serienfahrzeug alles schaffte. Und selbst unser Ausbau hielt bombenfest. Ebenso identifizierten wir jedoch ein wenig Nachbesserungsbedarf und versuchten dies im Anschluss umzusetzen.

Buschtaxi
Erste Offroad-Erfahrungen mit Oscar

In einem nächsten Schritt nahmen wir am Buschtaxi Treffen in Storndorf teil, um weitere Anregungen zu erhalten und in den Erfahrungsaustausch mit den langjährigen Profis zu gelangen. Eine Anmeldung für eine geführte Offroad Tour in Polen wurde ebenfalls vorgenommen.

Und so geschah es, dass wir unsere eigentlichen Jahresurlaubspläne komplett über den Haufen warfen und ab dem 21.09. in einen zweiwöchigen Urlaub mit Oscar starteten. Inklusive einer 5 tägigen Offroad Reise in Polen.

Danach wurden wir in unserem Entschluss bestärkt – weniger ist mehr und man kommt mit sehr viel weniger aus, als man denkt. Der Carthago als Luxusgefährt stand nun im krassen Gegensatz zu dem rudimentär ausgestatteten Oscar. Aber Oscar ermöglichte uns Plätze anzusteuern, die wir mit Carthi niemals erreicht hätten. Wir fühlten uns geradezu befreit.

Und es geht nicht darum irgendwie illegal querfeldein oder mitten durch den Wald zu fahren. Allein schon die Möglichkeit auch total matschige kleine Wanderparkplätze anfahren zu können oder z.B. in Frankreich oder Italien durch kleine enge Bergdörfer zu tingeln ist sehr verlockend. Hinzu kommt die Möglichkeit nahezu überall einen Parkplatz zu finden. Selbst in Parkhäusern und Innenstädten. Hier war unsere Auswahl mit Carthi doch stark eingeschränkt.

Für uns steht fest: wir wollen ein kleines offroad fähiges Gefährt für die Zukunft.

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