Mölln Freitag 21.09.

Am Freitag, den 21.09.2018 war es so weit. Unser Start in den ersten längeren und richtigen Urlaub mit Oscar – unserem Offroad fähigen PKW mit eingebauter Schlafmöglichkeit.

Für die nächsten zwei Wochen sollte der kleine Toyota Land Cruiser unser Zuhause – quasi unser Wohnmobil werden.

Nachdem wir jeweils unsere Arbeit beendet hatten, packten wir rasch noch die Lebensmittel und unseren Hund Jule ein, dann ging es los.

Zunächst führte uns der Weg an diesem Tag zu einem Wanderparkplatz nach Mölln (Parkplatz am Schmalsee). Trotz der Vermeidung von Autobahnen kamen wir um den Stau auf dem Weg über die Elbe nicht herum, so dass wir erst gegen 17:00 Uhr an dem Parkplatz ankamen.

draußen sitzen
War doch recht kalt…

Dann erst einmal eine Runde um den gleichnamigen Schmalsee, damit sich Hund und Frauchen/ Herrchen die Beine vertreten konnten. Leider kam immer wieder ein kleiner Nieselregen auf, so dass wir nach der Beendigung des Spaziergangs in der erholsamen Natur rasch einen warmen Tee zubereiteten, um die hereinkriechende nasskalte Witterung ein wenig abzuwehren.

Je später es wurde, desto stürmischer wurden auch die hinzugekommenden Windböen, so dass wir uns dann recht früh ins Auto verkrochen und es uns unter warmen Decken und Schlafsäcken gemütlich machten.

Freest Samstag 22.09.

Nach einem kleinen Frühstück verließen wir den Parkplatz recht früh und machten uns auf den Weg Richtung Usedom. Diesmal erlaubten wir dem Navi auch teilweise die Autobahn zu nutzen und so standen wir irgendwann auch an dem abgesackten und gesperrten Stück der A20 bei Tribsees. Nach Passieren der Umleitung und des stockenden Verkehrs ging es dann wieder rascher über die dann recht leere Autobahn weiter gen Osten.

Wir fuhren dann bis nach Freest bei Kröslin, da unser Wanderführer hier eine Tour auswies, die wir gerne absolvieren wollten. Der Parkplatz war rasch gefunden und auch ein Mittagsmahl mit direktem Blick auf die Ostsee nahe Peenemünde war rasch eingenommen. Mit Jule konnten wir direkt auf kurzem Weg zum Hundestrand und ein wenig spielen.

Wetter
Das Wetter sieht etwas bedrohlich aus…

Nach gebührender Erholungspause packten wir dann unsere Sieben Sachen und machten uns daran die Wandertour zu genießen. Es ging zunächst vorbei am Fischereihafen und dann über einen schmalen Weg bis an die nord-östliche Landspitze. Immer wieder hatten wir einen guten Ausblick auf das gegenüber liegende historische Kraftwerk Peenemünde. Dieses konnten wir zunächst im Sonnenschein, doch nach halber Wandertour nur noch im Regenschleier erspähen. Der Wind hatte zugelegt und peitschte dann, als wir kurz vor der Marina Kröslin waren, den Regen unbarmherzig auf die bereits angelegte Regenkleidung. Die Böen rissen einem dabei fast die Kapuze vom Kopf und der Hund sah bemitleidenswert traurig aus und versuchte unter kleineren Büschen Deckung zu suchen.

Leider gab es keinerlei Unterstellmöglichkeiten in Reichweite. Als wir dann an der Hauptstraße, die zum Parkplatz zurück führte, angekommen waren, ließ es ein wenig nach. So entschieden wir nicht an der wenig aussichtsreichen Hauptstraße entlang zu wandern, sondern lieber gemäß Wanderroute einen kleinen Bogen über die westlich gelegenen Feldwege zu nutzen.

Oscar
Schaut er nicht toll aus?

Allmählich ging der Regen in Nieseln über und hörte schließlich ganz auf. Zurück am Parkplatz waren sogar die Klamotten teilweise wieder getrocknet, da sich nach dem fiesen Unwetter die Sonne immer mal wieder durch den wolkenverhangenen Himmel stahl.

Abends war das Wetter dann wieder in Ordnung, so dass der wieder getrocknete Hund noch einmal im Sand herumtollen konnte ohne als „paniertes Schnitzel“ zu enden.

 

Koserow Sonntag 23.09.

Die Nacht war recht nasskalt und Oscar hat (noch?) keine Standheizung. Frauchen lag gut geschützt unter der bis über die Ohren gezogenen Daunendecke und Herrchen hatte sich in einen alten Bundeswehrschlafsack zurückgezogen, so dass nur die Nasenspitze hervorlugte. Jule lag in einem Körbchen mit recht hohen Seitenwänden zwischen den Fußenden. Frauchen versuchte das vermeintlich so kälteempfindliche und frierende Tier durch Überstülpen und Einwickeln in eine Wolldecke zusätzlich zu schützen. Wie sich morgens herausstellte hatte sich der Hund freigestrampelt und zeigte keinerlei „Erfrierungen“. Trotzdem schaute Frauchen in gluckenartiger Manier in den Folgenächten bei jeder halbwachen Schlafphase nach Jule und deckte sie immer wieder neu zu – der Hund ließ sich das gefallen, war morgens jedoch stets wieder „ausgewickelt“. 🙂

Da wir selbst noch ein wenig mit der notwendigen Ausrüstung experimentierten, hatten wir noch einen weiteren kleinen Deckenschlafsack dabei. Dieser wies keine Kapuze auf und war daher für mich ungeeignet, da man ohne wallende Haarpracht nachts am Kopf doch unangenehm auskühlt. Da aber der Bundeswehrschlafsack und die Daunendecke erfolgreich ihren Dienst versahen konnte der zusätzliche Schlafsack dann für den Hund umfunktioniert werden. Geöffnet war der Deckenschlafsack tatsächlich wie eine Decke und hatte daher vom Schnitt her auch in geschlossenem Zustand eine große Öffnung aufzuweisen. Hier passte das Körbchen von Jule mit der schmalen Seite hinein, so dass wir es halb hereingesteckt hatten. So entstand für Jule eine Höhle, die das halbe – oder auch manchmal zwei Drittel des Körbchens umfasste. So konnte der Hund gut selbst entscheiden, ob er lieber ohne den zusätzlichen Schutz von Oben schlafen wollte oder nicht. Oftmals wurde es morgens ein „oder nicht“, denn der Hund legte während der Reise rasch sein Winterfell an. Da sich der Aufbau aber bewährt hatte, nutzten wir dieses „Höhlensystem“ weiter, sofern kühle Nächte angesagt waren.

Auto
Abenteuer in Deutschland!

Nach dem Frühstück ging es weiter auf die Insel Usedom. Zunächst war wieder eine Wanderung geplant. Diesmal sollte es zur Südspitze Gnitz bei Lütow gehen. Unser Navi führte uns auf dem Weg dorthin über Krummin nach Neuendorf direkt über einen alten „Panzerplattenweg“ entlang des Achterwassers. Ein toller offroad artiger Weg mit spektakulären Ausblicken, den wir mit Carthi niemals befahren hätten.

 

 

Hund auf Wanderung
Jule ist natürlich wieder die Erste!

In Neuendorf parkten wir Oscar und machten uns zu Fuß auf den Weg. Zunächst ging es bei vormittäglich frischen Temperaturen entlang von Feld- und Waldwegen. Dann wurde es langsam wärmer und wir entledigten uns der allzu warmen Klamotten und kamen über ein kleines Waldstück an die Küste vom Achterwasser. Neben einem Campingplatz ging es die steil hinab fallende Küstenlinie entlang bis zur Südspitze. Wir hatten einmalige Ausblicke und Jule freute sich sichtlich über die schmalen Wege am Abgrund.

Zurück führte uns der Weg über das Großsteingrab bei Lütow und die Ortschaft Netzelkow bis nach Neuendorf. Es war eine wirklich empfehlenswerte Wanderung, die aber auch ein wenig Kondition erforderte. Solche Entfernungen von ca. 14 km waren wir lange nicht gelaufen.

Als Übernachtungsplatz hatten wir am Vorabend bereits den Stellplatz beim Autokino Koserow auserkoren, da wir das Kino mit aktuellem Blockbuster dann direkt vom Schlafplatz aus genießen könnten. Doch bereits bei der Ankunft wurde unsere Vorfreude gedämpft. Die Betreiber teilten mit, dass vermutlich die Kinovorstellung ausfallen würde, da bereits in den vergangenen Wochen mangels Nachfrage nichts gezeigt wurde. Trotzdem gaben wir bis zuletzt die Hoffnung nicht auf und ertrugen auch gerne den Straßen- und Zuglärm, da der Platz direkt neben Bahnschienen, Bundesstraße und weiterer Straße lag.

Zelt Auto
So lässt es sich aushalten!

Aufgrund des aufkommenden Regens probierten wir erstmals unser Heckzelt als Regenüberdachung aus. Ein praktischer Neukauf, um auch bei geöffneter Hecktür trocken sitzen und kochen zu können. Das Zelt ist rasch aufgebaut und bietet genügend Raum für alle Drei.

Erst, als das Zufahrtstor geschlossen wurde stand auch für uns endgültig fest – das wird nix mehr mit Kino – schade!

So machten wir es uns auf unserer Liegewiese im Auto bequem und schauten halt YouTube Videos übers Handy. Das ging auch. Sogar besser als gedacht, da man ja auch entsprechend näher dran ist, wenn man sich das Telefon direkt vor die Augen halten kann. So hatten wir unsere eigene Kinovorstellung, die lediglich ein wenig Datenvolumen und Akkulaufzeit kostete.

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