Schiffe am Kanal

Niederlande Ostern 2019 – Teil 2

Samstag 20.04.2019 – Venedig der Niederlande

Nachdem wir gemächlich in die Gänge kamen fuhren wir zunächst noch einmal nach Zwolle. Diesmal nicht, um den Stellplatz aufzusuchen, sondern um uns die niedliche Stadt näher anzusehen. Wir fanden dank der kompakten Abmessungen von Oscar rasch einen Parkplatz in der Nähe der Fußgängerzone. Dort war dann offenbar Markttag, so dass wir diverse Stände und jede Menge Menschenmassen bewundern konnten. Wir hatten sogar das Glück einen Wagen mit Poffertjes und Churros zu finden. Hier mussten wir erst einmal unseren aufkommenden Speichelfluss befriedigen. Wir hatten noch das Glück, dass der Foodtruck gerade erst geöffnet hatte, so dass alles noch sehr frisch war. Und das merkte man auch an dem Geschmack. Wir hatten schon des öfteren Churros und Poffertjes auf dem Hamburger Dom etc. gekostet – aber hier war es um Längen besser!

Wir schlenderten dann noch ein wenig durch die Gassen, begutachteten die Kirchengebäude und stießen nebenbei zufällig auch auf das futuristisch anmutende Museum. Als ob ein Ufo auf dem Gebäude gelandet wäre. Eine witzige architektonische Abwechslung.

Das Museum in Zwolle schien von einem UFO befallen zu sein….oder doch nur ein Osterei?

Nachdem wir nun ein wenig Kultur genossen hatten, zog es uns wieder hinaus in die Natur. Wir hatten uns die Wanderung Nr. 22 aus dem Reiseführer ausgesucht und fanden nachdem wir einmal einen Abzweig verpasst hatten auch den angegebenen Wanderparkplatz bei Doosje.

Hier durften wir dann leider nicht weiter….

Als wir schon nach einer Brücke ein Gatter passieren wollten, wurden wir jedoch durch Schilder darauf aufmerksam gemacht, dass hier keine Hunde erlaubt wären. Nicht einmal angeleint. Schade, dass so etwas nicht in den Reiseführern vermerkt ist. So machten wir kehrt und nutzten ab dem Parkplatz nur noch die westlich gelegene Schleife der Route. Hier waren angeleinte Hunde ausdrücklich erlaubt, wie uns ein Schild verriet.

Daher hatten wir nur eine sehr abgekürzte Tour vor uns. Am Ende stellte sich dies aufgrund der Hitze jedoch als Segen dar. Man muss halt auch immer mal das Positive an ungeplanten Änderungen sehen. Die Tour war dann trotzdem recht interessant und wir konnten diverse Tiere beobachten und kleine Stege überwinden. Für Liebhaber der gefiederten Freunde sicherlich noch spannender, als für uns. Wir registrieren die Vögel, Gänse, Reiher, Kraniche, Schwäne etc. lediglich und bewundern bisweilen das nette bunte Gefieder. Eine nähere Bestimmung oder manchmal auch Unterscheidung in männliche und weibliche Tiere ist uns nicht wichtig.

Zurück am Wanderparkplatz suchten wir im Schatten eines Baumes erst einmal einen neuen Lagerplatz für die Nacht. Die Wahl fiel auf einen Stellplatz in Giethoorn. Bereits bei der Anfahrt war schon wieder die Überfüllung deutlich. Die nette Betreiberin fand aber für unseren kleinen Geländewagen noch einen Platz neben einer Picknickbank mitten zwischen diversen großen Wohnmobilen. Da hatten wir wieder mal Glück, dass Oscar so klein ist und auch auf einem nicht dafür gedachten Platz stehen kann.

Wir machten erst einmal ausgiebig Pause bei Kaffee, Tee und einem guten Buch. Nach diesem Müßiggang rafften wir uns noch einmal auf die Ortschaft näher zu erkunden, da uns diese von der Verwandtschaft als „Venedig der Niederlande“ angepriesen wurde. Nachdem wir ein wenig gelaufen waren, den Kanal und die Straße überquert hatten, sahen wir schon, woher der Spitzname kam. Überall Bootsverhuur also Bootsvermietung. Zwischen den kleinen 2 bis 4 Personen Bötchen gab es auch immer wieder größere Exemplare bis hin zu kleinen Ausflugskähnen. Und alle begegneten sich auf den schmalen Kanälen, die weit hinter die Hauptstraße reichten.

…und das war der breite Abschnitt der Kanäle…

Interessanterweise waren sehr viele asiatisch wirkende Touristen unterwegs, die manches mal ihre liebe Mühe hatten die kleinen Nussschalen auf Kurs zu bringen. Ein ständiges Lachen, Fluchen und Rumms, wenn die Bötchen aneinander knallten, begleitete uns. Wir nahmen mit Hund lieber die trockene Variante am Ufer und genossen das Treiben. Ein wahres Tollhaus. Aber man hatte auch immer was zum Schmunzeln in Anbetracht der kuriosen Szenen auf dem Wasser.

Nach diesem ereignisreichen Spaziergang nahmen wir uns auf dem Rückweg noch rasch etwas aus dem Supermarkt mit und genossen einen – wie sollte es bei dem Wetter anders sein – tollen Grillabend.

So sehr der kleine Gasgrill bei kalten Temperaturen auch schwächelt – bei den sommerlichen Temperaturen funktioniert er wunderbar. Und vor allem kann man ihn kurz nach dem Grillen wieder einpacken und man hat keine Probleme mit Restkohle und Asche.

Sonntag 21.04.2019 – Hindeloopen

Zunächst fuhren wir an diesem Sonntag nach Hindeloopen, um noch einmal die Küste des Ijsellmeeres gesehen zu haben. Auf dem Weg dorthin gönnten wir uns an einem Kanal ein gemütliches Picknick mit frisch gebrühtem Kaffee und Tee. Nach dieser Stärkung ging es bis zu einem kostenfreien öffentlichen Parkplatz bei Hindeloopen.

Nachdem bereits am Deich vor dem Strandabschnitt Schilder den Zugang für Hunde verweigerte, steuerten wir einfach die Ortschaft mit dem schiefen Kirchturm an. Quasi der niederländische schiefe Turm. Insbesondere aus der Entfernung und im Vergleich zu den kerzengeraden Straßenlaternen fiel die Schiefe entsprechend auf.

keine Fotomontage, sondern wirklich etwas aus dem Lot geraten…

Wir begaben uns weiter in Richtung Hafen und mussten feststellen, dass diese Flaniermeile für Poser aller Art eine magnetische Anziehungskraft zu haben schien. Hier das Gucci Frauchen, dort der aufgemotzte 3er BMW oder die Honda Goldwing. Für jeden was dabei. Sehen und gesehen werden war unser Eindruck.

Nach der „Promenade“ kamen wir zu einer kleinen Schleuse, die tatsächlich noch von einer Schleusenwärterin per Hand betätigt wurde. Das war natürlich der nächste Publikumsmagnet. Wir bewunderten das Schauspiel kurze Zeit und machten uns dann auch aufgrund des Hundes lieber auf den Weg aus dem Gedränge heraus.

Den Rückweg zum Gefährt nahmen wir dann durch die alten Gassen mit den teilweise sehr liebevoll zurechtgemachten Häuschen. Viele Niederländer scheinen ein wirklich gutes Gespür für Deko zu haben.

auch wenn es nicht die großen Tulpenfelder waren…allemal hübsch anzusehen

Da das Ende des langen Wochenendes in Sicht kam und wir am Dienstag wieder arbeiten mussten, suchten wir uns als Übernachtungsplatz etwas aus, was näher an der deutschen Grenze liegt. Genauer gesagt ging es nach Veendam. Hier gab es direkt an einem Wassersportzentrum mit Wasserskianlage einen Stellplatz, der sich auf zwei Areale verteilte.

Nachdem wir die richtige Zugangsstraße entdeckten fuhren wir zunächst am ersten Platz vorbei, da sich an dem Zweiten die Sanitäranlagen befanden. Leider war hier jedoch alles belegt, so dass wir die ca 150 Meter zurück zur ersten Parkmöglichkeit fuhren und dort auf einem Wiesengelände unter Schatten parken konnten.

Da die Temperaturen noch immer sehr sommerlich waren, wagte ich sogar einen kleinen Ausflug in den See mit der Wasserskianlage, in dem ein kleiner Badebereich abgesteckt war. Und ich muss sagen – nach ein wenig Überwindung planschte ich sogar länger als eine Minute in den kalten Fluten. Irgendwie hatte jemand vergessen dass Bassin zu heizen. Draußen in der Sonne war ich aber dann recht schnell wieder aufgewärmt. Und zum ersten mal in 2019 habe ich offiziell gebadet. Das war es wert.

Montag 22.04.2019

Nachdem mich meine bessere Hälfte zu meinem Geburtstag mit ein paar Konzertkarten überrascht hatte genossen wir in aller Ruhe unser Frühstück. Danach mussten wir uns leider mit dem Gedanken vertraut machen die Niederlande wieder zu verlassen und den Weg nach Hause anzutreten.

Zunächst nutzten wir dazu wieder nur Bundes- und Landstraßen. Ab Oldenburg, wo wir noch eine kleine Rast einlegten, nahmen wir dann jedoch auch die Autobahn zur Hilfe. Schneller, als auf Bundesstraßen fahren wir dort auch nicht, weil der Hund sonst Schnappatmung bekommt. Aber wenigstens fallen die lästigen Unterbrechungen durch Ortschaften und Geschwindigkeitsbegrenzungen und Ampeln weg. Auf diese Art kamen wir am frühen Nachmittag wieder am Heimatstandort an und machten es uns noch auf der Terrasse gemütlich, um über die Niederlande zu resümieren.

Wir können diesen Nachbarstaat nur empfehlen. Wir hatten wirklich durchweg nette Begegnungen. Die Niederländer sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Die Spritpreise sind höher, als in Deutschland und man muss gerade Innerorts wirklich gut auf die Radfahrer achten, aber ansonsten gibt es eigentlich keine Sprachbarriere oder sonstige Hindernisse. Wanderwege sind super beschildert. Leider sind oftmals die Hinweisschilder nicht zusätzlich z.B. in englischer Sprache, aber mit ein wenig Phantasie oder Google findet man immer die passende Übersetzung.

Und hatte ich schon die Churros, die Poffertjes und das Softeis erwähnt?

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