Urlaub in Polen – April 2022

Donnerstag 14.04.2022 – es geht los nach Polen

Im April 2022 war es endlich soweit. Die mehrfach wegen Corona und Krankheit verschobene Offroad Tour nach Polen konnte stattfinden. Diese war in einem schwereren Level und sollte auch unserer Seilwinde und den anderen diversen Umbauten auf den Zahn fühlen.

Also ging es für uns ab dem 14.04.2022 in Richtung Polen, wo ab dem 23.04. die Offroad Tour starten sollte. Vorher sollten also mal ein paar Urlaubstage für die nötige Erholung sorgen.

Auf dem Weg nach Polen legten wir mehrere Zwischenstopps ein, um dem Hund nicht zu lange Strecken zuzumuten.

Am Donnerstag, den 14.04. ging es daher abends nur bis nach Adendorf auf den Stellplatz. Nachdem wir dort das griechische Restaurant besuchten, konnten wir sogar draußen noch den Sonnenuntergang genießen und vor der Büchse sitzen.

15.04.2022 – eine Zwischenübernachtung

Am Freitag ging es dann weiter gen Osten. Bei Neumühlen Neelze machten wir noch eine Wanderung, die uns über recht breite Schotterwege hin, dafür aber auf schmalen Pfaden direkt am Flussufer zurück führte. Das tat richtig gut mal wieder die Beine zu vertreten.

Auf Nebenstraßen ging es danach weiter, bis wir in Lenzen eine Mittagsrast einlegten. Nachdem wir den Schloßgarten besichtigt und sogar die erste Storchsichtung hatten, ging es aufgrund der gesunkenen Temperaturen rasch weiter. Bei Pritzwalk ging es auf einen kostenfreien Stellplatz nahe eines Waldbades. Da die Beschilderung der Stellplätze zunächst nicht eindeutig für uns war, mussten wir ganze zwei male umparken, bis wir zur Ruhe kamen.

Nachdem sich spät abends einige Zeitgenossen darin übten die Leistungsfähigkeit ihrer Car-Hifi Anlagen zu vergleichen, war es dann herrlich ruhig.

16.04.2022 – weiter gen Osten

Der Samstag begann mit sehr kühlen Temperaturen. Als Gassirunde konnten wir vom auserkorenen Stellplatz einen Märchenpfad mit diversen toll gemachten bunten Holzfiguren bewandern.

hätte nicht jeder gerne einen "Goldesel" ???

Anschließend ging es für uns auf Landstraßen weiter. In einer kleinen Ortschaft machten wir Rast und kochten uns erst einmal frischen Kaffee und Tee. Dazu gab es die morgens frisch erworbenen belegten Brötchen an der kleinen Picknickstelle. Herrlich, wenn man ohne Zeitdruck so dahintreiben kann.

Da wir bis zum Besuch der Verwandtschaft in Penkun noch reichlich Zeit hatten, nutzten wir die Gelegenheit einfach immer kleiner werdenden Nebenwegen zu folgen und quasi „offroad“ etwas Strecke zu machen. So kamen wir dann nach einer sehr abwechslungsreichen Tour pünktlich bei der Verwandschaft an, wo wir sogar noch in der Sonne Eis genießen konnten.

Als Nachtlager hatten wir uns einen kleinen Stellplatz auserkoren. Da es diesen offenbar nicht mehr gab, landeten wir stattdessen auf einem Campingplatz in Mescherin direkt an der Oder . Obwohl wir ja keine Reservierung hatten, fand sich für das kleine Gefährt noch eine Lücke, wo wir bleiben durften.

Sonntag 17.04.2022 – der krumme Wald in Polen

Heute war der völlig unspektakuläre Grenzübertritt. Schengen und EU sei Dank gab es keinerlei Kontrollen – einfach auf der Straße weiterfahren. Ein echtes Privileg.

Nachdem wir durch eine recht hässliche Grenzstadt gefahren waren, gelang es uns schließlich einen dringend benötigten Geldautomaten zu finden. Leider direkt an einem Discounter. Da dieser jedoch Sonntags nicht geöffnet war wagten wir den Versuch. Erst später merkten wir, dass der Spaß ganze 17 Euro Gebühren gekostet hatte. Na was solls. Ist ja Urlaub.

Danach fuhren wir zunächst zum „krummen Wald“ bei Krajnik, den wir auf unseren vorherigen Polen Touren noch ausgelassen hatten.

Mangels eines richtigen Parkplatzes stellten wir das Fahrzeug am Rand ab. Dann ging es direkt neben einem Wohnblock und überirdisch verlegten Gasrohren einen kleinen Pfad in einen Wald hinein, bis wir zu einer „Lichtung“ mit besagten krummen Bäumen kamen.

Insgesamt nicht ganz so spektakulär, wie wir gedacht hatten, aber dennoch witzig anzusehen.

Anschließend begannen wir eine Roadbook Tour, die wir bei vorherigen besuchen in Polen noch nicht gefahren waren. Zudem wollten wir uns mit den leichteren Wegen schon einmal ein wenig auf die zu erwartenden heftigen Etappen einstimmen. Es ging über diverse Wald und Feldwege, bis wir nach einer schönen Pause an einem See noch nahe Mirowo einen Stellplatz für die Nacht suchten. Nachdem der von uns auserkorene Naturcampingplatz leider noch geschlossen hatte, versuchten wir es eine Ortschaft weiter und landeten am Platz „Marigold“. Nachdem wir ankamen sah alles geschlossen aus, aber die Betreiberin hatte uns wohl ratlos vor dem Tor stehen sehen und ließ uns ein. Die Saison war noch nicht eröffnet. Aber zumindest konnten wir auf einer Wiese stehen und hätten auch die Feuerstelle nutzen dürfen. Dies fiel leider aufgrund des zu starken Windes aus.

18. und 19.04.2022 – alte Tiere und Ruhetag

Am 18.04 besuchten wir dann die Stadt Moryn und den Steinzeitlehrpfad, wo alle wichtigen Urzeittiere vom Mammut, bis zum Säbelzahntiger nachgebildet und beschrieben waren. Ein schöner Spaziergang bei tollem trockenem Wetter.

Auf dem Rückweg zu unserem Parkplatz machten wir noch eine kurze Runde durch die Ortschaft und staunten nicht schlecht, als wir Hundegeräusche hörten. Zunächst war nichts zu sehen. Jule wurde auch schon unruhig. Doch dann sahen wir plötzlich immer wieder den Kopf eines kleinen Terriers über eine Mauer hervorschauen. Offenbar hüpfte das quirlige Tier immer hinter der Mauer hoch, so dass kurz Kopf und wehende Öhrchen zu sehen waren, bis er wieder hinter der Mauer verschwand. Das sah wirklich kurios aus und wirkte, als ob der Hund ein Trampolin benutzte. Wir hatten lange nicht so herzhaft gelacht.

hier-hüpft-der-hund

Für uns ging es danach weiter auf dem zweiten Teil der Roadbook Tour. Über möglichst kleine Straßen arbeiteten wir uns weiter vor. Checkten den ein oder anderen möglichen Übernachtungsplatz, die wir jedoch alle aus unterschiedlichen Gründen verwarfen.

An einer Stelle stand der Feldweg auf ca. 30 Meter unter Wasser. Anja dachte schon an Umkehren. Aber ich wollte es genauer wissen. Rasch einen Stock gesucht und dann den Weg abtasten. Tiefe und Untergrund wurden genau geprüft und für gut befunden. Es war flach und der Boden sehr fest mit gröbere Steinen. So war es letztlich völlig unspektakulär, obwohl die Wassermassen in der Senke dramatisch aussahen und das Ufer links und rechts des Weges durchaus sehr matschige Felder beherbergten. Aber in der Fahrspur war alles in Ordnung.

Insgesamt haben wir sehr viele Störche, Rehe und sogar Fasane beobachten können. Europäisches Wildlife. So ging es abseits der Teerstraßen und durch schöne Natur weiter, bis wir keine Lust mehr hatten und nun ernsthafter nach einem Schlafplatz suchten.

Letztlich landeten wir bei Lubniewice auf dem Campingplatz „Magic Camping“, wo wir sogar zwei Nächte blieben. Urlaub soll ja auch zum Erholen sein.

Doch beim Einchecken galt es zunächst die Sprachbarriere zu überwinden. Nachdem Anja mit Händen und Füßen alles geklärt hatte, wies sie mir den Weg. Am Gebäude vorbei, dann links. Dann sollte es am Hang bergab gehen, bis wir zu freien Plätzen kämen. Der Campingplatz bot nämlich auch sehr viele kleine Miethütten, die sogar gut besucht waren, so dass man sich entsprechend voranschlängeln müsste. So fuhr ich dann am Gebäude vorbei Richtung See und auf den Hang zu. Dann neben dem Gebäude herum – komisch. Das sah wie eine Terrasse aus. Ratlos blieben wir stehen, bis uns die Dame von der Rezeption den Weg wies. Na gut über die Terrasse weiter, dann an der Rückseite vom Gebäude vorbei. Alles sehr eng und merkwürdig. Mit unserem kleinen Gefährt kein Problem. Doch wie hatten das die großen Wohnmobile gemacht, die wir schon gesehen hatten? Des Rätsels Lösung lag darin, dass ich wohl tatsächlich über die Terrasse gefahren war. Eigentlich hätte man über den Hinterhof fahren müssen. Das sah mit seinem Müllplatz und der Restaurant Anlieferung aber wie ein Betriebshof aus, so dass ich gar nicht auf die Idee gekommen war, dort entlang zu fahren.

So erreichten wir auf ungewöhnlichem Wege unseren schönen Platz. Wir hatten keine Nachbarn und konnten es uns im Sonnenschein und beim Grillen richtig gut gehen lassen.

Der Dienstag wurde zum Wäschewaschen, Spazierengehen und als Ruhetag genutzt.

Mittwoch 20.04.2022 – viel Regen

Am 20.04. fuhren wir dann noch ein wenig über kleine Straßen in Richtung Treffpunkt für die Offroad Tour. Wir nutzten eine kleine App, um möglichst wenig befestigte Wege befahren zu müssen. Das klappte dann auch recht gut. Leider war es ein recht regnerischer Tag, so dass wir auch unsere Mittagsrast, die wir an einer Wasserentnahmestelle eines Sees einlegten, nicht recht genießen konnten. Danach ging es noch über weitere schmale Pfade und durch engen Wald voran, bis wir langsam einen Platz für die Nacht suchten. Der zunächst angefahrene Campingplatz hatte aufgrund der Nebensaison noch geschlossen, so dass wir einen Biwakplatz anfuhren. Der sagte uns nicht so recht zu, so dass wir noch einen anderen Biwakplatz an einem See besuchten. Dort herrschte jedoch reger Durchgangsverkehr, so dass wir uns letztlich zurück zum vorherigen Platz begaben und dort die Nacht verbrachten.

21.04.2022 – ein Platz für uns alleine

Am nächsten Tag fuhren wir zum Nationalpark Drawa, wo wir uns im Touristenbüro ein Übernachtungsticket auf einem Wasserwanderrastplatz besorgten. Mit diesem durften wir dann eine Nacht direkt am Flussufer nächtigen. Insgesamt gab es drei solcher Nachtlager. Wir ließen uns von der netten Dame im Touristenbüro beraten, denn das Ticket galt nur für den jeweils ausgewählten Platz, so dass wir uns festlegen mussten.

Mit dem entsprechenden Ticket im Gepäck machten wir danach noch rasch einen Abstecher zu einer Wanderung um einen See. Einfach nochmal die Beine vertreten. Zum Nachmittag hin suchten wir dann den Wasserwanderrastplatz auf und richteten uns häuslich ein. Im Sommer sicherlich gut frequentiert. Aber bei uns zur „Alleinnutzung“. Herrlich.

In der Nähe konnte man noch alte Befestigungen einer Maschinengewehrstellung erkunden, so dass es auch ein Ziel für ein wenig Bewegung gab.

22.04.2022 – Geburtstagsdusche

Der neue Tag begann zunächst mit einer Fahrt nach Walcz, wo wir eine Wanderung um den Radun See unternahmen.

Für die Nacht ging es dann nach Czaplinek, wo wir auf einer Art Campingplatz gingen, um noch einmal vor der mehrtägigen Offroad Tour eine anständige Dusche zu haben. Außerdem war mein Geburtstag, den wir dann gebührend in geschütztem Rahmen verbringen wollten.

, , ,
Vorheriger Beitrag
2022 ein merkwürdiges Jahr mit diversen Höhen und Tiefen
Nächster Beitrag
Offroad in Polen – April 2022

Ähnliche Beiträge