23. bis 27.04.2022 – das Offroad Vergnügen
Zunächst noch unseren herzlichen Dank an alle Teilnehmer, die entsprechende Fotos von unseren Eskapaden beigesteuert haben.
Die Offroad-Bilder unterliegen also dem Copyright der anderen Teilnehmer.
Am 23.04. war es dann soweit. Wir kamen als erstes Fahrzeug am Treffpunkt und. So langsam stieg die Nervosität, was für andere hochgezüchtete Fahrzeuge wohl dabei wären und ob wir mit dem schweren und großen Gefährt zumindest ein wenig mithalten könnten.
Kurz nach uns trafen dann die Guides in Ihrem Land Cruiser ein. In Absprache senkten wir dann erst einmal unseren Luftdruck und wurden beruhigt, dass lediglich eine kleine Gruppe mitfahren würde, da ein Fahrzeug wegen Defekt ausgefallen war und andere Reisende aufgrund Krankheit absagen mussten.
So waren wir dann letztlich insgesamt 4 Teilnehmer Fahrzeuge und 2 Guide Fahrzeuge, da noch der heimische Pole quasi als dritter Guide in einem eigenen Fahrzeug mitkam.
Nachdem alle mit Funk ausgerüstet waren, ging es auch direkt los zur ersten wirklichen Schlammschlacht.
Was für ein Erlebnis. Bescheiden wie wir sind, ließen wir erst einmal andere Fahrzeuge diverse Strecken probieren, bevor wir uns selbst langsam in den Morast wagten. Es waren als Teilnehmer ein gut ausgestatteter Jeep Wrangler und ein modifizierter Defender dabei, die jeweils nahezu jede Hürde nahmen. Dann noch ein entsprechend vorbereiteter Nissan Terrano, der nur wenig mehr Schwierigkeiten hatte. Und dann wir mit dem schweren sperrigen Konstrukt. Aber letztlich hielten wir oftmals gut genug mit. Und dank der kleinen Teilnehmerzahl fand ein Guide immer wieder die Zeit und Lust uns millimetergenau einzuweisen und auch durch Stellen zu bringen, die wir niemals probiert hätten.
Natürlich gab es im Verlauf der Tage auch immer mal Passagen, die wir auslassen mussten, aber im Großen und Ganzen ging es erstaunlich gut.
Wir haben sehr viel gelernt und Sicherheit im Umgang mit Fahrzeug und Equipment gewonnen. So soll es sein.
Das ganze gekrönt von sehr netten sympathischen und immer hilfsbereiten Mitreisenden und gut gelaunten etwas verrückten Guides, die immer Herr der Lage waren. Abends am Lagerfeuer hatten wir dann noch diese tolle Stimmung, die es alleine schon Wert ist, solch eine Tour zu machen.
Am 26.04. hörten wir dann in einem Spielgelände immer mal wieder ein Rappeln am Fahrzeug. Später auf normaler Straße schien es immer dann aufzutreten, wenn das Automatikgetriebe gerade kurz vor dem Schaltvorgang war.
Da wir das Problem trotz tatkräftiger Hilfe und Fachsimpelei nicht genauer eingrenzen konnten, entschlossen wir uns das letzte Fahrgelände auszulassen und den Anderen die Spielzeit zu gönnen. Wir fuhren noch mit zum Nachtlager und wollten uns dann am 27.04. direkt auf den Heimweg machen, ohne vorher noch den halben Tourtag mitzumachen. Wir hatten einfach wenig Lust mit befürchtetem Getriebeschaden aus Polen nach Deutschland geschleppt werden zu müssen.
So fuhren wir am Mittwoch gaaanz vorsichtig und langsam bis nach Hause. Für den 02.05. hatten wir dann direkt einen Termin in der Werkstatt unseres Vertrauens.
Dabei stellte sich dann heraus, dass ein Querträger derart verbogen war, dass das Getriebe, welches sich unter Last etwas bewegt, dagegen schlug. Der Querträger wurde gerichtet und verstärkt, so dass diese Problem bis dato nicht wieder auftauchte. Da hatten wir noch einmal Glück gehabt. In unserer vorauseilenden Panik hatten wir uns schon Gedanken um Austauschgetriebe, Garantiebedingungen etc. gemacht, was uns diverse schlaflose Nächte und jede Menge Grübelei bereitete. Aber so kamen wir noch mit einem blauen Auge davon.
Und auch, wenn die Reinigung und ggs. Instandsetzung des Fahrzeuges viel Zeit in Anspruch nimmt, überwiegt doch der Spaß. Es kam sogar der kleine lästige Gedanke auf so etwas noch einmal mit einem kleineren leichten Auto mitzumachen. Aber dafür ist nicht genügend Kleingeld übrig. Aber man kann ja mal ein wenig schwärmen. Da, wo andere in der Midlife Crisis an Porsche und co denken bin ich bescheiden und würde mit einem kleinen Suzuki Jimny vorlieb nehmen. Natürlich mit Automatik und entsprechendem Offroad-Umbau. Jeep Wrangler oder Toyota Landcruiser wären natürlich noch toller – aber auch entsprechend teurer. Und den alten Defender gibt es nicht serienmäßig mit Automatik, so dass diese Option auch wegfällt.
Aber ganz ehrlich. Das muss alles nicht sein. Denn so weit, wie wir mit dem Ranger und der Büchse kommen, ist es auf Reisen niemals nötig. Es wären nur die reinen „Spaßtouren“, wo noch mehr Fähigkeiten vom Fahrzeug (und Fahrer) erforderlich wären.
Ich kann mir keine Situationen auf Reisen vorstellen, in die man sich sehenden Auges begibt, die dem bereits geschafften Level entsprechen. Im Gegenteil. Der Ranger kann mehr, als man brauchen wird. Insofern war es aber sehr gut diese „Hardcore“ Erfahrung gemacht zu haben, denn das Vertrauen in das Auto und das Verschieben der Grenzen des Machbaren wurden positiv beeinflusst. Mit dieser Fahrzeugkombination kann man ganz beruhigt auf allen Kontinenten locker umherreisen. Für ein Overlanding Offroad Reisefahrzeug braucht man wirklich nicht mehr.
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