Trauben

Weinverkostung in Enkirch – Urlaub Mosel September 2016 Teil 4

Bernkastel-Kues Freitag 09.09.

Spitzhäuschen Bernkastel-Kues
Ein kleines imposantes Häuschen!

Für den Freitag hatten wir uns einen Abstecher nach Bernkastel-Kues vorgenommen. Diese von der Mosel zweigeteilte Stadt bot am Moselufer einen großen Parkplatz, auf dem auch Wohnmobilisten ihr Gefährt abstellen konnten. Nachdem wir noch rasch die Sonnencreme aufgetragen hatten, ging es zu Fuß zu einem großen Stadtrundgang. Die Temperaturen waren für unsere Begriffe bereits morgens zu hoch, aber wir flüchteten einfach in die engen Straßenschluchten und Gassen der Altstadt. Komischerweise hatten auch diverse andere Touristen und eventuell auch Einheimische die Idee die Altstadt zu durchstreifen. Daher war es recht voll und man kam nur schleppend voran und so hatte man manchmal nicht die Muße innezuhalten, um die tollen Fassaden zu bewundern. Die gesamte Altstadt wirkte sehr gepflegt und bestach durch viele Detailarbeiten an den oftmals alten Fachwerkhäuschen. Natürlich mussten auch wir das Spitzhäuschen besichtigen und kamen nicht umhin die Altstadt von Bernkastel-Kues ins Herz zu schließen. Zurück am anderen Ufer wurden wir wieder von der unerbittlichen Sonne gebraten und begaben uns langsam zurück zum Parkplatz. Anschließend fuhren wir noch nach Graach zum dortigen Stellplatz direkt am Moselufer. Hier kam wieder einmal die Markise zum Einsatz, ohne die es im Freien nicht auszuhalten war. Unsere Wohlfühltemperatur liegt halt deutlich unter 30 Grad Celsius.

Weinverkostung in Enkirch Samstag 10.09.

Stellplatz Enkirch
So vieeele Wohnmobile!

Der nächste sonnige Tag sollte uns dann nach Enkirch führen. Hier fanden wir einen zwar unstrukturierten aber riesiegen Platz vor, der bei Hochwasser wohl auch mal unter Wasser steht. Die Anzahl der Stromsäulen war begrenzt, aber da unsere Batterien voll waren, stellte dies für uns kein Hindernis dar. Und so konnten wir dann einen Schattenplatz unter einem alten Baum ergattern. Viele andere stellten sich absichtlich in die Sonne, um der eigenen Bräunung nachzuhelfen, aber uns war definitiv die kühlere Luft und das nicht so starke Aufheizen von Carthi wichtiger.

Weinanbau Lehrpfad

Weinberg Enkirch weinverkostung
Weinberg Enkirch

Nachdem wir uns häuslich eingerichtet hatten, gingen wir in die Ortschaft Enkirch und von dort zu einem beschilderten Weinanbau Lehrpfad. Unter Nutzung der diversen Schilder machten wir uns an einen kleinen Aufstieg in die Weinberge und konnten dort neben diversen Reben auch kleine Eidechsen beobachten. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel, und es wurde zunehmend wärmer. Was sollte man um die Mittagszeit auch anderes erwarten. Wir hielten dennoch tapfer durch und umrundeten bei der Tour die Ortschaft quasi von oben. Der Rückweg führte dann durch die kleinen Gassen und Straßen von Enkirch. Dabei kamen wir an vielen interessanten Fachwerkhäuschen vorbei, die zum Teil sehr liebevoll renoviert, einen echten Blickfang darstellten. Kurz vor Ende der Tour kamen wir noch an einer gemütlich aussehenden Straußwirtschaft vorbei, so dass wir kurzerhand einen Tisch für den Abend reservierten. Man kann sich ja auch mal die lokalen Spezialitäten näher ansehen und probieren. Kurz vor dem Stellplatz erreichten wir dann noch die Tourist Information, an der wir bereits beim Hinweg vorbeikamen. Dort stießen wir dann auf ein Schild, welches eine geführte Weinverkostung für den Nachmittag ankündigte. Für einen geringen Obolus konnte man dort ohne Anmeldung teilnehmen. Endlich mal etwas, worauf wir an der Mosel gehofft hatten. Bevor es jedoch losging, galt es noch ein wenig Zeit zu überbrücken, so dass wir uns erst einmal zurück zur Carthi begaben und unseren Schattenplatz genossen.

Weinverkostung

Haus Enkrich
Ist das nicht hübsch?

Als die Zeit reif war ging es angesichts der Hitze mit Vorfreude zur Weinverkostung. Uns wurde direkt ein kleines Probiergläschen in die Hand gedrückt, welches wir auf der Tour zu den diversen Winzern in Enkirch mitführen sollten. Hierfür war auch der kleine Unkostenbeitrag von drei Euro je Person gedacht. Gut investiertes Geld, da uns die schick gravierten Gläser bis dato als tolles Souvenir dienen und auch schon das ein oder andere geistreiche Getränk daraus verzehrt wurde. Die Weintour umfasste insgesamt sieben Winzer und führte uns nochmals durch Ecken von Enkirch, die wir bei der eigenen Tour zuvor nicht gesehen hatten. Der Guide vermittelte auf den Wegen immer wieder tolle Anekdoten, die die Zeit wie im Fluge vergehen ließ. Aufgrund der Hitze bei den „Transferzeiten“ zwischen den Winzern, freuten wir uns jedes mal, wenn wir in einen Weinkeller oder kühlen Lagerraum durften. Die einzelnen Winzer berichteten von Ihrer eigenen Tradition, dem Anbau und der Weiterverarbeitung des Weins. Selbstverständlich durften wir auch diverse trockene und halbtrockene Sorten verkosten, so dass wir recht rasch einen stimmungsvollen Pegel erreichten. Nach insgesamt sieben Winzern und diversen kleinen Probiergläschen mussten wir uns dann beeeilen, um den reservierten Tisch zum Abendessen noch zu erreichen. Der leckere Spundekäs von dort ist uns noch in sehr guter Erinnerung geblieben und wir hatten auch schon Weine und Sekt vom Winzer zwischendurch erworben, so dass wir nach diesem ereignisreichen Tag schließlich mit reichlich Beute, neuem Wissen und einer gewissen „Weinseligkeit“ erschöpft ins Bett fielen.

Ruine Kloster Stuben Sonntag 11.09.

Am Sonntag ging es dann zum Stellplatz bei Neef, wo wir nahe der Moselbrücke mit Blick auf den Fluss ein nettes Plätzchen fanden. Die Autobrücke war dabei weniger störend, als die Eisenbahntrasse im Hintergrund. Aber es war nur tagsüber vermehrter Bahnverkehr, so dass man den Platz auch gut für eine Nacht nutzen kann.

Nach dem Ausrichten des Wohnmobils mittels der Keile machten wir uns auf eine kleine Wandertour. Direkt vom Stellplatz aus, ging ein Weg am Ufer der Mosel bis zur Ruine Kloster Stuben. Auf dem Weg dorthin konnte man beiderseits der Mosel sehr steile Weinanbaugebiete erspähen. Direkt gegenüber dem Kloster Stuben sah man sogar den Calmont Steilhang. Und auch wenn es uns reizte und die Steilhangwanderung im Wanderführer angepriesen wurde, so verkniffen wir uns in Anbetracht des wieder sehr heißen Tages diese körperliche Anstrengung.

Aber wir konnten in der ferne kleine Grüppchen von Menschen bewundern, die diese Strapaze auf sich nahmen. Nachdem wir die Ruine erreicht hatten fielen uns noch einige Gleitschirmflieger am anderen Ufer auf, die mit Ihren Schirmen die Thermik ausnutzten und atemberaubende Höhen und Geschwindigkeiten erreichten.

Kloster Stuben Neef
Hier würden wir gerne mal ein Konzert hören!

Die Ruine des Klosters war recht imposant, jedoch das Betreten des Innenbereiches nicht erlaubt, so dass uns nur die Blicke von Außen vergönnt waren. Aber es gab genügend Freiraum, so dass man auch das Innere bewundern konnte. Bisweilen wird die Stätte wohl auch für kulturelle und musikalische Aufführungen genutzt, die insbesondere in der Dunkelheit sicherlich sehr beeindruckend sind.

 

 

 

Steilhang wein Neef
Was für ein Arbeitsgebiet!

Nachdem wir erfolgreich zurück am Stellplatz waren und auf dem Weg nochmals die steilen Lagen der Weinberge bewunderten, stieg unsere Hochachtung vor dem Anbau in Steillagen. Wer die normalen Hänge schon als steil betrachtet, muss unbedingt diese verwinkelten und zerklüfteten Stellen gesehen haben. Dann relativiert sich auch der Preis mancher Weine beträchtlich, wenn man die Mühen bedenkt, die aufgebracht werden müssen, um hier entsprechend guten Wein zu erzeugen.

 

Wir machten es uns nach diesem Abstecher dann erst einmal wieder im Schatten gemütlich und konnten den Moseldampfern und Touristen fröhlich zuwinken, die kaum 10 Meter vor unserem Wohnmobil die Mosel entlang schipperten.

Abends ging es auf der Gassi Runde mit Jule noch einmal durch die Ortschaft Neef und bis zur Schleusenanlage.

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