Trier

Trier – Urlaub Mosel September 2016 Teil 2

Schönecker Schweiz Sonntag 04.09.

SchöneckenAm nächsten Tag ging es nach einem tollen Frühstück weiter. Wir hatten eine Wanderung durch die Schönecker Schweiz auserkoren. Also zunächst das Navi entsprechend programmiert und sodann begannen wir über diverse größere und manchmal auch schmale Straßen bis nach Schöneck zu gondeln. Die Burgruine war bereits in Sicht, als wir in den kleinen Ort einfuhren und etwas ratlos nach dem angeblichen Parkplatz suchten. Nach kurzer Kurverei durch die Ortschaft fanden wir statt des Wanderparkplatzes jedoch eine große geteerte Fläche, auf der auch schon ein Linienbus abgestellt war. Wir parkten daneben und suchten zunächst weitere Hinweis oder Verbotsschilder und kamen dann zu dem Schluss, dass es sich um einen offiziellen und kostenfreien Parkplatz handelte.

Schönecken
Metall-Baum

Wir sicherten das Wohnmobil, packten wieder unsere Rucksäcke und begaben uns in die Ortsmitte, wo der Rundweg entlang führen sollte. Wir fanden dort rasch die ersten Beschilderungen und folgten dem gewählten Pfad. Es ging zunächst über eine kleine Brücke, bis wir von der anderen Bachseite einen tollen Blick auf die Ruine hatten. Ein wenig weiter entlang des Weges gab es dann noch einen Hundespielplatz, den wir sofort für ein paar Spielchen mit Jule nutzten. Der Platz lag am Hang und es war lustig anzusehen, wie der Hund durchs hohe Gras mehr hüpfte, als lief. Da die Temperaturen eher warm und die Luft recht schwül war, beschränkten wir uns auf ein kurzes Spiel und setzten die Tour fort. Parallel zu der in die Ortschaft führenden Landstraße gingen wir den Weg am Hang weiter, bis wir die Straße queren mussten und zu einem Wanderparkplatz kamen. Es war zwar nicht der von uns gesuchte, hätte jedoch ebenso für uns ausgereicht.

 

Dann kamen wir endlich in ein bewaldetes Gebiet und konnten auf etwas breiteren Forstwegen die Natur genießen. Die Sonne war noch hinter den Wolken verschwunden und diese verdüsterten sich weiter. Ein Blick auf die Wetter Apps vom Handy sagte uns, dass es eventuell Regen geben könnte. Aber da wir auf ein wenig Regen eingestellt sind und entsprechende Bekleidung in den Rucksäcken dabei hatten, gingen wir weiter. Die ersten Tropfen bahnten sich den Weg durch das Blattwerk zu unseren Köpfen. Als wir uns gerade entschlossen, dass es an der Zeit wäre die Regenkleidung überzuziehen, öffneten sich dann die himmlischen Schleusen und es begann ein derartiger Regenguss, wie wir ihn zuvor selten erlebt hatten. In Sekunden waren wir nass bis auf die Knochen. Die Regenhüllen von den Rucksäcken konnten viel abhalten, die Regenkleidung gab jedoch deutlich früher auf. Bei weiterhin schwülen Temperaturen wurden wir gehörig von innen und außen nass. Als auch langsam die Wanderstiefel drohten den Fluten nicht länger standzuhalten und mit Blick auf den traurig dreinblickenden Hund mit den nassen hängenden Öhrchen, entschieden wir uns rasch den Rückweg anzutreten. Weit und breit gab es auch keine Möglichkeiten zum Unterstellen, so dass wir mit lautem „Plitsch-platsch“ über den aufgeweichten Boden marschierten.

Am Wanderparkplatz angekommen gab es zwar eine Unterstellmöglichkeit, aber der Regen war in eine normale Stärke übergegangen und sah auch nicht so aus, als ob er demnächst aufhören wollte zu fallen. Also nahmen wir den kürzesten Weg entlang der Hauptstraße zurück zum Wohnmobil. Es war trotzdem noch ein gutes Stücke und so waren wir dann alle froh, als wir am rollenden Heim ankamen. Wir verstauten alle nassen Klamotten in der Dusche und in der Heckgarage. Nachdem wir sogar die Wanderstiefel auskippen konnten und dort tatsächlich Wasser hinauslief, war es amtlich. Wir waren pitschnass. Jule verkroch sich auch rasch in ihr Körbchen, um sich beleidigt zusammenzurollen.

Nachdem wir uns alle trocken gelegt hatten, beschlossen wir die letzte Etappe in Angriff zu nehmen, um nach Trier zu fahren. Nach längeren Spaziergängen war uns heute nicht mehr zumute. Am Stellplatz Trier angekommen mussten wir dann sogar ein wenig suchen, bis wir noch eine Lücke für Carthi gefunden hatten. Nun standen wir gut, hatten jedoch keinen Strom, aber dafür wieder Sonnenschein. So konnten wir uns ans Trocknen der gesamten Ausrüstung machen und überließen der Kraft der Sonne diese Arbeit.

Trier Montag 05.09.

Apotheke
Löwen-Apotheke

Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen der Kultur stehen. Trier bietet hierfür reichlich Anschauungsmaterial. Es begann mit der alten römischen Brücke über die Mosel, die wir überschreiten mussten, um Richtung Innenstadt zu kommen. Nach dem prächtigen Bauwerk wollten wir dann über Umwege zunächst zur Porta Nigra gehen. Bei schwül-warmen Wetter waren wir jedoch zunächst froh über die Häuserschluchten der Innenstadt, die wenigstens ein wenig Schatten spendeten. Der Reiseführer gab uns viele Hinweise für einen geordneten Stadtrundgang, um dabei auch möglichst viele Sehenswürdigkeiten erleben zu können. Da Trier als recht große Stadt jedoch auch entsprechend laut und stark bevölkert ist, gingen sicherlich so manche kleine Besonderheiten unter. Wir vom Dorf waren schier erschlagen von der Fülle der Bauwerke und sehenswerten Fassaden. Einige wichtige Stationen sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben. Bevor wir Porta Nigra erreichten sahen wir uns den Marktplatz genauer an. Der Brunnen und die älteste Apotheke mit den Bemalungen und Verzierungen sind gut in Erinnerung geblieben. Ebenso, wie die Fassade mit der „Rittertür“.

 

Trier
Porta Nigra

Danach ging es zur Porta Nigra, diesem wuchtigen dunklen Klotz am Ende der Fußgängerzone. Nicht nur das Gemäuer war beeindruckend, sondern ebenso die vielen Menschen, die sich offensichtlich für eine Besichtigung eingefunden hatten und auch nicht mit entsprechenden Fotografien sparten.

Der weitere Weg führte uns dann zum Dom und zur Liebfrauenkirche, deren Inneres wirklich beeindruckend waren und uns andächtig innehalten ließ. Selbst, wenn man wie wir mehr Natur, als Kulturmensch ist, kam man nicht umhin die Schönheit und herausragende Architektur zu bewundern. Als Kontrast dazu war die Basilika äußerlich eher als ungehobelter Klotz zu bezeichnen. Aber als Entschädigung gab es ja gleich nebenan den kurfürstlichen Palast, der wieder ein wenig Glanz und Gloria verbreitetet. Wir hatten dann bei unserer Mittagspause noch das Vergnügen einer Schulklasse beim Sportunterricht mitten im Palastgarten beiwohnen zu können. Die kleinen Kinder rannten immer wieder – von Pausen unterbrochen – vor unserer Nase herum, während wir unser Mittagessen und die mitgeführten Getränke vertilgten.

Trier
Kaiserthermen

Nach der Stärkung ging es nur wenige Meter weiter zu den Kaiserthermen. Wir gönnten uns den Eintrittspreis und versuchten, unterstützt von diversen Schautafeln das Ausmaß des gesamten Komplexes zu erfassen. Angetrieben von Neugier und der Aussicht auf ein kühles Kellergewölbe machten wir uns dann auf den Weg die unterirdischen Bedienstetengänge zu erkunden.

 

 

 

Thermen
Bediensteten-Gang

Hier fanden wir kühle Luft und weit verzweigte dunkle Gänge vor. Man hatte das Gefühl sich hier gut verlaufen zu können, doch letztlich erreichten wir wieder das Tageslicht und wurden wieder von der drückenden warmen Luft erwartet. Erschöpft von dem bislang schon so ereignisreichen Tag machten wir uns langsam auf den Rückweg, wobei wir noch einmal an den Barbara Thermen Halt machten und uns danach wieder über die Römerbrücke zurück zum Stellplatz begaben. Dort mussten wir uns zunächst einmal erholen, bevor wir die Fahrt zu unserem nächsten Übernachtungsplatz in Longuich unweit von Trier antraten.

 

 

Longuich
Sonnenuntergang in Longuich

Nachdem wir alle ein wenig ausgeruht waren, packten wir rasch zusammen und fuhren zum Stellplatz bei Longuich, direkt bei einem Winzer. Wir hatten Glück und ergatterten wieder einen der wenigen freien Plätze. Hier hieß es zunächst Markise ausfahren und Schatten suchen. Mit tollem Blick auf die gegenüberliegenden Weinberge ließen wir diesen ereignisreichen und mit Eindrücken überladenen Tag ausklingen. Selbstverständlich mit einer Probe des Weins vom Winzer.

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