Spanien – Jahreswechsel 2021-2022 – Teil 2 – Fahrt nach Altea und Ausflüge bis 24.12.2021

Montag 20.12.2021

Da wir keine adäquaten Lebensmittel zum Frühstück hatten, fuhren wir zunächst direkt in den Ort (Palamos). Erst einmal tanken und dann noch frisches Brot holen. Der Tankversuch scheiterte zunächst an der falschen Reihenfolge in der Kartenhandhabung. Letztlich ging es dann aber nach dem dritten Versuch doch. Anja besorgte Brot im Supermarkt, wurde aber nicht so recht fündig. Erst nach dem Bezahlen eines Meterbrotes und Passieren der Kasse bemerkte sie, dass direkt am Ausgang ein richtiger Bäcker angesiedelt war. Naja – das Supermarktbrot hat letztlich auch geschmeckt.

Dann wurde es eine etwas langwierige Fahrt, weil wir den falschen Ort im Navi erwischt hatten. Wir mussten wieder einmal tanken. An der ersten Tankstelle wurden unsere Karten nicht akzeptiert. Also weiter zur nächsten Spritstation. Dort dann mit EC ebenfalls kein Glück gehabt. Musste also die Kreditkarte herhalten. Das klappte.

Anja recherchierte nebenbei ein schönes Nachtlager und stieß auf eine Plantage, wo man auch mit ca. 5 Wohnmobilen stehen und im Lokal essen, sowie eigene Weine verköstigen konnte. Das hörte sich gut an. Also nichts wie hin. An der Plantage angekommen dann die Ernüchterung. Alles belegt. Und auch über Weihnachten und Silvester schon ausgebucht. Das musste ja gut sein. Also kam die Location auf die Liste für künftige Reisen.

Wir wollten dann einfach nur noch zu einem Nachtlager. Die Beschreibung des nächsten Stellplatzes im Internet war vielversprechend und so fuhren wir ein geraumes Stück an Obstplantagen auf schmalen Gassen entlang. Am Stellplatz angekommen dann ein Schild, dass keine Hunde erlaubt wären. Zudem war alles verschlossen. Also wieder einen neuen Platz suchen. Den ganzen Weg auf der schmalen Gasse mit entgegen kommenden Linienbussen zurück bis zur Stadt. Dort dann über diverse Einbahnstraßen weiter bis zur Hauptstraße. So zumindest der Plan, der dann durch Rettungswagen und Polizei in einer Gasse gestoppt wurde. Es war sehr eng, und wir mussten rechtwinklig abbiegen. Da musste ich glatt kurz ein wenig zurücksetzen, da wir sonst nicht um die Ecke kamen. Danach noch ein paar enge Häuserschluchten und die Hauptstraße hatte uns wieder. Gut, dass wir so ein kleines Fahrzeug haben. Mit einem großen Wohnmobil wäre das unmöglich gewesen. Nebenbei hatte Anja noch Stress bei der Arbeit und war ständig am telefonieren. Das war auch nicht gerade hilfreich, wenn man an der nächsten Kreuzung steht und nicht mehr weiß, wo man denn hin soll. Aber auch das gehört dazu.

Wir fanden eine kurze Parkmöglichkeit. Anja konnte die Arbeit beenden und ich suchte nach einem neuen Nachtlager. Leider mussten wir dafür nun noch ein wenig fahren. Lust hatten wir dazu alle drei wohl nicht mehr. Aber wat mutt dat mutt. So fuhren wir dann noch bis Sinat de Valldigna, wo wir auf einem Schotterplatz direkt neben Orangenbäumen stehen konnten. Der Duft war allgegenwärtig.

Auf dem Weg durch den Ort zum Stellplatz hatten wir noch eine Bude gesehen, an der Churros verkauft wurden. Dieses leckere frittierte Spritzgebäck mit Zucker. Da wir uns eh die Beine vertreten und den Hund ausführen mussten, machten wir uns also auf den Weg zum Stand. Nach ersten Orientierungsschwierigkeiten gelang es uns am Ende dann doch noch den Stand wieder zu finden. Das Abendessen war gesichert.

Auf dem Rückweg schlenderten wir noch an der Kirche vorbei, die wir jedoch nur durch ein vergittertes Tor bewundern konnten. Trotzdem sehr sehenswert. Abends saßen wir dann noch lange im Orangenduft draußen und genossen ein wenig Rotwein.

Dienstag 21.12.2021

Ab heute war der Campingplatz für uns in Altea reserviert, so dass wir nach einem gemütlichen Frühstück ganz entspannt die restlichen Kilometer bis dorthin zurücklegten. Wir durften auf der Parzelle von Anjas Eltern unser Gefährt mit abstellen. Deren Pkw wich während unseres Besuches auf andere Parkmöglichkeiten aus.

Landestypisch ging es nach dem Aufbauen am Nachmittag erst einmal in ein Strandlokal zum Sangria trinken. Danach am Platz erst einmal schön in der Sonne sitzen und abends spanische Köstlichkeiten im Wohnwagen der Schwiegereltern. Die Entspannung konnte beginnen.

Mittwoch 22.12.2021

Anja musste eigentlich nur „ein wenig“ arbeiten, was sich dann zu einem kompletten Arbeitstag ausweitete. Der Hund war von der vielen Fahrerei noch erschöpft und wollte nichts tun. Doch mich zog es dann Hinaus nach Altea. Zu Fuß machte ich mich auf entlang der Promenade bis zur Altstadt zu laufen. Als die Promenade endete schwenkte ich quasi ins Landesinnere und stieg hinauf zur alten Kathedrale, deren blau-grünes Dach der Kuppel man von weitem sehen konnte.

Schmale Treppen zwischen enger Bebauung verliehen der Situation den notwendigen südländischen Charme. Dazu das warme Wetter – da musste ich zwischendurch einen kleinen Durstlöscher kaufen, bevor ich mich dann durch das Künstlerviertel und bergab auf den Rückweg begab.

Nach dieser mehrstündigen Tour genoss ich am Campingplatz dann die Sonne und ein leckeres Cerveza.

Donnerstag 23.12.2021

Heute war eine Wanderung eingeplant. Doch zunächst mussten wir eine sehr kurvige schmale Straße, deren Belag wellig und zum Teil recht schlecht war in die Berge hinauf fahren. Leider war es recht neblig, so dass uns die tolle Weitsicht verwehrt blieb. Doch auch so hatte der Anblick seinen Reiz. Und auch die schmale Straße direkt am Abhang war sehenswert. Die vielen Kurven für den Hund jedoch eine Herausforderung. Doch sie hielt tapfer bis zum auserkorenen Parkplatz durch.

Nun sollte der Rundweg zu Fuß weiter gehen. Nachdem wir zunächst auf einer befahrbaren Schotterstraße entlang mussten, konnten wir dann direkt an einer Quelle in die Berge abbiegen. Hier begann der schmale Steig, der uns zu Felsenbögen (Fort de Bérnia und dann zurück zum Parkplatz bringen sollte. Leider war das Wetter noch immer sehr neblig und durch die Kühle und Feuchtigkeit wurden die Steine, die man bisweilen überklettern musste, recht rutschig.

Jule war ja nun auch nicht mehr die Jüngste und so mussten wir sie ab und an auch hochheben beziehungsweise gezielt herunterlassen. Zudem machte der Hund einen recht müden Eindruck und schien nicht so recht Freude zu empfinden. Und das trotz schön schmalem Weg und diversen Abhängen. So kämpften wir uns immer weiter voran, bis wir an einer Kletterstelle nicht mehr weiter wussten. Die Wegweiser Zeichen waren für uns nicht direkt zu erspähen und auch andere Passanten wussten nicht, wie es weiter ging. An einem lehmigen Hang rutschte Anja dann auch noch aus. Und als wir sahen, wie ein Wanderer von oben herab kletterte war klar. Da wollten wir nicht mit dem Hund hinauf kraxeln. Das wäre für uns schon ohne Festhalten und richtiges Klettern nicht möglich gewesen – wie hätten wir da den Hund hochbekommen sollen?

Also ließen wir die Vernunft siegen und kehrten um. Jule war immer noch erstaunlich schlapp, so dass sich der Rückweg sehr in die Länge zog. Das passte dann aber letztlich wieder zum Timing, denn wir wollten uns um 14 Uhr zum Tapas Essen mit Anjas Eltern in Pinos treffen. Das Lokal lag direkt neben der Serpentinen Straße von der Herfahrt, so dass wir uns langsam schon einmal dorthin begaben. Wir kamen zwar 30 Minuten zu früh dort an. Aber so konnten wir direkt erst einmal einen Kaffee genießen.

Gemeinsam probierten wir uns dann durch allerlei leckere Tapas. Wirklich lohnenswert.

Zurück am Campingplatz entspannten wir erst einmal wieder in der schönen Sonne. Denn der Nebel war am Berghang geblieben.

Freitag 24.12.2021

Jule war leider immer noch nicht richtig fit, so dass wir für heute nur eine kurze Wanderung unternehmen wollten. Und sogar ohne das Auto bewegen zu müssen. Direkt vom Campingplatz aus konnte man durch den Nationalpark zum Leuchtturm Torre de la Punta de l’Albir gehen. Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns also auf den Weg. Am Eingang des Nationalparkes wurden wir dann vom infrastrukturell gut erschlossenen Wegenetz überrascht. Es gab ein großes Picknick Areal, zahlreiche Aussichtsplätze und unbeschreibliche Ausblicke. Sowohl in die Bucht, als auch aufs Meer hinaus.

Die Sonne hatte richtig Fahrt aufgenommen und so wurde der Weg dann tatsächlich noch anstrengender als gedacht. Aber wenn man den Leuchtturm schon so nah dran erblickt, dann will man auch ganz hin. Also ging es mit entsprechenden Pausen bis zum Leuchtfeuer. Hier machten wir eine Pause im Schatten und genossen die Aussicht, bevor uns auf den Rückweg machten.

Es war immer noch herrlich warm, als wir wieder am Campingplatz ankamen. Also setzten wir unsere Absicht „einmal im Winter im Mittelmeer baden“ rasch noch in die Tat um. Nachdem der erste Kälteschock überwunden war, konnte man es tatsächlich ganz gut im Wasser aushalten. Und das am 24.12. – schon irgendwie ein erhabenes Gefühl.

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