Adendorf Donnerstag 13.04.

Ein langes Osterwochenende stand bevor. Mit Karfreitag und Ostermontag hat man, auch wenn man sonst keine weiteren Urlaubstage einplant, quasi ein „doppeltes Wochenende“. Das wollten wir natürlich auch ausnutzen. Die Wettervorhersagen hatten zwar im gesamten nördlichen Raum Regenwetter und recht kühle Temperaturen angesagt. Aber einen Wohnmobilisten kann so etwas ja nicht abhalten. Einzig die Osterferien der Kinder machten uns ein wenig Kopfzerbrechen, da hierdurch sicherlich einige schöne Plätze an Nord- oder Ostsee belegt wären. Es ist nichts gegen Kinder einzuwenden. Aber wenn dann der Stellplatz so überfüllt ist, dass man keinen Platz mehr bekommt, dann sucht man sich lieber im Vorwege Ziele aus, die etwas abgelegener und eventuell nicht überlaufen sind.

So entschlossen wir uns mal wieder grob entlang der Elbe gen Osten zu gondeln.

Nachdem wir den arbeitsreichen Donnerstag erfolgreich gemeistert hatten, ging es abends auch schon los. Da die Zeit schon fortgeschritten war, wir kamen erst gegen kurz vor sechs von zu Hause los, wollten wir die erste Etappe recht kurz halten.

Adendorf sollte es werden. Hier waren wir schon mehrfach und hatten jedes Mal einen guten Eindruck vom Platz mitgenommen. Er liegt recht ruhig in der Nähe der Eissporthalle und bietet tollen Untergrund aus Rasengittersteinen. Ver- und Entsorgung, sowie Strom gibt es auch. Doch diesmal war es etwas anders. Dazu später ein wenig mehr.

Zunächst galt es die von Osterurlaubern bevölkerten Autobahnabschnitte hinter uns zu bringen. Dies ging besser als erwartet. Wir hatten praktisch keinen Stau und kamen bis zur Abfahrt bei Lüneburg super voran.

Dann am Stellplatz angekommen mussten wir zunächst zur Entsorgung, da wir beim vorherigen Wochenende „technische Probleme“ mit unserem Ablasshahn hatten und somit noch Grauwasser im Tank verblieben war. Der Ablasshahn wurde in kurzer Zeit vom Händler unseres Vertrauens instandgesetzt, so dass wir nun zunächst die Funktion testen wollten.

Beim Rangieren zur Entsorgungsstation war dann auch noch der Bodeneinlass vorhanden, die Wassersäule zur Versorgung fehlte jedoch. Entweder sollte aufgerüstet werden und der Betreiber hatte es abmontiert, oder ein Wohnmobil hatte beim Einparken ein wenig die Orientierung verloren und die Säule mitgenommen. Das konnte man nicht mehr recht erkennen.

Letztlich sollte es auch egal sein, da wir noch Frischwasser im Tank hatten und die Entsorgung trotz allem funktionierte. Die Reparatur des Ablasshahns war also geglückt und wir suchten uns dann ein schönes Plätzchen zum Verweilen.

Nachdem wir aufgebaut hatten, versuchten wir noch Strom anzuschließen, wurden jedoch von gleich zwei direkt erreichbaren Stromsäulen enttäuscht. Offenbar „außer Betrieb“. Weitere am Platz befindliche Säulen waren intakt und noch weitere ebenfalls entweder abgeschaltet oder defekt. Da wir noch über geladene Bordbatterien verfügten, machten wir uns nicht die Mühe nochmals umzuparken, nur um Strom zu bekommen.

Wir fanden es jedoch recht schade, dass der Betreiber keine Schilder am Aushang hatte, um eine kurze Erläuterung zu geben, ob der Platz renoviert wird oder aufgegeben werden soll. Wir hoffen sehr, dass die Anlage wieder instand gesetzt wird, da der Stellplatz eigentlich sonst alles bietet, was man benötigt. Es wäre bedauerlich, wenn der Platz langsam verfällt.

Wir machten uns noch einen gemütlichen Abend und gönnten uns eine frühe Nachtruhe.

Grabow Karfreitag 14.04.

Nach dem geruhsamen Frühstück hatten wir noch ein sehr nettes Gespräch mit anderen Carthago Fahrern – viele Grüße an dieser Stelle in den hohen Norden!!! – und packten dann langsam zusammen. Heute sollte es schließlich noch Richtung Osten gehen. Unser Ziel war Grabow. Dort gibt es etwas außerhalb der Stadt direkt an der alten Elde einen Stellplatz und Wasserwanderrastplatz. Wir gingen aufgrund des Wetters davon aus, dass hier noch ein Plätzchen für uns frei wäre und wenige Wasserwanderer den Platz bevölkerten.

Carthago
Was für ein toller Ausblick!

Nach einer uns lang vorkommenden Fahrt über die ungewöhnlich freien Landstraßen, kamen wir noch in trockenem Wetter an. Auf Anhieb konnten wir einen Platz direkt mit Blick auf die Wasserstraße ergattern. Der Untergrund aus Schotterkies ließ auch die Bedenken des Einsinkens verfliegen. Der Platz hatte zwar auch ein kleines Wiesengelände, welches wir aber lieber aus Angst vor dem „Festfahren“ mieden. Und der direkte Blick aufs Wasser war für uns auch erstrebenswerter. Nachdem wir uns auf Keile gestellt hatten machten wir noch rasch den Wassertank voll, nachdem dies in Adendorf ja nicht möglich war.

 

Müritz Elde Wasserstraße
Blick auf Wasserstraße

Dann ging es auch schon auf eine erste kurze Tour entlang des Kanals bis nach Grabow. Man kam kurz vor Grabow noch an einer Kleingartenkolonie vorbei, die sich an beiden Seiten des Ufers ausbreitete. Als wir die Brücke über die alte Elde erreichten wurde die Bewölkung wieder stärker und wir befürchteten die ersten angekündigten Regenschauer. Daher machten wir uns am jenseitigen Ufer auch schon wieder auf den Rückweg zum Stellplatz.

 

 

Grillen
Lecker wars!

Das Wetter hielt sich erstaunlich lange, so dass wir nicht nur trockenen Fußes wieder zurück kamen, sondern direkt die Gunst der Stunde nutzten den Grill auszupacken. Mittags Grillen, statt zum Abendessen ist ja auch mal eine Alternative. Und wie sich herausstellte die Richtige Entscheidung gewesen, da abends der Regen immer mal wieder mit zeitweisen Schauern und unangenehmen Windböen auffiel.

Grabow Ostersamstag 15.04.

Nach einer schön ruhigen Nacht beschlossen wir noch eine weitere auf diesem Stellplatz zu verweilen. Die Wetteraussichten waren nicht so toll, aber man kann es sich ja auch im Wohnmobil gemütlich machen. Wir hatten an unserem Platz aufgrund von Baumbestand zwar keinen Satellitenempfang, aber auch Lesen oder Kreuzworträtsel lösen vertreiben gut die Zeit. Und wir wollten ja schließlich auch entspannen und nicht einfach nur Fernsehen. Dafür hätten wir auch zu Hause bleiben können. Außerdem sollten auch noch kleine Spaziergänge in den Regenpausen erfolgen. Nachdem wir bereits vormittags eine Tour mit dem Hund unternommen hatten und dabei auch trocken davon kamen, sollte es nach dem Mittag wieder los gehen. Der Himmel zeigte zwar einige dunkle Wolke aber die Sonne schien sogar auf uns herab. Folglich machten wir uns frohen Mutes auf, um nach Grabow zu spazieren. Wir wollten uns die Stadt auch mal genauer ansehen. Man kennt ja sonst nur die gleichnamigen Schaumküsse.

Kaum hatten wir einige hundert Meter geschafft, da begann der Wind aufzufrischen. Einige kalte Böen ließen uns die Gänsehaut über den Rücken laufen. Der Blick in den Himmel, verhieß dann nichts Gutes. Die dunklen Wolken hatten sich bedrohlich aufgetürmt und die Sonne verschwand vorsichtshalber auch schon einmal. Wir diskutierten kurz, wie viel Zeit uns wohl bliebe, bis der Wolkenbruch begann und beschlossen umzukehren. Leider zu spät.

Es begann mit einem heftigen Graupelschauer. Die kleinen Hagelkörner piekten unangenehm auf der nackten Haut und der Hund kniff verbissen das Gesicht zusammen, um nicht allzu viel davon abzubekommen. Wir wurden immer schneller, konnten aber nicht vermeiden, dass der nach dem Graupel einsetzende starke Regen uns bis auf die Knochen durchnässte. Trotz guter Softshell Jacken und Wanderhosen wurden wir ordentlich nass.

Zurück im Wohnmobil legten wir uns und den armen Hund erst einmal trocken. Jule musste dabei zwei Handtücher zum Abrubbeln über sich ergehen lassen und sah danach ein wenig aus wie ein gerupftes Huhn. Man bekommt halt nie die ganze Nässe aus dem Fell.

Nachdem wir uns 5 Minuten erholt hatten hörte auch schon der Regen auf und wir konnten einen tollen Regenbogen bewundern. Die Sonne war wieder erschienen und die kurze Regenepisode schon wieder vorbei.

Wir hatten aber erst einmal genug von Outdoor Aktivität und wärmten uns erst einmal bei einem schönen Tässchen Tee auf.

Da das Ziel Grabow zu besuchen jedoch noch nicht aufgegeben war, machten wir uns am Nachmittag dann doch noch einmal auf den Weg.

Wir zogen vorsorglich die Regenjacken und trockene Wechselhosen an und gingen los. Diesmal hatten wir mehr Glück und gelangten trockenen Fußes in die Stadt.

Wir machten einen kleinen Rundgang durch die Stadt und konnten dabei die ein oder andere Fassade bewundern.

Etliche Fachwerkhäuser waren schön renoviert und boten einen tollen Anblick.

Elde
Elde
Grabow
Handwerkskunst

 

 

 

 

 

 

Grabower Rathaus
Rathaus in Grabow

Da wir das Glück mit dem Wettergott nicht zu stark strapazieren wollten, machten wir uns nach einem kurzen Streifzug wieder auf den Rückweg. Wie sich herausstellte war es die richtige Entscheidung, denn kurz vor dem Stellplatz kam wieder leichter Nieselregen auf. Diesmal konnten wir uns jedoch auf die Bekleidung verlassen und der Regen hörte auch alsbald wieder auf. So ging es dann noch den Rest des Tages. Immer wieder Schauer und kleine Regenpausen. Wir genossen die Gemütlichkeit des gut temperierten Wohnmobils und ließen diesen Tag mit dem wechselhaften Wetter bei einer guten Flasche Wein ausklingen.

 

Bad Bevensen Ostersonntag 16.04.

Der Sonntag war gekommen und wir mussten notgedrungen die Rücktour planen und schon eine erste Etappe zurücklegen, damit die Fahrt für Jule am Montag nicht zu lang wird. Wir schauten rasch in der App nach und entschieden uns dann für Bad Bevensen. Diesen Stellplatz hatten wir noch nie angefahren und wollten so neben der Besichtigung des Kurparks auch noch unser Wissen über die Stellplätze im Umkreis erweitern.

Nach einer abwechslungsreichen Fahrt über schöne Alleen erreichten wir recht früh am Tage den Stellplatz und konnten direkt einen guten Platz ergattern. Es war aber auch noch viel frei, so dass es keine Probleme gab.

Bei einer ersten kleinen Runde, damit sich Jule nach der Fahrt ertüchtigen konnte, durften wir direkt dem ersten Kahn auf dem Elbe Seitenkanal zuschauen. Das Gewässer war spiegelglatt und so schob sich der Kahn mit einer ordentlichen Bugwelle durchs Wasser. Das aufgewühlte Wasser plätscherte an die Uferbefestigung und wir genossen diesen Augenblick, auch wenn es kein originales Meeresrauschen war.

Wir machten nach der kurzen Runde kehrt, damit wir ein kleines Mittagessen im Wohnmobil einwerfen konnten. Die Besichtigung von Bad Bevensen sollte am Nachmittag erfolgen.

Kurpark Bad Bevensen
Ich liebe Tulpenbäume!

Als wir uns alle ein wenig entspannt hatten ging es dann nachmittags wie geplant in die Stadt. Wir konnten diese bei leichtem Nieselregen gut fußläufig erreichen und begannen dann die Besichtigung mit dem Besuch der Sonnenuhr. Weiter ging es durch den Kurpark, der mit ersten Blümchen ein wenig Farbe in den sonst wettertechnisch eher grauen Tag brachte. Der Park stellte sich als recht weitläufig und nett angelegt dar. Hier und da wurde uns ein Wasserspiel geboten und man konnte auch einige kleine Brücken nutzen.

 

Brunnen in Bad Bevensen
Schön wars!

So schlenderten wir voran, bis wir in die Fußgängerzone gelangten. Dort fanden wir rasch einen Bäcker, der auch am Ostersonntag geöffnet hat und auch Kaffee und Kuchen verkaufte. So gönnten wir uns die kleine Sünde und verweilten ein wenig. Als der Wind auffrischte fröstelte uns ein wenig und so begaben wir uns auf den Rückweg. Dabei kamen wir noch am Neptun Brunnen vorbei, bevor wir entlang der Straßen zurück zum Stellplatz liefen.

Dieser hatte sich zwischenzeitlich weiter gefüllt. Da jedoch auch einige Wohnmobile abgereist waren, gab es noch immer genug Freiraum.

Um den Hund ein wenig zu beschäftigen ging es abends noch einmal zum Herumtoben mit dem Kong (ihrem Lieblingsspielzeug).

Ermattet von der vielen frischen Kur-Luft ging der Abend zu Ende.

Rückfahrt Ostermontag 17.04.

Aufgrund familiärer Termine ging es am Montag recht früh auf den Heimweg. Nach Frühstück und Entsorgung machten wir uns auf den Weg. Wir hatten noch Glück mit dem Rückreiseverkehr, so dass wir recht gut über die B 4, A39 und A1 heim kamen. So konnten wir den Ostermontag noch für die anderen Termine nutzen. Ostern war insgesamt sehr entspannend und positiv verlaufen. Wir hatten keinerlei Platzprobleme auf den Stellplätzen und freuen uns bereits wieder auf die nächste Tour.

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